Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

01. Januar 2009

Neues Jahr...

Kategorie: Verrueckt

...beginnt für mich immer erst am 16. Oktober.

Aber ich wünsche Euch, meinen lieben Lesern, ob Ihr Stammgäste oder zufällig Reingeschneite seid, ein gutes Jahr 2009.

[ 00 Uhr 01 ] - [ 4 Kommentare ]

31. Dezember 2008

Leben

Kategorie: Verrueckt

Du FÜHLST. Du bist nicht abgestorben. Du LEBST!

[ 06 Uhr 00 ] - [ 3 Kommentare ]

17. Dezember 2008

Ich bin billiger!

Kategorie: Verrueckt

Aber das Original fand ich hübscher.
Trevilor vs. Venlafaxin

[ 14 Uhr 33 ] - [ 7 Kommentare ]

09. Dezember 2008

Irgendwie fast normal

Kategorie: Verrueckt

Ich war September bis Oktober 2007 4 von 16 Wochen in einer Rehaklinik. Das Personal war wunderbar sensibel und einfühlsam. Keiner bemerkte, wie schlecht es mir ging. Den allerfähigsten Therapeuten bekam ich. Wie es mir denn jetzt so mit der Trennung von meiner Frau ginge. Ich antwortete wahrheitsgemäß, so daß er therapeutisch-empathisch geschickt beiläufig äußerte:
"Ach, in der Phase stecken Sie noch."; und Thema abgehakt.

Und dergleichen mehr. Auch merkte niemand, was ich vorhatte, Daß ich überhaupt nur zum Zweck des Sterbens dort war.

Als der günstige Moment gekommen war (der dritte insgesamt in diesem Jahr), mopste ich mir das *ICHGEBEKEINETIPPS!* meines Zimmergenossen und versteckte mich auf einer abgelegenen Toilette, wo ich es mir in einer absolut tödlichen Dosis applizierte.

Ich hatte nicht damit gerechnet, daß dieser ausgerechnet jetzt nachspritzen mußte. Und dann auch noch zwei und zwei zusammenzählte.
So war ich dann doch sehr schnell aufgestöbert und hing an der Infusion. "Warum haben Sie uns denn nichts davon gesagt?!?" - Ja, natürlich, is klar. Damit mich jemand davon abhält.
Ich wurde in den RTW mit Notarztbegleitung verfrachtet und landete auf der Intensivstation. Und anschließend in Osnabrück in der Psychiatrie.

Und dann wurde es irgendwann, nach drei Suizidversuchen insgesamt, ja, dort wurde es irgendwann besser.

Als ich dann für eine Mitpatientin über Lithium recherchierte, stieß ich auf dessen Wirkungen: Verstärkung der Wirkung von Antidepressiva, Stimmungsstabilisierung (die allerdings bis zu einem Jahr dauern kann) und vor allem darauf, daß es das einzige Medikament ist, bei dem eine Verringerung der Suizidgefahr nachgewiesen ist.

Ich bat meine Oberärztin darum. Sie war zunächst sehr skeptisch. Könne man sich auch prima mit vergiften und umbringen. Naja, andererseits sei ich Krankenpfleger, käme im Dienst an alles ran was ich bräuchte und hätte ja auch unter beweis gestellt, daß ich weiß, wie es geht.

Danach ging es STEIL BERGAUF .

Und seit August fühle ich mich fast wie ein normaler Mensch. Alle die mich lange kennen, erkennen mich wieder.

[ 05 Uhr 55 ] - [ 8 Kommentare ]

03. Dezember 2008

Geschichten aus der Klapse

Kategorie: Verrueckt

Ein Patient hatte irgendwie ein Messer auf die Geschlossene geschmuggelt und ist dem Psychologen an die Gurgel gegangen. Der Flur wurde sofort vom Personal geräumt- alle hinter die nächstgelegene Tür. Zur not in die Damentoilette. Die Polizei kam, und irgendwie mußte es brenzlig geworden sein, jedenfalls fielen mehrere Schüsse. Irgendwie wurde dann der Typ überwältigt oder er gab auf oder was auch immer. Und von unserer (Krisenintervention) auf eine geeignetere Geschlossene verfrachtet.

Das hat ziemliche Wellen geschlagen an dem Tag, Krisengespräche noch und nöcher, Extragruppenrunde usw.

Mir war das alles egal. Ich bekam neben Trevilor und Atosil u.a. 3mg Risperdal und 3x 0,5mg Tavor.

Ich glaube aber, ich würde auch heute nicht die Nerven verlieren.

[ 23 Uhr 57 ] - [ Noch kein Kommentar ]

21. November 2008

Stressig

Kategorie: Verrueckt

Der Spätdienst war grauenhaft. Das blanke Chaos zunächst, Tausend Untersuchungen und Neuaufnahmen mit viel Arbeit, PflegepatientInnen wegen multiresistenter Keime isoliert, Ärger mit Doktoren, Angehörigen, PatientInnen. Eine Examinierte krank, blieb mit mir nur noch Simone übrig. AAAAABER wir beide sind ein extrem gut eingespieltes Duo, wir sind noch mit allem fertig geworden.

Wir verließen das Haus pünktlich. Wir können das nämlich richtig gut. Ich auch. Wieder. Nach langer Zeit.

Der Dienst heute wird ähnlich werden wie gestern, aber das hat den Vorteil, daß ich mir sagen kann, ICH BIN DEM WIEDER GEWACHSEN!

[ 08 Uhr 18 ] - [ ]

18. November 2008

Breitbeinig

Kategorie: Verrueckt

Im letzten Herbst, in der Psychiatrie in Osnabrück.

Unter den PatientInnen herrscht dort in der Regel eine gewisse Solidarität und große Offenheit.
Wir saßen im Gemeinschaftsraum und unterhielten uns über Sex. Zwei Frauen befürworteten die Intimrasur auch beim Mann. Schließlich wolle man auch den Mund nicht voller Haare haben. Durchaus nachvollziehbar.

Ein paar Tage später lief Ö., mein einfältiger Zimmergenosse, der sich mal die Hände rasiert hatte, breitbeinig über den Flur.

Was er denn habe?
"Das scheuert und brennt!"
Was?
Er habe sich den Sack rasiert, und jetzt scheuerten die Stoppeln.

Hat der sich etwa von den beiden etwas erhofft?

[ 08 Uhr 16 ] - [ 5 Kommentare ]

02. November 2008

Einfach schlucken

Kategorie: Verrueckt

Viele (meiner Patienten) machen ja ein Mordstheater, wenn sie mal für ein paar Tage Medikamente nehmen müssen. Ich sehe da kein Problem. Für mich ist das regelmäßige und disziplinierte Einnehmen meiner Pillekes einfach eine Verrichtung, wie beispielsweise essen, trinken, schlafen und kacken. Ich mach das einfach. Mund auf und runter damit.

[ 19 Uhr 40 ] - [ 1 Kommentar ]

01. November 2008

Ene mene muh und raus bist Du!

Kategorie: Verrueckt

Ich hatte es schon eigenmächtig weiter reduziert. Angefangen hatte ich im Sommer 2007 mit 3mg Risperidon täglich. Und als ich endlich im Frühjahr meinen Klinikmarathon beendete und stabilisierte, wagte mein Psychiater, wenigstens das Zeug, welches mich hat 30 Kilo zunehmen lassen, zu reduzieren. Mein Denken begann wieder schneller zu werden. Donnerstag bat ich ihn dann um endgültige Befreiung. Ich merke keinen Unterschied.

Meine Restmedikamente können gerne so bleiben, wie sie jetzt sind.

[ 06 Uhr 47 ] - [ 2 Kommentare ]

18. Oktober 2008

Mehr als Zeitmessung

Kategorie: Verrueckt

Ulfs neue Uhr: Nomos TangenteIch habe sie mir gegönnt, nachdem ich vier, fünf Jahre von so einem Ding geträumt habe.

Sie ist eine Anschaffung fürs Leben. Für eines, welches nicht mehr möglichst bald vorbei sein soll*1. Sie ist für mich ein Symbol für die Zeit, die mir gegeben ist, nicht für die Zeit, die ich nicht habe, für Hektik oder so.

Ich schaue auf sie und sehe die Uhrzeit auf einer wundervollen Uhr. Ich sehe die Zeit vergehen, aber nicht schnell verrinnen. Ich HABE Zeit, und ich hoffe, das bleibt so. Sie ist mein Symbol des Überlebens, der gewonnenen Zeit.

[ 06 Uhr 16 ] - [ 1 Kommentar ]

16. Oktober 2008

Heute...

Kategorie: Verrueckt

...ist mein erster Todestag. Oder mein erster Geburtstag. Wie mans nimmt.

Mittlerweile bin ich froh, überlebt zu haben.
Es war ziemlich knapp.

[edit 21:00]
Ich habe mir auch ein Geburtstagsgeschenk gemacht.
Den Rest lesen ]

[ 06 Uhr 00 ] - [ 7 Kommentare ]

11. Oktober 2008

Der Hesse

Kategorie: Verrueckt

Nachtrag zu Der Nokia-Mann

Nach zwei Wochen kam mein bisheriger Zimmernachbar auf eine andere Stube und ein neuer traf ein. Ein Hesse, unverkennbar aus dem Gießener Raum. Zunächst freute ich mich über den vertrauten Dialekt. Sehr bald aber mußte ich feststellen, daß er von Hölzken auf Stöcksken kam, kein Ende im Redefluß fand und vor allem nur dummes Zeug redete, was NIEMANDEN interessierte. Ausgeprägte Logorrhoe also.

Außerdem war er da ja nur irrtümlich hingeraten, er hatte ja gar kein Alkoholproblem, nur gelegentlich abends eine Flasche Bier.

Jaja.

Er hatte das Vollbild einer Leberzirrhose, war quittengelb im Gesicht und hatte einen beachtlichen Ascites (Wasserbauch).

Gelegentlich eine Flasche Bier also.

Außerdem hatte er lustige Augenbrauen, die rechts und links zu richtigen kleinen Hörnchen gedreht waren.
Er freundete sich bald mit dem Nokia-Mann an. Zwei Logorrhoeiker unter sich.

[ 15 Uhr 15 ] - [ 4 Kommentare ]

10. Oktober 2008

Der Nokia-Mann

Kategorie: Verrueckt

In der Rehaklinik in Bad Essen lief der Nokia-Mann herum.
Björn hatte ihn so getauft, denn er lief immer mit einem Nokia-Communicator samt Headset über das Gelände, was reichlich albern aussah. Nach diversen Auskünften lud er sich darauf immer gewisse Filme, und wenn er nicht herumstolzierte oder jemandem ein Kottlett an die Backe quatschte, lag er wohl überwiegend mit dem Ding im Zimmer und masturbierte.

Stolzierte er nicht mit dem Ding herum, laberte er einen mit unglaublich uninteressanten Müll zu. Sicher haben wir ihm geglaubt, daß er privat mit den Hells Angels herumhängt. Die brauchen unbedingt einen schwächlichen Dummschwätzer, dem es nicht zu blöd ist, eine dicke Playboygürtelschnalle zu tragen als weiteres Accessoire zu seinem Telephondingsda. Er fühlte sich anscheinend cool. War es aber nicht, auch wenn er immer (auch drinnen) eine verspiegelte Pilotensonnenbrille trug.

Doch auch dieser Topf fand einen Deckel in einem ebenso stumpfen Hessen. Traten diese beiden zusammen auf, bluteten die Ohren.

Naja, Björn und ich reisten bald ab. Björn mit dem ÖPNV nach Hamburg, ich mit dem RTW nach Melle zur nächsten Intensivstation.
Nein, daran waren die beiden dann doch nicht schuld.

[ 10 Uhr 06 ] - [ 9 Kommentare ]

Geistige Gesundheit

Kategorie: Verrueckt

Heute ist der Tag der Geistigen Gesundheit,

Na denn,,,

via psychomuell

[ 08 Uhr 37 ] - [ 1 Kommentar ]

08. Oktober 2008

Hört sich gut an

Kategorie: Verrueckt

Montag sagte meine mit mir Frühstückspause machende Stationeuse zu mir:
"Es macht wieder richtig Spaß, mit Dir zu arbeiten!"

[ 22 Uhr 00 ] - [ 2 Kommentare ]

neuere Beiträge | ältere Beiträge