Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Die Briefe des Pöbels.

Kategorie: Kaeseblatt

Wenn LeserInnen der Tageszeitung schreiben, wird dies vielleicht veröffentlicht. Üblicherweise mit dem Namen und dem Wohnort darunter, eventuell auch der Adresse. Die Meinung zu sagen muß einem fünfundfünfzig Cent und den Gang zum Briefkasten wert sein, wenn man nicht gerade Faxen machen kann. Auf jeden Fall muß man mit seinem Namen zu seiner Meinung stehen.

Anders ist das im Online-Auftritt unseres Käseblattes: Während für die LeserbriefInnen der Printversion die obengenannten Regeln gelten, darf hier jeder Idiot unerkannt nach Anmeldung herumpöbeln. Entsprechend ist die Qualität der Aussagen. Das einzige, was außer einem Nick angegeben wird, ist eine Mailadresse. Und im Schutze der Anonymität kriechen die wahren Deutschen Michel aus ihren Löchern und fordern Abschiebung, Todesstrafe und Folter. MAnchmal gar Mord, aber derartige Kommentare werden dann doch gelöscht.

Offensichtlich jedoch haben die meisten von dem, was sie schreiben, noch weniger Ahnung als ich (und das will was heißen!). Aber desto mehr Meinung. Interessant aber ist, was am intensivsten schlammgeschlachtet wird: Nicht Sozialabbau, nicht Krieg. Oder so. Nein: die mit Abstand meisten Kommentare betreffen das Verhalten von Radfahrern oder aber erschossene Hauskatzen. Nicht, daß ich den Abschuß gutheißen will, aber die Prioritäten sind da doch seltsam gesetzt. Und das Diskussionsniveau unterbietet eine knieende Ameise.

Ich frage mich da schon, warum nicht die gleichen Regeln gelten wie bei Print.

Verzapft am 06. Juli 2011, so um 09 Uhr 15

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Kommentare

Was sagt Marcus D[ülla] Müller dazu?

06. Juli 2011 um 10 Uhr 30 (Permalink)

Bin ganz deiner Meinung... Wer seine Meinung sagen will, macht dies öffentlich. Aus dem Hinterhalt aggieren kann jeder Feigling. baeh

Was sagt Violine dazu?

06. Juli 2011 um 15 Uhr 49 (Permalink)

Oh, Du, bei unserem heimatlichen Käsblättle ist das nicht anders.
Schlimmer noch, sie haben ein Blogportal eröffnet. Und was sich dort tummelt ... o je. Kann man beim besten Willen nicht lesen.

Eigenen Senf dazugeben?

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