Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Der klägliche Rest der Welt.

Kategorie: Meine unqualifizierte Meinung

Ich habe das nur ein einziges Mal gesehen, aber nur so nebenher im Tagesraum in der Klapsmühle auf der Depressionsstation.

Kabarett: Bauer kocht Frau - Plakat.Bauer sucht Frau“. Oder so. Einer von diesen vielen unglaublich realistischen und glaubwürdigen Zeittotschlägern im Analphabetenfernsehen. Ich konzentrierte mich sehr auf den Schal, den ich gerade strickte, aber die Sendung vermochte mich auch nicht abzulenken. Ich hätte nie gewußt, was mich daran hätte unterhalten können.

Sowas lief da eben immer nebenher. Während wir strickten (ja, ich auch!), spielten under uns unterhielten. Ich mochte das nicht so gerne, da ich nicht so gut höre und damit mehr Probleme hatte.

Ich bekam am Rande mit, daß der zuständige Erzeuger dieser Sendung zwei Menschen zu verkuppeln vorgab. Diese waren entsprechend auf primitiv-debil aufgebrezelt und, der Art des Sprechens nach zu urteilen, instruiert worden, was passieren solle, aber ganz offensichtlich keine Schauspieler. Zu unecht. Wenns denn wenigstens lustig gewesen wäre. Doch war es nur langweilig und doof.

Anscheinend will das Volk diesen Fraß, den es vorgesetzt bekommt. Es ist dank der Sparmaßnahmen in Sachen Bildung schon derart verblödet, daß es diese Kost delikat findet.
Meine Timeline bei Twitter ist regelmäßig voll mit dieser Gülle. Und darunter etliche, von denen ich gedacht hätte, die seien gescheiter. Ohne „t“ am Schluß. Die weniger verblödeten schimpfen darüber, wie scheiße das ist.

Fernsehapparat auf einem Misthaufen, negglotzt von einem Schwein.So frug ich, weshalb er solches schaue, was ihm nicht gefalle. „Das gefällt hier keinem, wir wollen uns nur besser als der klägliche Rest fühlen!“ - Nun, wenn ich mich besser fühlen will als der klägliche Rest, dann höre ich Musik.

Mein Leben ist mir zu kostbar, um es mit minderwertigen Fernsehsendungen zu vergeuden. Wir gucken kaum fernseher, die Glotze dient überwiegend als Bildschirm für DVD und Video. Denn nirgends finde ich etwas, was mich befriedigt. Schon gar nicht bei den Privaten, die wir auch gar nicht empfangen können mit unserem Antennendingsda.

Auch wenn ich arbeitslos, geisteskrank, tätowiert und somit asozial bin- blöd genug für intellektzersetzende Scheiße bin ich nicht. Und will es auch nicht werden. Der Fernseher bleibt aus.

Verzapft am 30. Oktober 2011, so um 15 Uhr 38

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