Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Wie ein richtiger Mann! Teil 1: Selbstkastration.

Kategorie: Verschiedenes

Ich glaube, die meisten Männer übernehmen die Art, sich zu rasieren, von ihren Vätern. Das liegt insofern nahe, daß man erstmal Papas Zeug mitnutzen kann, was man schon tausend Mal in Gebrauch gesehen hat, bis sich ein eigener Rasierer lohnt. Denn ich war sicherlich nicht der einzige, dessen sprießendes Gesichtsgewächs für die tägliche Rasur zwar nicht reichte, zum Stehenlassen jedoch zu lächerlich aussah.

So fuhr ich ewig auf der Gilletteschiene, von Tandem über Contour plus zu Mach3. Doch lange schon beschäftigte mich die vielerseits erhaltene Information, ein Messer sei nicht zu überbieten. Nur waren Messer eben nicht gerade billig. Dachte ich, doch errechnete ich schnell, daß die Investition in richtiges Rasierzeug nach vier Jahren amortisiert haben müßte.

Hinzu kommt, daß die Rasur einer Art Selbstkastration gleichkommt: Man(n) schneidet sich etwas typisch männliches ab. Gleichzeitig ist der Bartwuchs ein wichtiger Schritt, in die Gemeinschaft richtiger Mannsbilder aufgenommen zu werden, ist er doch ein untrügliches Zeichen der (zumindest körperlichen) Reifung. So ist die Rasur eigentlich eine quasi kultische Handlung, durch welche der Mann sich als Mann erkennen kann.

Doch dieses Ritual ist dank erstarkenden Effizienzdenkens degeneriert zu reinem Schaben unerwünschter Haare. Rasierapparate werden immer effizienter, schneller, immer schneller und immer einfacher soll das werden, was einst ein Prozeß war, der ein Maximum an Achtsamkeit und Aufmerksamkeit verlangte. Von meditativer Konzentration ist nichts mehr zu spüren, schon gar nicht bei den brummenden Elektroraspeln. Deren Reinigung zum Teil mehr Zeit braucht als eine richtige Rasur.

Wider den Trend zu Hektik und Streß sogar im Privatleben nutze ich weiterhin mein Messerchen. Ich habe schon etliche hundert Euro gespart und viel Abfall vermieden. Was man dafür braucht? Eines nach dem anderen.

  1. Selbstkastration.
  2. Nichts für Einfaltspinsel.
  3. Eingeseift.
  4. Abgezogen.
  5. Messerscharf.

Verzapft am 13. Februar 2012, so um 16 Uhr 30

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Kommentare

Was sagt Achim dazu?

13. Februar 2012 um 16 Uhr 42 (Permalink)

Mein Vater Gilette, ich Wilkinson, so viel zu deiner These.

Ich würde nie Gilette.
Und Rasiergel ist ohnehin nicht zu übertreffen, das umschäut das Barthärchen bis zur Haut.

Was sagt Ulf, der Größte, dazu?

Kommentar vom Scheff hier am 13. Februar 2012 um 17 Uhr 17 (Permalink)

Ich meinte weniger die Firma als die Methode. Und zum Rasiergel, ich habe ALLES durch. Und damit den Vergleich. Nichts geht über -siehe Folge drei-

Was sagt Chrissi Flauschkraehe dazu?

13. Februar 2012 um 17 Uhr 50 (Permalink)

Ich hätte bei meinem Allerliebsten panische Angst, er könnte sich mit einem Messer zeitnah mehr als nur den Bart abrasieren, ergo darf das bei mir maximal der Friseur tun... zwar ist mein Mann mit dem Messer ein wirklicher Künstler, jedoch nur in der Küche. Im Gesicht hab ichs lieber, wenn er sich mit Klingen rasiert, wo etwas Plastik drumzu ist. Jedoch ist ein Rasierseifenstick sehr zu empfehlen, da antiallergen und da kann man(n) besser portionieren als bei so ner teuren Gel- oder Schaumdose, die mehr kostet, als sie tatsächlich auch wert ist!

Aber deine Rasur muss dir am ehesten bekommen, nicht dem Friseur oder deiner Herzdame... somit Respekt zum Messer!!!

Was sagt Ulf, der Größte, dazu?

Kommentar vom Scheff hier am 13. Februar 2012 um 17 Uhr 55 (Permalink)

Oh, diese Sticks sind auch nix. Dazu kommen wir aber erst übermorgen.

Was sagt Höllenmeister Pkroklyatov dazu?

01. März 2016 um 17 Uhr 33 (Permalink)

Was ist denn das für Scheiß, ich wollte wissen, wie ich mich selbst kastrieren kann?!
Vieleicht doch besser mit Messer …

Eigenen Senf dazugeben?

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