Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Der hohe Preis des Fünfminutenruhmes.

Kategorie: Meine unqualifizierte Meinung

Was bin ich bereit, zu investieren oder zu riskieren, um ins Fernsehen zu kommen? Nichts. Ich würde nichts aufs Spiel setzen wollen.

Andere zerren ja ihre Kinder oder andere Familienbestandteile vor die Kameras vorzugsweise von Asozialen-TV-Sendern, um sie vor den Augen der Republik von Gouvernantenmutanten „erziehen“ und vor allem bloßzustellen. In verschiedensten Formaten lassen die Menschen die Hosen noch runterer als ich das machen tu.

Oder aber sie lassen sich bei riskanten Turnübungen filmen. Wie bei „Wetten daß“, einem TV-Format, was spätestens nach der Übernahme durch den blonden Widerling Thomas Gottschalk gestorben und mittlerweile regelrecht verwest ist. Ich gucke es auch schon seit Jahrzehnten nicht mehr.

Für diese „Wetten“ dort muß meist ziemlich mit ziemlich großem Zeugs etwas winzigkleines oder umgekehrt gemacht werden. Oder aber irgendwelche Menschen machen irgendwelche Sachen, die vom Wetten-daß-Publikum, wenn sie bei „Jackass“ liefen, zutiefst verdammt würden.

So zum Beispiel dieser Samuel Koch, der sich mit diesen kranken Beinverlängerungen auf den Weg zu den von Andy Warhol postulierten fünfzehn Minuten Ruhm machte und einen riskanten, lebensgefährlichen Stunt zu vollführen.
Wenn er sich tatsächlich eine Halswirbelsäulenverletzung mit Rückenmarksschädigung zugezogen haben sollte, könnte er als Tetraplegiker (also einer, der weder Arme noch Beine bewegen kann) enden, den Rest seines Lebens auf fremde Hilfe angewiesen. Einen hohen Einsatz hatte er gespielt für diese fünfzehn Minuten.

Und was hat er davon? Bald wird er vergessen sein, trotz des Unfalls. Und niemand wird ihm helfen.

Verzapft am 05. Dezember 2010, so um 22 Uhr 22

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Kommentare

Was sagt zoellner dazu?

05. Dezember 2010 um 22 Uhr 47 (Permalink)

da hast du wohl recht. Zum einen mit wetten das und gottschalk und zum anderen mit der tatsache, dass er einen hohen preis dafür gezahlt hat. Aber wem kann man hier einen vorwurf machen? Außer natürlich ihm selbst. Und ein unfall mit solchen folgen hätte auch bei raabs turmsprung wm passieren können, die ich gleich bescheuert finde. Aber die leute die es machen gibts und die es sehen wollen genug!

Was sagt Schreckgespenster dazu?

06. Dezember 2010 um 00 Uhr 18 (Permalink)

Hey Ulf, sei nicht so hart. Natürlich gibt es dementsprechende TV-Formate bei denen sich Menschen zum Affen machen. Und natürlich sind manche einfach hohl und dumm. Doch das Publikum schaut nur das, was es schauen möchte. So könnte hier auch die Frage entstehen: was war zuerst da? Der dumme Fernsehzuschauer oder das dumme Format?

Auch für 15 Minuten Ruhm nehmen manche Menschen vieles in Kauf und bieten Dinge dar, die sie entweder können oder nicht können. So hätte der verunglückte junge Mann nicht an der Show teilnehmen müssen, hat es aber getan. Nun könnte man entweder davon ausgehen, dass ihm das Risiko bewusst war oder auch nicht. Was am Ende bleibt, dass es ein Unfall war. Nur dass diesmal zufällig eine Kamera dabei war, weil es sich um ein öffentliches Ereignis handelte. Wäre die Wette gewonnen, würde noch nicht einmal in einer Woche darüber berichten. Unfälle passieren jederzeit und überall. Es ist also nicht das Format oder vielleicht auch nicht der Unfall selbst, sondern die Sensationsgeilheit danach. (aber immer schön unter dem Deckmäntelchen, dass man sich selbstverständlich Sorgen um den Geschädigten macht oder um Dinge aufklären zu wollen)

Von daher sind solche schlimmen Ereignisse immer mit etwas verbunden, wobei das besondere und positive Geschehen weitgehends verblasst. So wird in diesem Fall eine ganze Zeit Hilfe kommen und danach abebben. Egal ob die Zukunft des Mannes positiv oder negativ verläuft.

Ein Eintrag in die jährlichen Geschichtsbücher und Medienaufzeichnungen ist jedenfalls garantiert und man wird sich erinnern.

Was sagt Schwackowiak dazu?

07. Dezember 2010 um 03 Uhr 50 (Permalink)

Yepp, du hast völlig Recht. Beim Fernseh gucken muss ich immer öfter kotzen.
Der Beileids-Hype um den Typ ist völlig unangebracht, er hat seine Gesundheit leichtfertig für Money and the Fame riskiert.

Was sagt Big Al dazu?

07. Dezember 2010 um 13 Uhr 22 (Permalink)

"Wer sich in Gefahr begibt..."
Kann das Streben nach den 15 Minuten Ruhm auch nicht nachvollziehen.
Bin allerdings auch Familienvater, da sieht manches anders.
B. A.

Was sagt Piratenweib dazu?

07. Dezember 2010 um 14 Uhr 15 (Permalink)

"Blonder Widerling" hast du sehr hübsch formuliert smile
Seit Pottschalk schaue ich kein Wetten dass mehr an ...

Was sagt Markus dazu?

07. Dezember 2010 um 19 Uhr 32 (Permalink)

Vollste Zustimmung!

Vor Allem, was den nervigen Gottschalk betrifft. Der ist noch nie auszuhalten gewesen und unterbietet selbst eine Amöbe an Niveau.

Auch würde ich zu verhindern wissen, wenn meine Tochter sich mal an solch wahnwitzigen Aktionen beteiligen würde, statt sie auch noch zu unterstützen.

Als Test dieses minimalen Ruhms habe ich mal bei einer Folge "Niedrig und Kuhnt" mitgespielt. Das war eine Erfahrung für sich, spätestens als ich den Ex-Polizisten in der Klokabine neben mir sitzen hatte... Die Statisten hatten z.T. die Texte besser drauf als die "Helden" der Serie. Der Rest der Crew war aber extrem cool und wir hatten eine Menge Spaß beim Aussendreh.
In Gefahr würde ich mich für die lieben Fernsehsender aber niemals bringen - no way.

Eigenen Senf dazugeben?

Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.

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