Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Nuclear Nightmare.

Kategorie: Verrueckt

Ein Traum, gestaltet wie ein Film. Kommentare aus dem Off, Rückblenden. Der Kalte Krieg ist vorbei- er ist heiß geworden und damit der Dritte Weltkrieg. Menschen flüchten in notdürftig hergerichtete Keller, manche werden ausgesperrt und sehen den Blitz leuchten.

Atompilz.Jahrhunderte später, eine veränderte Landschaft. Menschen mit seltsamem Körperbau, doch auch ohne Arme geschickt, hüten in Felle gekleidet zu Pferde eine Rinderherde. Auch die Viecher sehen ein wenig seltsam aus.

Vor knapp dreißig Jahren war die Angst durchaus real. Doch weshalb träume ich, fast zwei Jahrzehnte nach Ende des Kalten Krieges und ausgerechnet in der vergangenen Nacht derlei Dinge? Ich glaube nicht, daß Träume eine wirklich sinnvolle Bedeutung haben, doch kann ich sie meist mit aktuellen Ereignissen verknüpfen. Aber dieses hier?

Ich habe keine Angst mehr, so wie damals jedenfalls nicht. Nicht davor. Kommt die alte Angst des zehnjährigen Ulf zufällig empor, ohne konkreten Anlaß, weil das Gehirn sich erinnert? Ich denke. Ohne Bezug zur Gegenwart. Erinnerungen, die mich nicht loslassen, die mich zum Pazifisten werden ließen.

Woran sich andere erinnern mögen, die selbst erlebten, die noch weniger vergessen können?
Ich will es nicht wissen.

Lieber einen unbestimmten Atom-Alptraum als erinnertes Wissen von grausamer Realität.

Verzapft am 01. August 2011, so um 07 Uhr 43

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Kommentare

Was sagt Piratenweib dazu?

01. August 2011 um 09 Uhr 45 (Permalink)

Kalter Krieg, meine Güte ... das ist lange her, fast irreal geworden und doch ist die Gefahr nicht geringer geworden.
Damals bin ich auf die großen Demos gegangen, 1 Mio Leute in Bonn gegen die Stationierung von Pershing II Raketen in Deutschland. Muss so 1982 gewesen sein, etwa. War auch mein pazifistischer Startpunkt.
Und wir haben wirklich Angst gehabt damals. Nicht so eine diffuse Lebensangst, sondern ganz konkrete Todesangst. Deshalb waren sicher auch relativ viele Menschen zu aktivieren. Heute sieht das alles anders aus. Wenn mal irgendwo eine Demo 50.000 Leute zusammenbringt, gilt das schon als exorbitant viel.
Ich wünsche mir viel mehr Aufstand, Revolution, Aufbegehren in Deutschland. Hier wird viel zu viel geschluckt.

Was sagt Zeddi dazu?

01. August 2011 um 21 Uhr 23 (Permalink)

Komisch, ich habe heute Nacht etwas ähnliches Geträumt!
(Obwohl ich beim Ende des Kalten Krieges erst 6 gewesen bin)

Ich war in der Schwimmhalle meines Kleinstädtisches Geburtsortes.

Es war spät Abends, ich war allein.

Auf Einmal bekam ich die Nachricht, ich glaube durch ein eingeschaltetes Radio ... das ein Atomschlag bevorsteht. Ganz knapp habe es mit villeicht einem dutzend anderer Menschen in die Nahegelegene Hauptschule und deren Atomschutzbunker geschafft. Wir schafften es auch die uralt aussehenden Tore zu schließen!
Es gab einen dumpfen Knall ... leise aber bedrohlich ... wir wussten alle was nun draussen passiert ist, wollten es aber nicht wahrhaben.
Wir beginnen, im schein einiger Handy und Smartphone-Lampen (Mein Traum kannte wohl kein EMP wink ) den Bunker zu erkunden.
Der Bunker sieht alt aus ... teilweise Blättert die Farbe von den Wänden.
Wir schaffen es zum Generatorraum. Wir wissen, wir müssen es schaffen einen der alten Diesel in Betrieb zu nehmen, um uns mit Luft zu versorgen ... im Wissen das dies möglicherweise Sinnlos ist.

Dies war alles sehr gruselig ... sehr Real.

Gestern bin ich beim sehr seltenen Zappen im Fernsehen auf eine Doku über einige Atom-Bunker-Kommandozentralen gestoßen und habe diese geschaut - das hat mich möglichweise "getriggert" (Kann man das so schreiben?)

Wobei mich das Thema auf schreckliche weise irgendwie schon seit Jahren fasziniert ... villeicht auch weil es für meine Generation so unvorstellbar ist ... und es genauso unvorstellbar ist das die die Technische Möglichkeit noch immer Existiert.

Eigenen Senf dazugeben?

Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.

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