Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Seid nett zueinander.

Kategorie: Vergangen

Als man mir vor 21 Jahren nach der Musterung empfahl, mich gelegentlich zu bewegen, führ ich promt nur noch mit Leeze/Velo/Fahrrad von Fleck zu Fleck. Ich wohnte damals Anus mundi (Arsch der Welt), das bedeutete, ich hatte zur Schulen hin und zurück jeweils zehn Kilometer. Zum Zuvieldienst war die Distanz dann auch gleich, und da konnte ich nicht einmal auf einen Bus ausweichen, denn damals wäre keiner passend gefahren zum Frühdienst. Um also um sechs Uhr umgezogen auf der Matte stehen zu können blieb mir nur das Rad- einen Führerschein habe ich heute noch nicht.

Bis ich 1996 in die Stadt zog, also sechs Jahre lang, fuhr ich so gut wie täglich mindestens zwanzig Kilometer, war ich verabredet, wurden da schnell vierzig draus, zu mir wollte ja niemand- zu weit. Trotz der Stabheuschrecken, die ich damals hielt.

Und so lernte ich dann, für alles gerüstet zu sein, was geschehen kann. Daß ich besser Werkzeug mitführe war mir von Anfang an klar. Denn vor dem Dienst mit einem Plattfuß liegenzubleiben wäre blöd gewesen- Ich hätte mangels Mobiltelephon nicht Bescheid geben können. Nachdem ich auch noch feststellte, daß den Boniburger Wald bei Regen und Dunkelheit zu durchqueren wegen versagender Beleuchtung schwierig sein kann (zumal da Bäume wachsen im Wald! Da kann man gegenfahren! Und ein ziemlich tiefer Graben macht das auch nicht besser) erwarb ich für viel Geld einen Akku für die Lichtanlage. Das war gut.

Sommers, besonders, wenn ich vom Wochenendfrühdienst heimfuhr, waren immer viele VergnügungsradlerInnen unterwegs. Und oftmals blieb jemand liegen mit abgesprungener Kette oder Loch im Reifen. Als gutes ADFC-Mitglied leistete ich aber gerne Pannenhilfe. Ich freute mich, wenn sich die Menschen freuten. Ich dachte einfach, wenn Menschen nett zueinander sind, wird die Welt vielleicht ein wenig besser. Naiv vielleicht, aber die Menschen freuten sich tatsächlich.

Natürlich wäre sehr einfältig von mir, zu erwarten, daß andere auch helfen, egal, in welcher Situation. Aber das kann ich nicht beeinflussen. Nur mich selbst und mein Tun.

Verzapft am 06. Juli 2011, so um 10 Uhr 23

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Kommentare

Was sagt Marcus D[ülla] Müller dazu?

06. Juli 2011 um 10 Uhr 37 (Permalink)

Hey Ulf, da fällt mir ein Spruch von Gandhi ein:

Sei du selbst die Veränderung, die du dir für die Welt wünschst. wink

Was sagt Toni dazu?

06. Juli 2011 um 19 Uhr 16 (Permalink)

Ich glaube an Charma und denke, dass alles irgendwann auf irgendeinem Wege zu einem zurückkommt. Und wenn nicht, stirbt man wenigstens reinen Gewissens.

Eigenen Senf dazugeben?

Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.

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