Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Aber manche sind gleicher.

Kategorie: Meine unqualifizierte Meinung

Gesetz hin, Köpfe und Gesellschaft her:
Artikel drei des Grundgesetzes regelt, daß alle Menschen gleichwertig seien.

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. (Hervorhebungen von mir)

Orwells Schweine sind gleicher als andere.Klar doch. Keine Vorzüge wegen der Herkunft. Deshalb ist das auch gar kein Problem, daß eine Wirtin in Baden ein Ehepaar abgewiesen hatte, weil die Hütte voll war mit Hochzeitsgästen. Auch wenn das Silvia geborene Sommerlath verheiratete Bernadotte nebst Ehemann war, der zufällig von einer Familie abstammt, die wegen der Abstammung ihrer Familienmitglieder ohne demokratische Wahlverfahren das schwedische Staatsoberhaupt stellt. Also, kurz gefaßt, die Eheleute König von Schweden. Das sind ja auch nur ganz normale Menschen, deshalb schreibt auch keine Zeitung und kein Magazin über dieses Ereignis, welches ohnehin täglich in diesem unserem Lande stattfinden dürfte. Voll ist eben voll.

Da nützt auch die Abstammung nichts. Oder?

Mir war die Wirtin zunächst sympathisch, weil sie die beiden gar nicht erkannte, da sie keine Klatschzeitungen liest. Doch schon dort schwingt mit, daß sie sich bei Kenntnis der Abstammung der verhinderten Gäste eventuell anders entschieden hätte. Zumal das Wirtspaar nun das Gefühl hat, als Dorfdeppen dazustehen. Weil, sie hätten ja den schwedischen König samt deutschstämmiger Königin bewirten können, und wenn sie dafür ein paar Gäste hätten rauswerfen müssen, die dann unverständlicherweise verärgert niemals wiedergekommen wären. Weil sie nicht verstehen, daß es eine Ehre ist, jemand Gleicherem den Stuhl vorwärmen zu dürfen.

Nun wollen sich die Wirtsleute auch noch beim Schwedischen Hof dafür entschuldigen. Denn diese Gäste wären ja doch etwas gleicher gewesen.

Verzapft am 22. August 2011, so um 11 Uhr 10

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Kommentare

Was sagt Violine dazu?

22. August 2011 um 18 Uhr 46 (Permalink)

Soweit ich weiss, hatten die eine Hochzeitsgesellschaft. Die konnten niemanden mehr rauswerfen, die mussten den adeligen Besuch abwimmeln.
Die sind anscheinend öfter in Ladenburg (bei Heidelberg, wo ich wohne) und haben dort ihr Stammlokal, das aber anscheinend geschlossen war.

Aber stimmt, sich wegen der Abweisung eines Adelspaares anzupissen, das kann es nicht sein.

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