Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Nachholbedarf

Kategorie: Kultur

Ich habe schon als Kind sehr viel gelesen. Ich hatte so mit zehn oder elf Jahren bereits etwa dreihundert (natürlich Kinder-)Bücher im Schrank, und fast jede Woche holte ich mir auch welche aus der Stadtbücherei, und von Freund:innen lieh ich mir auch eine Menge aus.

Vor und nach meiner Depressiven Episode 2010 jedoch hatte ich zu große Probleme, mich ausreichend zu konzentrieren. Irgendwann kam ich dann auf die Idee, mir mit einem E-Book-Reader zu behelfen^*1. Hatte aber doch Nachteile: man kann sich schlechter draufsetzen als auf richtige Bücher^*2. Außerdem blättere ich gerne hin und her^*3 und nutze dafür meine Finger als Lesezeichen.

Doch seit ein paar Jahren geht es plötzlich wieder wesentlich besser. Und wenn mir ein Buch doch schwerfällt, dann lasse ich es eben bleiben und nehme mir ein anderes. Sowas merke ich auch recht schnell, denn mittlerweile habe ich ein paar Problemfaktoren erkannt. Allen voran: zu viele Personen, die ich mir merken müsste.

Als ich das vor ein paar Jahren bemerkte, hatte ich plötzlich einen gewaltigen Nachholbedarf. Und es hatten sich fünfzig bis sechzig Bücher angesammelt, die ich geschenkt bekommen hatte, aber nicht zu lesen vermocht.

Nun lese ich wieder, was das Zeug hält. Will ja nicht blöde sterben. Nicht alles ist natürlich anspruchsvoll– manchmal möchte man ja nur unterhalten werden.
Zum Glück gibt es die öffentlichen Bücherregale. Erstens kann ich mich so kostengünstig versorgen, und außerdem werde ich dort auch prima Bücher los (nachdem ich sie bei Bookcrossing registriert habe). Mein Regal würde sonst aus allen Nähten platzen.

• Anm. 1: Schrift größer einstellen- Seite übersichtlicher etc
• Anm. 2: bzw genauso zwar gut, aber dann ist das Gerät kaputter als ein Buch aus Papier
• Anm. 3: auch wegen meiner kognitiven Probleme, manchmal muss ich halt nochmals was nachgucken

Verzapft am 17. Dezember 2023, so um 09 Uhr 23

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