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Kategorie: Verrueckt
So. Weiter geht's mit der Auseinandersetzung mit mir selbst. Ich könnte ja mal gute Eigenschaften bei mir zu finden versuchen. Das wäre nicht verkehrt.
1. Ich bin mit Sicherheit eines: Einfühlsam. Ich kann sehr gut Stimmungen erspüren, zumindest bei anderen, und ziemlich treffsicher das
Problem herauspicken. In vielen Jahren als Pfleger war das zum sehr nützlich, für mich, die PatientInnen und auch meine KollegInnen. Letztere zogen mich gelegentlich auch zu Rate. Im Privatleben war das manchmal nicht unbedingt so toll, weil ich mir dadurch eine Menge zusätzlich aufhalste. Meine Liebste hat allerdings erfolgreich interveniert, so daß ich Maß halten kann.
2. Ich bin grundsätzlich eher geduldig und freundlich. Ich habe das Gefühl, damit weiter zu kommen. Oft habe ich auch, vor allem im Dienst, Situationen entschärfen können. Viele haben gestaunt, wie lange ich gleichmütig bleiben konnte. Allerdings ist auch bei mir irgendwann Feierabend, und dann werde ich sauer. Und zwar richtig. Was zwar nicht bedeuten muß, daß ich vollkommen ausflippe, aber ich kann mich sehr, sehr deutlich ausdrücken. Da haben schon Menschen richtig Angst bekommen vor mir.
Natürlich: Nichts funktioniert immer, und ich habe in Streß und Zorn auch schon mal den oder die FalscheN angeblafft.
3. Wenn ich ein Ziel habe, wie damals den Marathon sub4h, dann kann ich richtig ehrgeizig werden, ja verbissen. Und ich ziehe das Ding dann durch. Auch wenn ich sonst oft tausend Sachen anfange und nicht wirklich fertig bekomme (könnte am ADHS liegen, ist jedenfalls so beschrieben), wenn ich etwas wirklich will, mich etwas wirklich interessiert, dann werde ich sehr gründlich. Sieht man auch an meinen Leistungen während der Ausbildung. Oder an meinem Einsatz bei der Hospitation im Steri.
4. Ich kann gut erklären. Da kommt mir natürlich auch ein wenig die Geduld zugute und der manchmal vorhandene Ehrgeiz. Trotz meiner Macken bekam ich von den Auszubildenden und PatientInnen in der Regel sehr positive Rückmeldung, was dies betraf. Ich zwinge, selbst mit die Lösung zu erarbeiten, dann pappt das besser in der Birne fest. Das Prinzip Was passiert dann? - und ich hole die Leute dort ab, wo sie stehen mit ihrem Wissen oder auch nicht-Wissen.
5. Ich bin durchaus kritikfähig. Manchmal natürlich auch nicht. Aber meistens lasse ich mir doch etwas sagen, auch wenn ich mich eventuell erst sträube. Aber meistens denke ich über Kritik, jedenfalls über konstruktive solche, zumindest nach. Was danach herauskommt, ist hier nicht so wesentlich. Aber ich denke nach, auch wenn es auf den ersten Blick manchmal anders aussehen mag in meiner Verzweiflung, mich ertappt zu fühlen.
6. Ich suche Lösungen. Letztlich habe ich darüber auch meine Liebste kennen und lieben gelernt, aber das ist eine andere Geschichte. Ich finde, man darf auch mal jammern, so ist das nicht, aber man (man ist immer Scheiße!) ich sollte besser nach Lösungen suchen, als nur über die Situation zu klagen. Ich will etwas verändern. Manchmal werde ich auch dazu gezwungen. Wenn mir etwas nicht paßt daran, dann mag ich auch schonmal jammern. Aber nicht dauernd.
Und ich finde auch Lösungen. Zumindest finde ich Leute, die mir bei der Lösung helfen. Das kann ich besser als früher.
Nein, das hier ist jetzt keine Selbstbeweihräucherung. Nur die Wahrheit, die auch aus Gutem besteht. Mit meinen schlechten Eigenschaften beschäftige ich armer, depressiver Mensch eh schon genug.
Verzapft am 16. Juli 2011, so um 11 Uhr 50
Kommentare
Was sagt Stefan dazu?
16. Juli 2011 um 15 Uhr 59 (Permalink)
7. Du bist ein Wortspielmeister. Nur ein Beispiel: Die Frage nach dem Unterschied bei Google+ neulich. Genial. Und wie aus dem Ärmel geschüttelt.
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.