Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Treffpunkt Klapse.

Kategorie: Verrueckt

Von mir 2007 gemaltes Bild Einblick - Großes Auge mit Leiter zur Pupille, die ich heraufklettere. Oranges Fass links unten im Bild.Ich war lange nicht mehr dort.

Doch, auf dem Gelände schon, denn meine Liebste und ich kehren immer wieder gerne im Parkcafé ein, wenn wir mit Bruno den Wienburgpark unsicher machen wollen. Der Wienburgpark grenzt direkt an das auch parkähnliche Gelände der LWL-Klinik Münster, und das zur Klinik gehörende Café ist meist recht gut besucht. Überwiegend natürlich von PatientInnen und Angehörigen. Da sehe ich gelegentlich bekannte Gesichter.

Nun war ich auf dem Weg, das erste mal seit sechs Jahren wieder tiefer einzudringen in die Psychiatrische Klinik, die mir eine Zeitlang fast mehr zu Hause darstellte als meine eigene Wohnung. Wenn auch nur zu Besuch. Im Bus sitzend dachte ich, es wäre bestimmt nett, meinen einstigen Lieblingspfleger F. zu treffen, der recht gut mit mir umgehen konnte. Er war ein ziemlich schräger Vogel. In der Somatik*1 hätte ihn wohl niemand eingestellt, denn ich sah gegen ihn fast spießig aus*2. Er hatte unendlich lange, blonde Dreadlocks, Tattoos jenseits der ungefährlichen T-Shirt-Zone und das ganze Gesicht voller Metall. Und er ließ mich nie im Tischfußball gewinnen! Der Schuft. Das konnte er nämlich auch perfekt.

Es war bereits dunkel, als wir das Gelände zum Pavillon durchquerten, da grüßte mich jemand- er hatte mich erkannt! Nach etlichen Jahren noch. Es war Pfleger F.! Nur, dass die Haare ab waren. Wir hatten beide nicht viel Zeit, aber für ein kleines Update reichte es. Er freute sich sehr, dass es mir trotz aller Schicksalsschläge jetzt vergleichsweise gut geht. Er hatte mich wohl auch gemocht. smile

Ein netter Zufall, wo ich doch gerade an ihn gedacht hatte.

Auf der Depressionsstation angekommen wollten wir nach unserem Freund fragen, als ich beinahe zusammenbrach vor Lachen: Den Pfleger, der mir nun gegenüberstand, kanne ich NOCH besser. Denn irgendwie war er auf fast allen Stationen, auf denen ich jeweils gelandet war, just zu dieser Zeit eingesetzt! Er hatte mich quasi verfolgt. Und er kannte auch noch meinen Vater, weil er früher mal in dessen Klinik gearbeitet hatte.

Ich beruhigte ihn erstmal. Und sah mich besorgt um, ob mir vielleicht unter den PatientInnen noch welche auffielen.
Neulich hatte ich ja diese Begegnung mit dem Chef vons Ganze. Alle kennen mich- muss ich mir Sorgen machen?

Verzapft am 17. Januar 2014, so um 12 Uhr 51

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