Polternde Geister, rosa Schleim.
Kategorie: Kultur
Zu den Klassikern des Horrorfilmes würde ich auch einen Film von Steven Spielberg betrachten. Nein, nicht E.T., auch wenn dieses kleine Mädchen da wahrhaft furchterregend ist. Ich aber meine Poltergeist, jedenfalls den echten,
den ersten.
Nicht weil er so schön gruselt, sondern weil er gekonnt Horror und Witz vermischt. Nicht wie in einer klassischen Gruselkomödie wie beispielsweise Ghostbusters, die üblicherweise harmlos und kindertauglich ist, sondern so richtiges solches Dings.
Durch die vielen eher lustigen Szenen besonders zu Beginn des Filmes kommen die nicht mehr so lustigen Szenen desto besser an. Während sich langsam der Poltergeist als nicht wirklich nett herausstellt und Carol Anne irgendwo hineingesaugt wird, wo sie nur mit der Hilfe einer dicken, durchgeknallten Zwergin mit kaffeewärmerartiger Frisur befreit werden kann, lassen sich die Figuren der Familie auf ihrem Weg in die gespenstische Katatonie bewundern, außer Mami, die wie eine hilflose, verzweifelte Löwin versucht, ihr Kind zurückzubekommen. Dies geht, wie damals beim amerikanischen Horrorfilm offenbar üblich, nicht ohne Schleim. Papa trinkt schon morgens Dosenbier und läuft nicht eben herum wie der der Top-Immobilien-Vertreter, der er ist, sondern wie ein Hartz-IV-Sofaheld. Der Sohnemann, der selbst schon fast Opfer wurde, hat ausgesprochen häßliche Schneidezähne und ist grenzapathisch (nachvollziehbar allerdings, andere brauchen weniger dazu).
Zwischendrin kommt meine Lieblingsszene: Die mit dem raupenähnlich kriechenden Steak. Ich liebe es.
Langsam baut sich alles auf für den Showdown. Mami nimmt ein Bad in der Baugrube für den Swimmingpool, der nun voller dreiviertelverwester Leichen ist. Sie äußert sich unerfreut. Verständlich, ich mag es auch nicht, wenn das Becken überfüllt ist.
Was ich nicht verstehe: Als Särge aus dem Boden schießen, tun sie dies senkrecht. Werden in den USA die Menschen wie Till Eulenspiegel beerdigt? Naja, wen stört es, es hat erheblichen Unterhaltungswert.
Sonst hätte ich den Film nicht schon drölfzigmal geschaut. Das erste Mal mit zwölf oder dreizehn, heimlich. Hehe.
Verzapft am 09. Oktober 2011, so um 11 Uhr 55
Kommentare
Was sagt Ma Rode dazu?
10. Oktober 2011 um 10 Uhr 11 (Permalink)
Was mich bei diersem Film am meisten gruselte, war die fistelige Stimme dieser dicken, durchgeknallten Zwergin, die da rief: "Geh ins Licht, Carol-Anne .."
Ansonsten bietet Poltergeist tatsächlich gute Unterhaltung zum Abend.
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 10. Oktober 2011 um 10 Uhr 24 (Permalink)
Ja, die Stimme ist absolut grauenhaft! Zusammen mit der Frisur und dieser oberüblen Brille könnte man die in einem Extrafilm noch verbraten.
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.