Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Kosova 3: Ausflug nach Tirana ins Kinderkrankenhaus: Krebsstation.

Kategorie: Aktion

Provisorisch geflicktes Kabel in der Kinderklinik Tirana.Bei einem ersten Treffen mit Aurelas (Groß-)Familie berichtete mir ihr Großvater Bairam, der Herr des Hauses, die Ärztin in der Kinderklinik Mutter Teresa seien der Auffassung, eine Stammzelltransplantation sei unnötig. Was mich etwas irritierte, da ich vom ursprünglich behandelnden Arzt aus Prishtina erklärt bekommen hatte, ohne diese hätte sie keine Überlebenschance.

Ich war jedoch vorbereitet und hatte die deutschen Leitlinien zur Behandlung der Akuten Myeloischen Leukämie auf meinem E-Book-Reader untergebracht. Wir hatten ja ohnehin eine Fahrt geplant in die Hauptstadt Albaniens, um dort ein paar Unterlagen zu beschaffen. Dort angekommen hatte ich das erste und einzige Mal auf der ganzen Reise Angst- beim Überqueren einer Straße.

Wir betraten das Hospital. Hier wird also die arme Aurela behandelt?

Kaputte Wand und Schmutz bei der Kinderkrebsstation in Tirana.Ich verstehe ja kein Albanisch*1, aber ich konnte sehr gut die Abneigung gegen unser Eindringen sehen und hören, die sich ziemlich giftig anhörte. Doch dann sah ich, dass ein Kind gestreichelt wurde. Irrtum, es war die Putzfrau, die nett zu den Kindern war. Dann wurden wir unwirsch davon in Kenntnis gesetzt, dass die für Aurela zuständige Ärztin im gerade im Ausland sei und erst kommende Woche wiederkäme. Auch die vorhandene Ärztin ließ uns nicht in die Akte schauen (obwohl das eigentlich vorher geklärt worden war!), sondern keifte, alles wichtige stünde in dem Brief, den man gnädigerweise herausgerückt habe.

Da stand zwar alles mögliche drin, aber sehr wenig, was wichtig gewesen wäre. Angesichts des Zustandes der Klinik und des Verhaltens der Mitarbeiterinnen jedoch ist eines klar: gesund wird das Kind dort nicht. Denn jede erfolgversprechende Behandlung greift das Immunsystem an, und damit wird Hygiene das oberste Gebot. Und Hygiene gab es in diesem versifften Loch nicht.

Wohingegen die Haushalte im Kosovo, in denen ich Gast sein durfte, also auch der Haushalt Haliti, absolut sauber ist. Ich hätte keine Bedenken, dort im Wohnzimmer aseptisch zu operieren. Die sind extrem sauber und ordentlich.

Verzapft am 13. Oktober 2012, so um 22 Uhr 49

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Kommentare

Was sagt Conny dazu?

14. Oktober 2012 um 11 Uhr 21 (Permalink)

Ich finde es bewundernswert dass und wie Du Dich einsetzt um zu helfen. smile

Was sagt Ulf, der Größte, dazu?

Kommentar vom Scheff hier am 14. Oktober 2012 um 19 Uhr 01 (Permalink)

Danke!

Ich dachte einfach, irgendwer muss es ja tun.

Was sagt Vi. dazu?

09. Dezember 2012 um 17 Uhr 40 (Permalink)

Klasse,mach weiter so!!!

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