Ich bin kein Akademiker.
Kategorie: Meine unqualifizierte Meinung
Deshalb brauche ich auch keinen Doktortitel.
Nur ich? Oder brauchen andere den vielleicht auch nicht?
Wozu dient der Doktortitel, warum ist er so wichtig, daß sich Guttenberg und Koch-Mehrin diesen redlich ergaunert haben? Zeigt der Doktor, daß man besonders fähig ist, besonders kompetent und toll? Daß man sein Fach beherrscht? Vertrauenswürdig (HUST!!!) ist?
Wenn ich es richtig verstanden habe aus dem Munde eines erfahrenen Doktors und Professors, dann zeigt man mit seiner Dissertation, daß man wissenschaftlich arbeiten und damit neue Erkenntnisse schaffen kann. Nicht weniger. Nicht mehr. Und der Erwerb dieses Titels mache im Grunde nur dann wirklich Sinn, wenn man auch Forschung und Lehre anstrebe. Ansonsten sei die Arbeit eigentlich überflüssig, deren Fälschung somit auch.
Ich kann allerdings verstehen, daß jemand diese Fähigkeit beweisen will, auch wenn er nicht eines Tages Dozent und Professor werden möchte. Mir würde es vielleicht auch so gehen- den Doktorgrad erwerben, weil man es kann. Als Beweis sich selbst gegenüber. Wie ich damals mit dem Marathonlaufen.
Auch dort bescheißen die Menschen. Und letztlich sich selbst. Der trügerische Ruhm hätte vor mir selbst nicht bestand, und ich möchte doch können und nicht so tun als ob.
Ich verstehe das nicht. Der Titel allein nützt doch nichts, wenn man nicht gerade ein Schaumschläger in einer Welt aus Schein statt sein ist, wo ein jedweder Titel als solcher nichts als dickes Make-Up für eine Figur ist, verdeckend, daß darin nicht mehr ist als heiße Luft.
Naja, noch nicht einmal heiße.
Verzapft am 15. Juni 2011, so um 16 Uhr 21
Kommentare
Was sagt Daniel Bäzol dazu?
15. Juni 2011 um 16 Uhr 32 (Permalink)
Und weisst Du was das beste ist, wenn jemand einen Doktortitel oder ähnliches hat, aber keinen Wert darauf legt den überall zum besten zu geben und auch sonst ein völlig normaler Mensch ist.
Solche Doktoren gibt es auch
Gruss Daniel
Was sagt Dülla dazu?
15. Juni 2011 um 16 Uhr 46 (Permalink)
Doktortitel? Das ist doch das gleiche wie 'ne Heiratsurkunde, wozu braucht man sowas?
Selbstbestätigung oder Angeberei?
Was sagt kall dazu?
16. Juni 2011 um 00 Uhr 28 (Permalink)
Der wissenschaftlichen Gemeinde (und sich selbst) zu zeigen, dass man in der Lage ist, selbstständig wissenschaftlich zu arbeiten ist EIN Aspekt der Promotion und damit der Erstellung einer Dissertation. Aber es gibt, bzw. gab für mich, weitere. Auch wenn ich schon seit langem nicht mehr forschend tätig bin, obwohl ich das einst durchaus für längere Zeit vor hatte, und auch wenn ich mit dem Doktorgrad heute wenig bis gar nichts mehr anfangen kann, möchte ich die Zeit mit und die Arbeit an meiner Dissertation nicht missen. Sie war Teil eines nicht nur wissenschaftlichen Reifungsprozesses und hat mir auch abseits des eigentlichen wissenschaftlichen Themas Erkenntnisse gebracht, die ich sonst wahrscheinlich nicht gewonnen hätte.
Das Promovieren ansich KANN eine sehr wertvolle Erfahrung sein, wenn man es ernsthaft betreibt. Der Doktorgrad ist dabei eigentlich dabei nur eine Dreingabe und die offizielle Anerkennung. Diese Erfahrung bleibt den Plagiatoren allerdings weitgehend versagt.
Was sagt Micha dazu?
16. Juni 2011 um 18 Uhr 18 (Permalink)
FDP-Frau Silvana Koch-Mehrin ist jetzt ganz offiziell eine Ex-Dokteuse, da ihr die Universität Heidelberg den Doktortitel aberkannt hat. Sie hat einfach zu viel geguttenbergt. Immerhin, Heidelberg hat nur mit "cum Laude" bewertet, also nicht Magna oder gar Summa. Vielleicht sollte man angehenden Politikern ohnehin besondere Titel zubilligen, also "cum Guttenberg", wenn etwa 10% abgekupfert sind, "magna cum Guttenberg", wenn es mindestens 40% sind, "maxima cum Guttenberg" ab 70% und "summa cum Guttenberg", wenn die Fremdleistung 90% übersteigt.
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.