Kritik des nackten Wahnsinns: Kap. 4: Das Lebensprinzip Dünndarmzotte
Kategorie: Literarisch
von Ulf Hundeiker
Das Lebensprinzip Dünndarmzotte beruht auf der Idee, derzeitige Existenzaxiome zu verwerfen und die wahre Freiheit besitzen zu können, mit dem Darm zu denken.
1.
Der Mensch ist nichts anderes als ein Tier: animal televisionis. Infolgedessen ist sein Leben primär auf Eigen- und Arterhalt ausgerichtet (erhalten im Sinne von "bewahren", nicht "bekommen" ), kurz und primitiv: fressen und ficken.
Zum Punkte Fressen gehört per se auch die Verdauung des Fraßes und die Aufnahme in den Körper. Dies geschieht vorwiegend im Dünndarm (Ileum), welcher, den Horizont durch Zotten erweiternd, das wahre Organ der Aufnahme und Verarbeitung ist für fleischliches.
Der Mensch ist nur durch seinen Darm. Insofern unterscheidet ihn nicht allzuviel vom gewöhnlichen Tier. Der Darm bestimmt sein gesamtes Sein: wie gut er verdaut, wann er ausscheiden muß und welche Krankheiten er durch ihn hat: Verstopfung, Blähungen, Durchfall. Sein Denken ist sein Darm, seine Zotten. Und die Ergebnisse sind entsprechend: Fruchtbar, dünn-eklig oder auch nur heiße Luft. Heiße Luft: häufig das Ergebnis elfenbeintürmener geistiger Masturbationen wie dieser hier.
2.
Der Mensch als Tier: Wäre mensch nicht besser dran, unterschiede er sich in gar nichts von diesem? Was hat die Verlagerung des Denkens von der Zotte auf das Zentralnervensystem bewirkt?
Gewiß: das animal televisionis hat Kultur: Es beschäftigt sich mit Dingen, die nicht lebensnotwendig sind, zum Beispiel Theater, Philosophie, Krieg, Reichtum und Macht. Was nützt Reichtum? Immer mehr und noch mehr will der Mensch haben, verbissen strebt er nach de facto nutzlosen Dingen, die er aus der Werbung kennt, ohne die er zwar leben könnte, aber nicht zu können glaubt. Deswegen ist er nie zufrieden.
Theater und Philosophie sind Dinge, die schön sein könnten, doch mensch mäkelt oder langweilt sich.
Macht schadet meist denen, die sie nicht haben, und derjenige, der sie hat, will auch davon immer mehr. Glücklich wird auch er nie sein.
Krieg ist das Kulturgut schlechthin: Keine Zotte trachtet wie der Mensch derart gezielt und raffiniert nach dem Leben des anderen. Zotten töten ihre Artgenossen nicht. Auch dies hat der Mensch perfektioniert: Knopfdruck genügt.
3.
Der Mensch hat unnatürliche Bedürfnisse, die ihm zur Last fallen und ihm schaden. Allein das Bedürfnis nach Verdauung bringt Heil. DOch der zivilisierte Mensch bringt es fertig, auch dieses durch Übersteigerung und Abführmittel zu entweihen.
Der Mensch wird sich selbst vernichten. Dies ist die Essenz seines (beziehungsweise seines Hirnes) Wirkens auf dieser Welt, vor dessen Vollendung er steht. Allein die Rückbesinnung auf die Dünndarmzotte als zentrales Denkorgan, als das Wesen schlechthin, kann diese Welt retten.
Der Zotte ist fremd alles Verlangen, Stuhlgang und Mensch bedeuten ihr gleich viel. Sie ärgert sich nicht über kaputte Fernseher, verpaßte Orgasmen oder verdorbene Milch. Mit Ärger und Trauer verschwindet auch das Magengeschwür, welches das ohnehin gereizte Zentralnervensystem zusätzlich ärgert. Wozu überhaupt Gehirn? Was ist es mehr als eine graurosa Schwabbelmasse, die für sich in Anspruch nimmt, allein denken zu dürfen?
Das verlängerte Mark sollte reichen, die nötige Verwaltungsarbeit der Vorgänge im Köper zu verrichten. Die Herrschaft jedoch gehört den Zotten! Geben wir sie ihnen zurück! Lassen wir sie sich befreien von der Last eines Körpers, der nur für Krankheiten sorgt durch Verstimmung des Gemütes und Aufnahme von schlechter Nahrung und Krankheitserregern, der die Zotten der Welt voneinander trennt nicht nur durch Staaten (das unnützeste überhaupt!), Rassismus und nicht zuletzt sich selbst. Bildet er doch ein undurchdringliches Gefäß. Die Zotten sollen werden eine homogene amorphe Eigenwelt!
Zotten aller Länder, vereinigt Euch!
Verzapft am 20. Februar 2008, so um 07 Uhr 19
Kommentare
Was sagt psychoMUELL dazu?
20. Februar 2008 um 08 Uhr 13 (Permalink)
dir geht es hoffentlich nicht allzu schlecht? das liest sich so psychotisch
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 20. Februar 2008 um 16 Uhr 13 (Permalink)
Der Text ist über 10 Jahre alt, und nein, psychotisch bin ich nie gewesen. Nur verrückt.
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.