Häuser, Dämonen, Geister und seltsame Erinnerungen. (Filmkritik).
Kategorie: Kultur
Ich beschaffte den Film, weil sein Titel so schön trashig klang: Das Haus der Dämonen. Wieder einmal eine perfekte Übertragung des englischen Titels „The Haunting in Conneticut“*1 ins Deutsche. Statt des erwartet
lächerlichen Horrorfilms bekamen wir doch soliden Grusel serviert. Wobei ich immer darauf achte, für gemeinsam zu schauende Filme dieses Genres FSK 16 zu nehmen, meine Liebste mag nicht gerne Därme, und FSK 16 ist meist gedärmearm.
Wenn ich Horror unterteile, dann in die Gruppen „Tod und Geister Verstorbener“ und „Teufel, Dämonen (sozusagen Teufel light) und sonstiger religionsbedingt erschröcklicher (was bei mir natürlich nicht funktioniert)“. Mit letzterem hat der Film nun wirklich nichts zu tun.
Letztlich, kurz zusammenfassend, zieht eine Familie vorläufig in ein Haus, in dem früher ein Bestatter nicht nur Leichen lagerte und zurechtzuppelte, sondern auch Tote beschwor und seine Leichen quasi als Empfangsverstärker für seine Antenne, sein Medium, einen Jungen, benutzte. Der Sohn der Familie, an irgendeinem Krebs leidend und dem Tode nahe, sieht das ganze so spiritus-spirituell-spiritistisch und behebt das Problem mit den rastlosen Seelen der Toten und der Hilfe eines älteren Mitpatienten. Zwischendrin wird immer wieder herumgebetet, aber das macht nichts.
Mir fiel auf, daß der kranke Sohn der Familie wirklich überzeugend krank aussieht und überzeugend krank spielt. Der Strahlenkater kommt überzeugend rüber, auch an die Hautreaktion im Bestrahlungsfeld hat man gedacht. In der Klinik ist alles inklusive Infusionspumpen, in die gespielte Zeit des Geschehens passend, mit zytostatisch farbigen Lösungen, sehr überzeugend, weshalb mich eine etwas halbherzig inszenierte Reanimation etwas irritierte, da dies nicht dazu paßte.
Das Erschröcken des Films finden schwerpunktlig an den klassischen Orten kindlicher Angst statt: Keller, Dachboden. Und erschröckt wird, wie so oft, mit plötzlichem Einblenden von Schröcklichem.
Doch ist dies hier niemals platt. Es funktioniert relativ gut. Der Film lohnt sich jedenfalls.
Was mich jedoch verstört: Zumindest den Anfang des Filmes kannte ich. Ohne mich erinnern zu können, ihn jemals geliehen zu haben. Das spricht für die Zeit vor dem Sommer 2007, in der ich völlig verpeilt selten viel mitbekam. Seit Sommer 09 habe ich ihn definitiv nicht geliehen oder gesehen- das wüßte ich. Nur- er ist von 2009. Wat nu?
- Anm. 1: „The Haunting in Conneticut“ heißt wörtlich so ähnlich wie „Spuk in Conneticut“.
Verzapft am 04. November 2011, so um 09 Uhr 49
Kommentare
Was sagt uli dazu?
04. November 2011 um 13 Uhr 55 (Permalink)
Vielleicht ist der Anfang von einem anderen Film geklaut/übernommen, oder einfach nur ähnlich gemacht worden?
Das könnte ja sein, wenn Dir die Geschichte am Anfang bekannt vorkommt.
Oder hattest Du den Eindruck, dass Du die Szenen genauso schon mal gesehen hast, inklusive der Gesichter und so..
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 04. November 2011 um 15 Uhr 07 (Permalink)
Definitiv nicht. Entweder ich spinne, oder ich habe Gedächnisschwund. Vermutlich aber beides.
Was sagt uli dazu?
04. November 2011 um 15 Uhr 25 (Permalink)
Hm.. mysteriös. Dass Du den Film mal ausschnittweise im Fernsehen beim Durchzappen (da weiß man ja auch nicht immer wie der Film grad heisst) gesehen hast, ist wohl auch ausgeschlossen? Du tust ja kaum Fernsehern.
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 04. November 2011 um 15 Uhr 26 (Permalink)
Das gruselt mich jedenfalls mehr als der Film.
Was sagt uli dazu?
04. November 2011 um 15 Uhr 34 (Permalink)
Vielleicht sollte ich den Film auch mal anschauen, kann ja sein dass mir der Anfang auch bekannt vorkommt. Das wäre dann wahrlich mysteriös.
Was sagt uli dazu?
04. November 2011 um 15 Uhr 38 (Permalink)
Grad mal auf IMDB geschaut. Der Film "The Haunting in Conneticut" von 2009 basiert auf der gleichen Story wie "A Haunting in Conneticut" von 2002. (http://www.imdb.com/title/tt0439602/)
Vielleicht hast du ja die ältere Version schon mal gesehen...
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