Unter Bauern - Retter in der Nacht. (Filmkritik)
Kategorie: Kultur
Der Film ist die Geschichte der jüdischen Mitbürgerin Marga Spiegel und ihrer Familie von 1943-1945. Frau Spiegel lebt übrigens in Münster und wird dieses Jahr 99 Jahre alt. Ihr verstorbener Neffe Paul Spiegel war lange Jahre Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland, aber das nur am Rande, denn der Film gibt IHRE Geschichte wieder.
Der Film beginnt damit, daß Siegmund „Menne“ Spiegel auf der Suche nach einem Versteck für Frau und Kind ein solches findet bei seinem Kameraden aus dem Ersten Weltkrieg. Er selbst kommt bei einem weiteren Freund unter. Nach anfänglicher Ablehnung entstehen Freundschaften, und trotz ständiger Bedrohung durch das Nazigesockse haben die Spiegels immer wieder irgendwie Glück.
Im Abspann sieht man noch die Originalfiguren, trotz hohen Alters (im Jahr 2009) noch recht rüstig.
Das muß reichen an Handlung. Schauspielerisch großartig und liebevoll ausgeführt geht der Film immer noch ans Gemüt. Doch neben der immer wieder auftauchenden Frage, wie Menschen KZs bauen können kommt eine beruhigende Antwort: Es gibt immer noch andere, aufrechte.
Der Film ist absolut sehenswert. Nicht wegen irgendwelcher Aufarbeitung. Sondern wegen der Hoffnung, daß auch in schlimmen Zeiten Vernunft vereinzelt möglich ist.
Verzapft am 15. März 2011, so um 11 Uhr 21
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