Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Der Krankheit gerecht werden.

Kategorie: Verrueckt

Kommt schon mal vor, dass jemand zu mir kommt und sagt, er habe Angst, zum Psychiater zu gehen und eine Diagnose zu bekommen. Oder Angst, diese oder jene Störung zu haben.

Ich kann mich jedoch nicht erinnern, zum Arzt gegangen zu sein und gesagt bekommen zu haben: "Sie haben Krankheit xy, also haben Sie jetzt gefälligst passende Probleme!"

Ich kenne das eher so, dass ich Probleme habe, zum Arzt gehe und eine Diagnose bekomme, die mir erklärt, warum ich diese Beschwerden habe. Und was man dagegen tun kann. Nicht umgekehrt.

Verzapft am 14. Dezember 2016, so um 10 Uhr 13

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Kommentare

Was sagt kall dazu?

14. Dezember 2016 um 21 Uhr 23 (Permalink)

Es scheint wirklich schwierig zu sein.
Mit meiner Nierenkolik bin ich zum Urologen gegangen. Mit dem Schilddrüsengewächs zum Nuklearmediziner, mit dem Nabelbruch zum Chirurgen. Von jedem habe ich eine Diagnose und/oder einen Therapievorschlag bekommen und konnte mich entscheiden, ob ich den nutzen will.

Als ich meinem Hausarzt erzählt habe, dass es mir psychisch ziemlich mies geht, meinte er, er könne sich das gut vorstellen. Als ich ihm dann später erzählt habe, dass ich mir einen Termin in einer psychiatrischen Institutsambulnaz besorgt habe und um die entsprechende Überweisung gebeten habe, fand er das zwar sehr gut, war aber durchaus überrascht, dass jemand relativ selbstverständlich zum dafür zuständigen Facharzt geht. Warum eigentlich ist das nicht genauso selbstverständlich, wie bei jedem anderen Facharzt, warum ist da jemand überrascht und warum gucken die Leute merkwürdig,wenn man ihnen das erzählt?

Was sagt Achim dazu?

14. Dezember 2016 um 21 Uhr 58 (Permalink)

Die gesamten 1990er hindurch hatte ich immer wieder meine Schwarzen Löcher. Damals dachte ich noch, da ich noch uninformiert war, es handle sich um eine Depression. Ich bin nicht zum Psychiater gegangen. Ich habe das genutzt, um nicht zur Bundeswehr zu müssen, aber die Pfeife, zu der mich die Bundeswehr schickte, sagte was von "sozialen Defiziten", er stellte einfach nicht die richtigen Fragen. Mein T5 bekam ich vom wohnortnahen Orthopäden, nachdem der in der Stadt des KWEA nichts gefunden hatte. Ich bin weiterhin nicht zum Facharzt gegangen. Erst 2001 hatte ich dann ein so tiefes Schwarzes Loch, dass ich dann Erstgespräche bei Psychotherapeuten hatte, obwohl ein Psychiater der richtige Ansprechpartner gewesen wäre.
Eine Ärztin für Psychotherapie vermittelte mich dann an eine Tagesklinik in der Stadt, in der ich studiert hatte. Eigentlich wäre es schlimm genug für Station gewesen, aber Stadion war ich nie.

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