Kosovo: Hilfe! Hilfe?
Kategorie: Aktion
Wie bereits erwähnt, gibt es im Kosovo keine Krankenkasse. Jeder Arztbesuch wird bar bezahlt. Die Medikamente ebenso. Die Apotheke (Barnatore) ist meist recht klein. Die Kompetenz des Personals scheint recht unterschiedlich zu sein, während in der einen trotz aller Mühen und Dolmetscher Fragezeichen in den Augen stehen, wenn man ein relativ gängiges Medikament sucht, bekommt man in einer anderen tatsächlich noch eine richtige Beratung dazu.
Allerdings- selbst wenn die Preise für deutsche Gewohnheiten niedrig sein mögen- für die Menschen dort kostet jedes Medikament ein
Vermögen.
Die Medikamente für die Chemo der kleinen Aurela sind ohnehin im Kosovo selbst gar nicht zu beschaffen. Und alle vier Wochen wird stationär (teuer!) ein Medikamentencocktail (auch teuer!) in das Mädchen gepumpt- alle vier Wochen mehrere Hundert Euro Kosten, die die Familie in dem Umfang nicht erwirtschaften kann.
Kosovare*1 hatte zwar gehört, dass leukämiekranke Kinder staatlicherseits einen Zuschuss von immerhin hundert Euro bekämen- gewährt wurde dieser jedoch nicht. Aus unbekannten Gründen.
Man fragte mich, wo denn da die Hilfsorganisationen blieben, die behaupteten, dort zugegen zu sein und zu helfen. Zumindest die Menschen in Llabjan und Uglar merken davon nicht viel. Außer, dass hier und da Schulen etc. gebaut werden. Gut, Bildung ist wichtig, aber man kann sie nicht essen.
Ich kann noch nicht sagen, ob die einfach nicht überall und jedem helfen können, ob die nicht wollen, oder ob die Menschen in den kleinen Dörfern einfach keine Ahnung haben, wie sie an Hilfe kommen. Das habe ich gerade in Arbeit.
- Anm. 1: Kosovare Haliti ist die Mutter von Aurela
Verzapft am 20. März 2013, so um 20 Uhr 32
Kommentare
Was sagt Farlion dazu?
20. März 2013 um 20 Uhr 36 (Permalink)
Ich habe schon mal angefangen, etwas zu recherchieren. Die meisten Hilfsorganisationen helfen nur Rückkehrern, sorgen so quasi dafür, dass sie ihr Fluchtland wieder verlassen.
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 20. März 2013 um 20 Uhr 37 (Permalink)
Danke!
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.