Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Neues Heim, Glück allein!

Kategorie: Verschiedenes

Vollgeladener Anhänger.Wir nahmen nicht wirklich schweren Herzens Abschied von unserer alten Wohnung. Naja, ein wenig schwer war mein Herz schon. Allerdings nicht vom Verlassen der alten Bude, in welcher ich immerhin dreieinhalb und meine Liebste mit mir knappe zwei Jahre gelebt hatte. Schwer lastete im Wortsinne das ganze Zeug auf meiner Seele, welches von A nach B mußte. Und irgendwie bekam ich keine Umzugshelfer, außer Olli und Stefan, der dankenswerter- und nicht gerade selbstverständlicherweise aus der Gegend von Bremen herangejöckelt kam.

Ich hätte nie erwartet, daß in diese kleine, für einen Single bemessene Wohnung derart viel Zeugs reinging. Ich weiß nicht mehr, wie viele genau, aber acht Kartons allein mit Büchern waren es bestimmt. Olli und ich hatten schon Freitag abends fast alle Kartons verladen, um ein wenig Zeit zu gewinnen angesichts des Personalmangels. Meine Liebste kann leider wegen ihrer Schultern nicht mitschleppen, aber irgendwer mußte ja auch auf Olli sein Hund Bruno aufpassen. Der wäre uns nur zwischen den Beinen und vor den Füßen und wattweißich herumscharwenzelt.

Stefan, unser treuer Helfer.So durfte sie sich mit dem an diesem Tag wohl etwas unartigen Hundsvieh herumärgern. Zwanzig nach sieben in der Früh waren alle Menschenmassen versammelt. Der arme Stefan mußte glaube ich um halb sechs ausse Federn raus wegen weil der Weg so weit ist. Und weiter ging es: Die restlichen Sachen, die wir bis zuletzt in Betrieb hatten, einsargen und die Möbel herunterschleppen. SCHLEPPEN! Haßobjekt Nummer eins: Das Sofa. Das ließ sich wenigstens noch in drei Teile zerlegen, die zwar nicht minder sperrig waren als das Ding im Ganzen, aber wenigstens weniger schwer.

Das Treppenhaus im alten Domizil ist relativ schmal. Das machte das ganze nicht einfacher, aber irgendwie hatten wir den Mist ja auch mal hochbekommen?

Haßobjekt Nummer Zwei: Die Kommode. Noch schlechter zu fassen als das Sofa, noch schwerer als das Sofa unzerlegt. Unhandliches Scheißding! Und dann das enge Stiegenhaus! Als das Teil im Anhänger verschwunden war, machten wir mindestens drei Kreuze und soffen einen halben Liter verfügbarer Flüssigkeit auf ex. Wir waren eigentlich noch nicht so lange dabei, als sich mein Körpergeruch schon dem eines Iltis annäherte. Gegen elf Uhr brechteten wir dann auf- wir hatten nur wenige Kleinigkeiten zurücklassen müssen, die wir dann später holen würden.

Das Chaos und der ganze Kladderadatsch in der neuen Wohnung.Wir hatten tatsächlich (fast) alles in einem Anhänger und zwei Kombis untergebracht bekommen!

Allerdings kam noch etwas auf uns zu: Ausladen und hochschleppen!
Doch gestaltete sich dieses zwar auch als strapaziös, aber im breiteren Treppenhaus unseres neuen Domizils kamen wir doch wesentlich leichter vorwärts. Sogar die olle Kommode bekamen wir hier leichter hinauf als vorher hinunter. Was uns auch entgegenkam, waren unsere Nachbarn, die uns zwar noch nicht kannten, aber die Situation erkannten und auf Ollis Anfrage ihren Parkplatz, ausgerechnet genau den an der Haustür, freimachten für uns.

Gegen fünfzehn Uhr hatten wir alles oben oder im Keller und grauenhaften Hunger und Durst- wir waren nicht dazu gekommen, uns zu ernähren. Die Frittenbude in unserer Einkaufsmeile entpuppte sich als erstaunlich gut und freundlich. Da war ich sicherlich nicht zum letzten Male drin! Somit waren wir wieder belebt, drei eigentlich kräftige, aber ausgepowerte Männer. Stefan mußte heimwärts ziehen, doch viel war nicht mehr zu holen. Nur etwas Kleinkram und die Räder.

DieSo konnten wir schon mit dem Projekt "Bewohnbarmachung" beginnen. Olli und meine Liebste begannen die Regale zusammenzustecken, ich widmete mich der Küche, nachdem wir zunächst eine kleine Pause gemacht hatten, in der wir feststellten, daß die Kaffeemaschine auch hier Kaffee kochen kann.

Nachdem ich rein zufällig die Spülmaschine, die sich als Schrankelement getarnt hatte, entdeckte, jagte ich erstmal sämtliches Geschirr hindurch, während ich weiter räumte und sortierte und Kaffee produzierte.

Unser Vormieter hatte zwar die Maschine erwähnt, aber ich hatte gedacht, ich vertütete mich da, weil sie nicht zu sehen gewesen war und wir schon die Anschaffung planten. Bis ich den vermuteten Schrank aufmachte. Die Bedienelemente saßen in der Klappe drin und waren von außen nicht zu sehen.

Und meine Liebste will nun auf dem Balkon rauchen! Das schont die Substanz hier erheblich.

DieHeute haben wir weiter geräumt und auch die Küche schon benutzt. Endlich ein richtiger Herd, nicht nur zwei Kochplatten. Endlich eine richtige Küche, wenn sie auch klein ist. Aber sie reicht! Ich habe doch immer so gerne gekocht.

Nun haben wir noch das Problem, daß wir eine neue Waschmaschine brauchen. Olli wollte ursprünglich mal das Leck suchen, aus dem sie tropfte während des Betriebes, doch als wir sie abtransportieren wollten, sahen wir den ganzen Schaden.

Das neue Gerät kommt dann am 10. August. Die Wäsche stapelt sich.

Noch bleibt hier eine Menge zu tun. Aber wir haben Platz. Und wir haben uns. Und ich habe Schmerzen in jedem einzelnen Knochen.
Ich wußte bisher nicht, daß ich derart viele davon habe.

Verzapft am 31. Juli 2011, so um 20 Uhr 57

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Kommentare

Was sagt Violine dazu?

31. Juli 2011 um 21 Uhr 31 (Permalink)

Toll!
Erinnert mich an meinen Umzug vor ein paar Jahren. Ich hatte ein paar treue Helferlein (Männer), die gerne Umzüge machen. Die hatten mir alles ohne zu klagen (meine Bewunderung!) in den vierten Stock (ohne Aufzug) geschleppt.
Keine Ahnung, was ich ohne diese Leute gemacht hätte. Wäre aufgeschmissen gewesen.

Was sagt Wiesodenn dazu?

31. Juli 2011 um 21 Uhr 42 (Permalink)

Ich wünsche Euch ein schönes Einleben in der neuen Wohnung.

Was sagt Brutzler dazu?

31. Juli 2011 um 22 Uhr 35 (Permalink)

BROT UND SALZ für EUCH! Alles Liebe und noch mehr GUTES!

Was sagt Brutzler dazu?

01. August 2011 um 05 Uhr 58 (Permalink)

war der umzug arg anstrengend...ich war völlig am ende...

Was sagt Brutzler dazu?

02. August 2011 um 20 Uhr 28 (Permalink)

http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Engelhard

Eigenen Senf dazugeben?

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