Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Musik als körperliches Ereignis.

Kategorie: Hausmusik

Wie bereits (vermutlich mehrfach) erwähnt gehe ich davon aus, dass ich mein früheres Niveau*1 auf der Gitarre wegen meines medikamentös bedingten Zitterns wahrscheinlich nicht erreichen werde. Doch ist dies auch nicht wichtig.

Ich muss ja niemandem etwas beweisen.

Zum einen allerdings erobere ich mir etwas zurück, was ein Teil von mir war. Oder besser: immer gewesen ist.

Zum anderen ist Musik dadurch, dass ich sie selbst spiele, eine andere Erfahrung, als wenn ich sie „nur“ höre. Eine körperliche solche. Blixa Bargeld*2 hat etwas vergleichbares geäußert von Musik als platzwalzendem physikalischem Ereignis. Dies bezog sich zwar vor allem auf die Lautstärke, passt aber. Auch Lautstärke (siehe Wacken) und Moshen macht Musik körperlich spürbar. Wenn die Bassdrum Dir die Knochen regelrecht durchschüttelt, während Schallwellen Deinen Körper durchwandern.

Klassische Gitarre zu spielen ist natürlich kein solches Erdbeben. Allerdings dringt auch hier die Musik nicht nur durch das Ohr. Mein Resthirn macht aus den vorliegenden Noten auszuführende Bewegungsabläufe, die Finger übertragen diese und aus der Gitarre kommt der Schall.

Das Erleben selbst gespielter Musik ist um einiges anders als das von nur gehörter. Zumal ich die Noten ja nicht einfach wie ein Roboter spiele, sondern Klang und Dynamik steuern kann. Und muss. Ich muss mich damit auseinandersetzen, wie genau ich es klingen lassen möchte. Im Rahmen der vorgegebenen Noten gestalten will.

Das ist sehr intensiv.

Verzapft am 08. August 2017, so um 08 Uhr 39

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