Kritik des nackten Wahnsinns: Kap. 7: Hirn kommt von hindern.
Kategorie: Literarisch
Eigentlich sollte ich froh sein über meine Rammdösigkeit, gehe ich doch davon aus, daß die übersteigerte Entwicklung des Großhirns eher schadet als nützt. Gar dem Überleben der eigenen Art im
Wege steht.
Denn der Mensch verkopft. Und das ist schlecht.
Je komplizierter etwas ist, desto eher wird es gestört. Oder geht gleich ganz kaputt. Oder es steht im Weg. Und genau dies ist beim Intellekt der Fall. Denn Bewußtsein und Geist verstricken sich zu Fallstricken der Evolution- die einfachsten Dinge werden auf einmal kompliziert.
Der Selbsterhalt des einzelnen Menschen wird beeinträchtigt durch Suizid, Magersucht, Depression, Alkoholismus, Altruismus und dergleichen. Eine Psyche zu haben bedeutet, an dieser krank sein zu können, welches selbstschädliches Verhalten bis zum Auslöschen des eigenen Lebens bedeuten kann. Dies ist nicht zielführend, auch im Sinne des Arterhalts (Tote ficken nicht).
Auch zu essen ist mittlerweile mehr Staatsakt als Überleben. Teilzeit-Töle Bruno frißt alles, sogar Kacke. Ich hingegen grause mich vor etlichem Käse, meine Liebste vor Geflügel und so weiter. Wer überleben will hingegen sollte nichts verschmähen. Siehe Rüdiger Nehberg.
Die Art zu erhalten behindert auch der bewußte Umgang mit Geschlechtsverkehr. Während die katholische Kirche (prinzipiell nicht falsch, aber aus falschen Gründen) befiehlt, daß Sex der Produktion von Nachkommen dienen soll und damit das jeweils eigene Genom weiterverbreite, wird heute überwiegend zum reinen Vergnügen gevögelt, wobei die Fortpflanzung mit extra entwickelten Mittelchen unterbunden wird. Macht zwar Spaß, aber weniger Junge.
Das Hirnrissigste überhaupt sind Krieg und Gewalt. Aus den blödesten Gründen landen ganze Herden von Menschen auf dem Schlachtfeld, nur um sich dort gegenseitig mit extra dafür entwickelten Geräten zu schlachten, ohne das Schlachtgut essen zu wollen oder wirklich etwas arterhaltendes davon zu haben.
Solches entspringt dem zum größten Teil nicht nur überflüssigen, sondern, wie man sieht, schädlichen Großhirn. Wenig Großhirn bedeutet nämlich mehr Augenmerk auf Arterhalt. Haie und Krokodile und so leben vom Stammhirn. Seit Jahrmillionen. Das reicht. Und sie führen keinen Krieg. Sie glauben an nichts, sie leben einfach.
Großhirn macht hirnlos. Es lebe der Darm.
Verzapft am 25. September 2011, so um 10 Uhr 05
Kommentare
Was sagt Emil Blume dazu?
25. September 2011 um 11 Uhr 45 (Permalink)
Schön der Hinweis auf Rüdiger Nehberg, den alten Ameisenfressen aus Winnekendonk. Danke!
Was sagt mauerseglerin dazu?
25. September 2011 um 13 Uhr 12 (Permalink)
also ick wees nich....da ich keine Küken mehr produzieren kann, müsste ich auf die Machart ebensolcher verzichten???
mich stattdessen von Ameisen ernähren oder von toten Soldaten?
mhm....
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 25. September 2011 um 13 Uhr 53 (Permalink)
@mauerseglerin: Nein, sollst Du nicht. Aber auch nicht denken.
Was sagt Big Al dazu?
25. September 2011 um 14 Uhr 58 (Permalink)
Naja, die Evolution schlägt gerade zurück:
Alzheimer u. ä. haben es ja auf das Hirn abgesehen.
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 25. September 2011 um 15 Uhr 45 (Permalink)
@Big Al: Schuld ist der Wahn, möglichst lange am Leben bleiben zu wollen. Von der Evolution her ist der Körper auf etwa vierzig Betriebsjahre ausgerichtet. Insofern bin ich schon uralt.
Was sagt Big Al dazu?
25. September 2011 um 19 Uhr 01 (Permalink)
@ Ulf.
Dann bin ich altersmäßig schon ein Zombie!
Das erklärt so einiges....
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.