Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Befindlichkeit der Seele, Ende April.

Kategorie: Verrueckt

Ende März war's nicht so klasse mit meinem Seelenbefinden. Es war so, als hätte sich meine lockere Schraube im Hirngetriebe verklemmt. Nun, meine Liebste prügelte mich ich ging zum Nervendoc, der schüttelte alles einmal kräftigt durch in meiner Hirnschale und plums- die Schraube löste sich. Binnen zehn Minuten.

Ich fühlte mich den Anforderungen der (ausbeuterischen) (kapitalistischen) Gesellschaft nicht gewachsen, und ich glaubte Sinnloses Bild von meinem Handgelenk.nicht daran, dies je wieder erreichen zu können. Ich hatte mich (mal wieder...) aufgegeben, nun habe ich das Aufgeben (mal wieder...) aufgegeben. Nicht, daß ich nun wieder an eine erfolgreiche Karrierenzukuft glauben würde, aber ich lasse mich nun nicht mehr hängen und mach' einfach, was geht. Ob's klappen tut, das merke ich dann ja wohl irgendwann.

Natürlich drehen sich die Rädchen nicht sofort ganz rund, aber nach wenigen Tagen wieder wie geschmiert. Auch wenn die Stimmung nicht immer gut ist- mit funktionierendem Denkapparat läßt sich das meist gut kontrollieren. Wenn's klemmt habe ich hingegen keine Chance.
So läuft mein Leben nun wieder recht gut, zumal die letzten Wochen für mich „geschäftlich“ recht gut liefen. Etwa 20 Reviews für Albumcheck, zwei Interviews (unter anderem Silverstein), drei Konzerte. Komme mir fast wichtig vor. Mehr gutes als schlechtes, mehr positives Feedback als negatives solches, das tut ganz gut. Und wieder ein paar Menschen erfreut. Wenn es denn mal so bleiben würde... aber erstmal genieße ich das.

Verzapft am 30. April 2012, so um 18 Uhr 31

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Kommentare

Was sagt Westsideblogger dazu?

30. April 2012 um 18 Uhr 51 (Permalink)

Ich weiß, das Leben ist kein Wunschkonzert, doch möchte ich dir, ganz ausdrücklich dir, wünschen, dass es sich für dich in einem erträglichen Rahmen bewegt.
Ob so eine Krankheit jemals ganz verschwindet, kann ich nicht beurteilen, vielleicht ist es ja wie bei einem Alkoholiker, der auf bestimmte Automatismen in seiner Umwelt immer wieder hereinfällt. So macht es dann vielleicht auch der Kopf bei anderen Krankheitsbildern.
Nichts ist beeinflussbarer und anfälliger, als unser Verstand.

Dann möchte ich dir noch sagen, dass ich einen riesen Respekt vor deiner Arbeit für Albumcheck habe. Das ist ganz großes Kino.

\m/

Was sagt Michael dazu?

30. April 2012 um 20 Uhr 50 (Permalink)

Ich denke du brauchst einen Job auf dem regulären Arbeitsmarkt, dann bekommst du auch noch mehr Anerkennung. Der Arbeitsmarkt ist auch so langsam im Wandel. Zumindest kapieren das einige Arbeitsgeber und Menschen mit psychischen Problemen bekommen wieder eine Arbeitsmöglichkeit. Es werden halt auch immer mehr, nicht umsonst brimgen die das schon in den Nachrichten.
Nur den Mut nicht verlieren und kämpfen.

Was sagt Achim dazu?

30. April 2012 um 22 Uhr 14 (Permalink)

Nee, das mit dem regulären Arbeitsmarkt halte ich für keine gute Idee, da spreche ich Michael wider. Wenn du für deinen Job bei Albumcheck Geld bekommen könntest, das wäre Ideal. Sage ich mal.

Mir gehts auch seit ATZ nicht mehr so gut, ich muss echt mal meinen neuen Arzt, den Sohn des kürzlich verstorbenen vorherigen Arzt, checken lassen, ob ich nicht doch noch ne Depression entwickelt habe, Gertrud könnte ich auch mal besprechen, hoffe, sie ist am Donnerstag anwesend. Ich fühlte mich immer vor einer Dep sicher. Nur ist da jetzt so was graues zu meiner schwarzen Psychose hinzu gekommen. Sollte das noch eine zusätzliche Dep sein, muss ich dir sagen, dass eine Dep keine Lady ist, und mitnichten schwarz, sondern eher grau. Grau führt auch, so meine Meinung, eher zum Selbstmord als schwarz.

Was sagt Ulf, der Größte, dazu?

Kommentar vom Scheff hier am 30. April 2012 um 23 Uhr 09 (Permalink)

Ihr rührt mich.

Was sagt psychoMUELL dazu?

01. Mai 2012 um 08 Uhr 18 (Permalink)

Psychisch Kranke benötigen besondere Jobs und vor allem Arbeitszeiten. Ich könnte nicht von z.B: 8 bis 16 täglich arbeiten.

Ich könnte aber flexibel arbeiten, z.B. nachts 3 Stunden, vormittags 2 Stunden und Mittags 2 Stunden - so einen Job gibt es leider nicht.

Was sagt Michael dazu?

01. Mai 2012 um 15 Uhr 17 (Permalink)

Zum Glück gibt es nicht "Die psychisch Kranken", denn jede Erkrankung wirkt sich bei jedem Menschen anders aus. Ich für meinen Teil kann inzwischen wieder sehr gut 8 Stunden durcharbeiten, was auch in Saarbrücken festgestellt wurde. Deshalb muss das natürlich nicht auf andere zutreffen. Mit Verallgemeinerungen sollte man sich sowieso zurückhalten. Dazu lassen sich leider immer wieder psychisch kranke allzugern hinreißen.

Was sagt Achim dazu?

01. Mai 2012 um 16 Uhr 16 (Permalink)

Korrekt, Michael, der eine kann, der andere nicht. Ulf, ebenso wie ich, kann wohl eher nicht.

Du musst nur einen Arbeitgeber überzeugen, dass er dich braucht, oder mit dir einen guten hat.
Leider ist schon alleine dein Alter auf dem Arbeitsmarkt nicht sonderlich gefragt. Wenn du dann noch ein Gutachten einer Rehaeinrichtung für psychisch Kranke zückst, naja, das kannst du dir wohl ausmalen.

Ein Bekannter von mir aus Trier macht dort Jugendarbeit. Wenn ein (ex-)Kommunist genommen wird für so was, wieso nicht du? Aber das müsste dir auch liegen. Dass du das gut machen würdest, das glaube ich schon, aber so gut kenne ich dich ja auch nicht, ich habe noch nie in dich hinein geschaut.

Was sagt Michael dazu?

01. Mai 2012 um 19 Uhr 33 (Permalink)

Danke Achim, aber soetwas ist für michnichts mehr. Auf Padagogik habe ich nichts mehr am Hut. Ich bin mehr der Verwaltungsmensch, der die Gesetzgebung umsetzt, sonst möchte ich nichts mehr. Das es in meinem Alter schwer wird, ist klar. Aber wer von vornherein sagt, das hat keinen Sinn, der hat verloren ohne es überhaupt versucht zu haben. Negativismus und Verallgemeinerungen bringen da überhaupt nichts. Glück muss man naturlich auch haben, aber mich stören immer die Leute, die von vornherein sagen es hat keinen Sinn. Wenn ich so in meinem Leben immer so gedacht hätte, dann wäre ich längst tot.

Wer mich und meine Geschichte kennt, ist meistens ganz ruhig, weil ich schon längst hätte tot sein müssen, aber wie man sieht lebe ich immer noch. Und bei Ulf sehe ich das ein wenig anders, es kommt nur auf die Tätigkeit an. Das muss man sich dann mal genauer ansehen. Im übreigen kann man ja mit einer halben Stelle anfangen.

Was sagt Michael dazu?

01. Mai 2012 um 19 Uhr 36 (Permalink)

Ach Achim, schade das ich Dir keine E-Mail zukommen lassen kann, wenn Du magst schreibe mich doch mal an.

Was sagt Achim dazu?

02. Mai 2012 um 00 Uhr 09 (Permalink)

Jo, aufgeben ist blöd.
Ich habe immer wieder aufgegeben, ich bekam immer wieder einen Rappel, da konnte ich nicht weiter machen. Als ich fertiger Staatlich geprüfter Wirtschaftsinformatiker war, fiel ich wieder in so ein Loch, also habe ich etwas neues angefangen, das ich nichtmal fertig machen wollte. Die Entscheidung zum Studienabbruch war eine späte Entscheidung, aber richtig. Die Entscheiidung, ein Studium anzufangen, war schon falsch.
Was solls, es ist alles so gelaufen, ich kann das auch nicht mehr ändern, wer mich für faul halten will, möge dies tun. Ich habe immer wieder die Entscheidung getroffen, dass ich weiter lebe, naja, auch wieder unwahr, ich hatte mehrere Jahre mal nicht gelebt, nix gemacht, was man Leben nennen könnte. Soll ich es auf meine Krankheit schieben? Ich fühlte mich ja nicht einmal krank, erst seit geraumer Zeit, ich bin völlig erschöpft, kann nicht kämpfen, kann einfach nur weiter machen. Mache ich halt weiter. Ich kann meine Persönlichkeit nicht trennen von dem, was Psychose genannt wird. Wenn der Druck zu groß wird, quassele ich los, habe ich immer schon gemacht. Ist das meine Krankheit? Bin ich das? Wir beide zusammen? Auf unbekanntes reagiere ich von je her mit Angst.

Eigenen Senf dazugeben?

Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.

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