Vom Wert des Menschen.
Kategorie: Meine unqualifizierte Meinung
Nun habe ich mittlerweile recht viele Menschen gesprochen, die aus den normalen Arbeitsmarkt rausgeflogen sind. Zum Teil mit Kommentaren wie „Eine Umschulung schaffen Sie sowieso nicht!“ und
schlimmerem. Viele meiner KollegInnen kennen den ersten Arbeitsmarkt ohnehin nicht, weil sie schon immer wegen Behinderung doch etwas speziellere Anforderungen an eine Stelle hatten.
Das unschöne ist: viele haben keine andere Chance auf Beschäftigung, und auf viele wird genau deswegen herabgeschaut. Der Wert des Menschen für die Gesellschaft ist nur noch ein rein materieller: Wieviel kann diese Person einbringen? Absolut, versteht sich, nicht relativ zum Leistungsvermögen. Auch wenn man 110% gibt: Es zählt nur, was nachher in der Kasse ist. Ideale sind schnurz. Haste was, biste was. Wer Du bist und was Du sonst noch so kannst, das interessiert kein Schwein. (Aber wenigstens Deine Freunde, wenn Du echte hast!)
Verzapft am 17. Juni 2013, so um 20 Uhr 20
Kommentare
Was sagt Benny dazu?
19. Juni 2013 um 15 Uhr 14 (Permalink)
Ja, leider. Es ist schade, dass das so ist. Eine gute Freundin von mir, leider ist sie, selbst wenn sie 300% gibt, nie die beste, auch wenn sie sehr lieb ist und sie vieles schaffen könnte. Der Arbeitsmarkt sagt zu ihr nur immer: "Sie haben seit ihrer Ausbildung keinen Job mehr, das ist jetzt 2 Jahre her blabla. Wir hätten gerne min. 6 Monate Arbeitserfahrung" und so endet das dann... sie hat schon über 400 Bewerbungen raus, und jedes mal dasselbe gesagt bekommen. Und das als - sorry das so zu sagen - Tippse. Sie schafft es einfach nicht, Arbeiten so schnell zu erledigen wie andere, dafür aber gut. Ich hab sie ja schon einige male bei der Arbeit gesehen (damals, in ihrer Ausbildung) und... mein Gott, dann ist sie halt nicht so schnell. ich find das halt nur unglaublich schade, dass das mit Deutschland so weit ist. Biste nix, kriegste nix. Außerdem: "Was du kennst den Boss persönlich? Willst du vllt Filialleiter werden?" Vitamin-B. Entweder du hast es (=>$$$) oder nicht...
LG Benny
Was sagt Achim dazu?
19. Juni 2013 um 21 Uhr 31 (Permalink)
Solche Werkstätten haben dann einen Namen, der Soziale Inklusion versprechen will.
Mein junger Kollege M. will ja nach dem Berufsbildungsbereich eine Ausbildung machen, er ist ja erst zarte 20, aber wenn ich ihn mir so anschaue, dann muss er noch extrem viele Fortschritte machen, um eine Chance auf geregelte Arbeit zu haben.
Ich für meinen Teil habe mit dem normalen Arbeitsmarkt bereits abgeschlossen, für mich halte ich das für illusorisch.
Was sagt psychoMUELL dazu?
20. Juni 2013 um 08 Uhr 54 (Permalink)
Laut meinen Infos ist die Bezahlung leider nicht wirklich gut, denn es gibt ja auch in diesen Werkstätten Menschen, die dort noch mehr leisten können als andere.
Ob man davon leben kann?
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.