Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

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04. April 2009

Fetisch

Kategorie: Vergangen

Ich weiß nicht mehr, wie er hieß, der alternde Dackelrüde von Wolle, einem Schulkameraden, der mir einiges auf der Gitarre beigebracht hatte, ehe ich klassischen Unterricht bekam. Bei ihm, also dem Herrchen, fanden meist unsere Karlsquell-Parties statt, Besäufnisse mit dem damals billigsten Dosenbier vom ALDI, neunundvierzig Pfennig pro Dose. Es wurde Palettenweise erworben und durchnumeriert und schmeckte zum Kotzen. Am Morgen danach schaute man nach, bis zu welcher Dose man gekommen war. Wilde Zeiten. Gehört wurden The Who, Small Faces, The Jam und watweißichnichnochalles.

Der Dackel jedenfalls war, äh, nicht ganz konventionell. Er trank sehr gerne Bier- wer seine Dose unachtsamerweise auf den Fußboden stellte, konnte recht sicher sein, daß sie ziemlich schnell leer war. Konsequenterweise starb das Tier auch an Leberzirrhose. Außerdem sodomierte er gerne Schienbeine, aber schwulerweise nur die von Männern. Noch mehr jedoch liebte er eine (mittlerweile ziemlich fleckige) Nackenrolle, die er während unserer Gelage regelmäßig besprang, bis er abspritzte.

Das war sein Fetisch. War die Nackenrolle erreichbar, war alles gut, und alle Schienbeine und läufigen Hündinnen der Welt vergessen.

[ 20 Uhr 59 ] - [ 5 Kommentare ]