Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Ausweisung fahrscheinlich.

Kategorie: Meine unqualifizierte Meinung

Dortmund Hauptbahnhof, 15. Februar 2012, gegen 15:20 Uhr.Ich nehme drei Zweiergruppen von Bahnpolizisten wahr und weiß genau: ich werde kontrolliert werden. Und tatsächlich: als ich auf dem Fahrplan meinen Zug suche um zu erfahren, auf welchen Bahnsteig ich muß, werde ich freundlich angesprochen und gebeten, mich auszuweisen. Kein Problem für mich, die machen ja einfach ihre Arbeit, und wenn sie dies freundlich tun, warum nicht?

Screenshot der Ticket-App.Allerdings- wenn irgendwo stichprobenartig Personenkontrollen gemacht werden, dann bin ich dabei. Immer! Das ist nicht übertrieben. Das macht mir nichts aus, denn bisher waren die Leute immer freundlich zu mir. Aber, SCNR, ich erdreiste mich, frechen Tonfalls, zu fragen: „Warum?“
Freundlich bekomme ich zur Antwort, dies sei Routine, man würde tatsächlich so den einen oder anderen Gesuchten erwischen. Während der eine meine Ausweisdaten abgleicht, plaudere ich mit dem anderen ein wenig. So läuft das jedesmal. Kein Problem.

Gut vier Stunden später bin ich wieder unterwegs, von zu Hause in die Stadt, zu einem Treffen. Der Bus ist gut gefüllt, aber ich sitze. Ich höre ein wenig Musik und schreibe via Fratzbuch eine Nachricht an „Dead Label“. Als ein außerordentlich unfreundlicher Vertreter der Stadtwerke Münster nach den Fahrausweisen verlangt. Ich bitte höflich um eine Sekunde, während ich versende und gut einsehbar die Fahrschein-App starte, um ihm mein Tagesticket unter die Nase zu halten, mit welchem ich seit dem späten Vormittag herumgurke, zum Bahnhof hin, vom Bahnhof heim, wieder in die Stadt.

Woraufhin er, noch unfreundlicher, mir vor allen Leuten laut unterstellte, ich hätte „den Fahrschein eben erst eingetippt“, wie er sich ausdrückte. Er hätte das zwar sehen können, aber ich erklärte ihm, was ich gerade getippt hätte, sei eine wichtige Nachricht an eine irische Band gewesen und ich würde schon den ganzen Tag mit dem Ding unterwegs sein. Dies glaubte er zwar offensichtlich nicht, blieb unfreundlich, verzichtete aber offenbar aus Mangel an Beweisen auf weitere Verfolgung, jedoch auch auch auf eine Entschuldigung.

Der sollte mal bei der Bundespolizei einen Kurs machen.

Verzapft am 16. Februar 2012, so um 11 Uhr 58

« Voriger Artikel
Nächster Artikel»

Kommentare

Was sagt Ma Rode dazu?

16. Februar 2012 um 12 Uhr 12 (Permalink)

Immerhin wusste er mit einem Fahrschein-App was anzufangen ...

Was sagt Ulf, der Größte, dazu?

Kommentar vom Scheff hier am 16. Februar 2012 um 12 Uhr 50 (Permalink)

Aber freundlicher hätte er schon sein dürfen. Und weniger unverschämt.

Übrigens konnte ich über die App-Verwaltungsseite der Stadtwerke Münster tatsächlich nachvollziehen, wann ich das Dings erworben habe: 11:33 Uhr


Vor Wochen, damals noch ohne die App, kamen zwei Kontrollierende mit dem SMS-Ticket nicht klar und meinten, da stimme etwas nicht. Die blieben aber freundlich dabei!

Was sagt Michael dazu?

16. Februar 2012 um 18 Uhr 13 (Permalink)

Ja, den Ärger über diese Unfreundlichkeiten kann ich gut verstehen. Der Grund dafür, dass Du bei Kontrollen immer mit dabei bist, ist sicherlich dein Outfit, was sich vom sogenannten "Normalen" abhebt, und das dazugehörige spießige Vorurteil der sogenannten "Normalen" Menschen. Das Denken dieser Leute wirst Du aber nicht verändern können. In den 70er Jahren hatte ich sehr lange Haare, bis weit über die Brust, und bin damit regelmäßig auf Ablehnung gestoßen. Vor mir haben einige Menschen sogar ausgespuckt. Modern war das damals nur bei Randgruppen. Ich denke, das ist heute nicht viel anders. Aber bleib trotzdem so, womit du dich am besten fühlst.

Was sagt Achim dazu?

16. Februar 2012 um 22 Uhr 30 (Permalink)

Mit langen Haaren, naja, nicht sooo lang, fuhr ich im Eurocity nach Paris, 1998, lange her, die Grenzzkontroller grüßte ich freundlich mit einem Lächeln, zack, wurde ich kontrolliert.

Damals hatte ich nichtmal geraucht, es war Jahre vor meinem kurzen Cannabisintermezzo.

Heute würde ich gerne verdächtig über die einschlägige Deutsch-Niederländische Grenze fahren, am besten/liebsten mit starkem Cannabisgeruch im Auto, hach wäre das ein Spaß, Wuffi könnten sie nicht einsetzen, da der komplette Innenraum so röche. Vielleicht ein Blütenblatt im Auto, keinesfalls mehr.

Was sagt Ulf, der Größte, dazu?

Kommentar vom Scheff hier am 17. Februar 2012 um 00 Uhr 09 (Permalink)

Das Problem war ja nicht die Polizei, die waren nett. Der Fahrscheinuntersucher im Bus, der ALLE kontrolliert hat.

Eigenen Senf dazugeben?

Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.

Kommentare können hier nur von Mitgliedern abgegeben werden