Organe für alle oder: Das Recht auf Leben:
Kategorie: Meine unqualifizierte Meinung
Ich weiß nicht mehr, wann ich den Organspendeausweis damals ausgefüllt habe. Er war jedenfalls orange und musste wegen Verschleißerscheinungen ein paar mal ersetzt werden. Ich glaube, es war 1990 und ich dementsprechend
achtzehn Jahre alt.
Ich gehe davon aus, dass ich, sollte ich irgendwann mal tot sein, keine Verwendung mehr habe dafür. Bin ja kein Pharao. Außerdem will ich dann auch so richtig ganz tot sein, und ohne Organe, so denke ich, sollte ich das sein. Das „Weiterleben“ meines transplantierten Gewebes betrachte ich nicht mehr als mein eigenes.
Wenn meine Organe Leben retten können, dann ist das sehr gut. Ich kann auch sehr gut damit leben*1, wenn ein Empfänger ein Nazi oder sowas ist.
Darüber musste ich tatsächlich schonmal diskutieren- soll man die Typen etwa leben lassen? Etwas vergleichbares hatte vor einiger Zeit eine AfDlerin abgesondert in Bezug auf Ausländer*2. Und genau auf dieses Niveau werde ich mich nicht hinabbegeben.
Niemand hat das Recht, einem anderen Menschen das Recht zu leben oder das Menschsein abzusprechen. Niemand.
Auch wenn es manchmal schwerfällt.
- Anm. 1: ...oder eben nicht, ich bin dann ja tot.
- Anm. 2: oder das, was die so als solche definieren, also Nicht-Arier sozusagen.
Verzapft am 03. September 2018, so um 21 Uhr 34
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