Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

07. September 2010

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

Kategorie: Vergangen

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

Brief an die Kanzlerinmit Unbehagen habe ich Ihre Äußerungen bezüglich des Einsatzes von Hartz-IV-Empfängern in der Pflege gelesen.

Ich verstehe das als Geringschätzung meines Berufes und
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[ 11 Uhr 21 ] - [ 2 Kommentare ]

04. September 2010

Angestochen.

Kategorie: Vergangen

Immer wieder kommt diese unsägliche Debatte auf: Krankenschwestern sollen Blut abnehmen. Anderswo tun sie das auch, und außerdem dürfen das sogar Arzthelferinnen.

Ich frage mich, weshalb die KollegInnen so scharf darauf sind, dem Doc seine Arbeit zu machen. Wollen sie mit dieser Tätigkeit sich in dessen Glanze sonnen? Weil das gar so schrecklich qualifiziert ist? Kann jeder Student.

Natürlich kann ich das auch. Ohne das mir das jemand hätte erklären müssen. Soviel zur Qualifizierthaftigkeit dieser Tätigkeit. Ich will es aber nicht. Denn mit Pflege hat das nichts zu tun. Uns Pflegekräften wird ohnehin immer mehr Zeug zugemutet. Während überall Pflegekräfte eingespart werden. Wir sind keine ärztlichen HilfsarbeiterInnen, die dem Arzt lästige Tätigkeiten abzunehmen haben. Der Doc würde uns ja auch niemals beim Pflegen helfen.

Kompetenz als Pflegekraft demonstriere ich jedenfalls nicht dadurch, daß ich jemandem eine Vene punktiere. Punkt.

[ 11 Uhr 53 ] - [ Noch kein Kommentar ]

02. September 2010

Weißt Du was? Ich bleib jetzt einfach hier.

Kategorie: Vergangen

Eigentlich war alles ganz spontan. Eigentlich war alles total durchgeknallt. Eigentlich hätte das alles gar nicht so funktionieren können dürfen.

Meine Liebste wohnte noch in Winterthur/CH, als sie bei mir Urlaub machen wollend am 30. August um 21:04 Uhr im Hauptbahnhof zu Münster eintraf.

Kennengelernt hatten wir uns im Depressions-Selbsthilfeforum depri.ch. Schnell faßten wir Vertrauen zueinander und freundeten uns sozusagen an. Ich hatte Photos von mir eingestellt, und ich wollte nun auch mal sehen, wie mein Lieblings-Forenmitglied aussieht.

"Ich habe kein Bild von mir und meine Digitalkamera ist kaputt, außerdem hasse ich, photographiert zu werden. Aber in diesem und jenem Thread ist ein Bild von mir, da kannst Du gucken!", schrieb sie.

Ich erwiderte, daß ich nicht wirklich das Bedürfnis und die Geduld hätte, mich durch mehrere hundert Seiten von Beiträgen durchzuarbeiten. Ich müsse dann wohl bei ihr vorbeifahren.

Ein paar Tage später: Warum eigentlich nicht? Ich hatte noch einige Tage Urlaub. Ich hatte noch genug Geld. Ich hatte noch Lust, ein paar Tage zu verreisen. Ich machte Nägel mit Köpfen und kündigte mich für den 1. Mai an. Im Schlafwagen reiste ich nach Winterthur zu jemandem, den ich nur aus einem Forum kannte und den ich noch nie gesehen hatte.

In der dritten Nacht lag ihr Kopf in meinem Arm. Ich dachte mir noch nicht viel dabei.
Beim Abschied flossen Tränen. Ich dachte mir noch nicht viel dabei.
Bei Skype und im Forum bekam ich von ihr viele Bussi-Smilies. Ich dachte mir noch nicht viel dabei.

Bis ihr am 13. Juni endlich der Geduldsfaden riß und sie mir die Pistole auf die Brust setzte.

Ich brauchte Bedenkzeit. 24 Stunden. Das konnte doch nichts werden. Fernbeziehung. Kenne sie kaum. Kenne sie ausgerechnet aus dem Internet. Beide psychisch krank. Völlig verschiedene Hintergründe.

Ich sagte zu. Und fuhr seitdem ständig in die Schweiz zu meiner Liebsten. Bis sie dann mal Urlaub bekam. und an jenem 30. August 2009 um 21:05 eintraf.

Nach dem Frühstück am 2. September sagte sie:
"weißt Du was? Ich bleib jetzt einfach hier."

Und so geschah es.*1

[ 05 Uhr 07 ] - [ 4 Kommentare ]

31. August 2010

Die Zeugen sterben aus.

Kategorie: Vergangen

Leider kann ich nicht so lange zuhören, wie ich gerne würde. Denn andere PatientInnen haben auch das Recht, versorgt zu werden. Doch hat jemand die Gabe, spannend zu erzählen aus alten Zeiten, dann kümmert mich das doch etwas.

Fast hundert Jahre hat sie gesehen und ist immer noch fit wie ein Turnschuh. Der Name ist recht verbreitet bei deutschen Juden, und in der Tat hat sie recht viel zu erzählen aus ihrem Leben und Überleben. Wie sie verhaftet wurde und wieder frei kam und vieles mehr.

Die ZeitzeugInnen sterben leider langsam aus. wie auch die beiden Herren, die sich ein Zimmer teilten, vor vielen, vielen Jahren.

Der eine trug seine Blutgruppe auf der Innenseite des Oberarmes eintätowiert. Sein Zimmergenosse war ebenfalls tätowiert. Er trug nicht seine Blutgruppe, sondern eine Nummer.

Wir achteten peinlichst darauf, daß der eine nicht von der Tätowierung des anderen erfuhr, und so verstanden die beiden sich nicht schlecht. Doch- was hätten sie sich andernfalls wohl zu sagen gehabt? Doch ist das Krankenhaus kein Ort für Menschenversuche.

Über die Jahre, die ich nun in der Pflege arbeite, werden diejenigen, die vom Dritten Reich berichten können, weniger. Die meisten werden dement oder sind schon gestorben.

Diese alte Dame jedoch nicht.

[ 10 Uhr 42 ] - [ 5 Kommentare ]

30. August 2010

Der ewige Schützengraben der Seele.

Kategorie: Vergangen

Er war siebzehn, als er für Führer, Volk und Vaterland an die Ostfront kommandiert wurde, und siebzehn war er, als er von der Roten Armee gefangengenommen wurde. Als er zurückdurfte in die Heimat, die nun eine ganz andere war, war er dreißig, und Hilfe bekam er nicht. Er ging also zur Tagesordnung über, studierte, fand Arbeit und gründete eine Familie.

Nacht für Nacht, wenn er aufschreckend von Schlachtfeld oder Gefangenenlager ins Bett zurückkehrte, beruhigte und tröstete ihn seine Frau in ihren Armen. Nacht für Nacht.

Nun stehe ich am Bett des Mannes, dessen Alpträume in nun auch wach heimsuchen, der erleichtert und ängstlich zugleich ruft: "Wir leben!" oder: "Zwei, vier, hiiiieeerheeer!"

Manchmal beruhigt er sich und entspannt sich, wenn ich seine Hand halte. Doch manchmal hilft nur noch Chemie gegen die Angst eines Neunzigjährigen, die sich einem Siebzehnjährigen im Schützengraben sehr tief in die Seele gefressen hat.

[ 19 Uhr 27 ] - [ 3 Kommentare ]

27. August 2010

Kein Engel: Von mir aus rupft das Huhn, aber bitte auch den Gockel.

Kategorie: Vergangen

Daß Nadja Benaissa, ein mir bislang unbekannter vermutlicher Z-Promi, der es irgendwie in die möchtegernseriöse Presse geschafft hat, HIV-infiziert ist, ist traurig für sie. Daß sie dies ihren häufig wechselnden Geschlechtspartnern verschweigt und ohne Pariser mit ihnen herumvögelt, ist verabscheuungswürdig.

Doch entbindet es ihre Stecher nicht von der Eigenverantwortung, sich eine Lümmeltüte überzuziehen. Wer des öfteren mal den Begatter wechselt, muß ja nicht gleich HIV haben. Da gibt es noch viele andere schöne Krankheiten: Lues (Syphilis), Gonorrhoe (Tripper), Herpes genitalis, Chlamydien und so fort. Würde ich auch alles nicht haben wollen.

Insofern trägt der Betroffene da auch ein wenig Mitschuld- immerhin laufen seit einem Vierteljahrhundert ständig Kampagnen für Safer Sex.

[ 09 Uhr 05 ] - [ 6 Kommentare ]

24. August 2010

Ins Heim abgeschoben.

Kategorie: Vergangen

Als ich Anfang der Neunziger in der Pflege anfing, wurde Familien oft unterstellte, sie hätten ihre demenzkranken und/oder pflegebedürftigen Angehörigen "ins Heim abgeschoben". Damit war
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[ 08 Uhr 06 ] - [ 3 Kommentare ]

23. August 2010

Grandioser Plan: auch KassenpatientInnen sollen Arzthonorare vorstrecken. Das will die antisoziale F.D.P.

Kategorie: Vergangen

Die Partei der Besserverdienenden drischt wiedermal auf dem Pöbel der Normal- und Geringverdiener in Gestalt der gesetzlich Versicherten ein: Auch wir sollen jetzt die Arzthonorare und so vorstrecken. Damit wir begreifen, was für Kosten wir dreist, unnötig und böswillig verursachen. Welch Unverschämtheit, sich um seine Gesundwerdung zu kümmern! Meine Liebste und ich rennen ja auch nur aus Spaß an der Freude regelmäßig zum Psychiater. Ich hätte zur Zeit keine Ahnung, woher wir das Geld zum Vorstrecken überhaupt nehmen sollten. Und dabei haben reichlich Haushalte noch weniger zur Verfügung als wir beide.

Liebe Liberale, wollt Ihr uns ausbluten? Vergeßt nicht, daß Euer Reichtum auf unserer Arbeit fußt. Wir erbringen die Leistung, welche Ihr (weg)tragt. Ihr [ZENSIERT]!

[ 01 Uhr 13 ] - [ 1 Kommentar ]

22. August 2010

Nachtaktiv.

Kategorie: Vergangen

Trotz Remission habe ich noch ein paar Macken von der Depression übrigbehalten. Leichte Konzentrationsprobleme und Schlafstörungen.

Letztere sind allerdings längst nicht so schlimm wie früher. Anstrengend wird dieses Problem nur nach Nachtschichten. Diese sind auch für einen gesunden Organismus problematisch und belastend. Bringen den Biorhythmus durcheinander. Und mich bringen sie völlig aus dem Takt. Dabei mache ich Nachtwachen durchaus nicht ungern, aber das danach... Montag hatte ich um 6:15 Uhr Feiermorgen. So weit, so gut. Ich schlief gleich bis zum Dienstagmorgen mit Unterbrechungen von etwa zwei Stunden. Seitdem stehe ich immer mit meiner diszipliniert immer um Sieben aus dem Bett hüpfenden Liebsten auf. Dennoch bin ich immer noch sehr nachtaktiv. Rein ins Bett, schlafen versuchen, wird nix, wieder raus, oder: kurz schlafen, aufwachen, nicht weiterschlafen können.

Irgendwann normalisiert sich das dann mal. Meistens bis zu den nächsten Nachtwachen. biggrin

[ 19 Uhr 24 ] - [ 2 Kommentare ]

21. August 2010

Zwei Wochen weniger Urlaub, und die Wirtschaft ist gerettet!

Kategorie: Vergangen

Behauptet und fordert jedenfalls Ursula Frerichs, ihres Zeichens Präsidentin des Unternehmerverbands mittelständische Wirtschaft. (Quellen: Sauna, SPON). (Bekannt wurde Frau Frerichs übrigens durch ihren Kampf gegen stinkende ArbeitnehmerInnen, was ihre hohe Kompetenz belegt.)

Das rettet die Kapitalisten (sorry für die Wortwahl) bestimmt. Aber nur, wenn man gleichzeitig sämtliche Arbeitnehmerrechte mit abschafft. Denn schon heute müssen (nicht nur im Krankenhaus) ohnehin immer weniger Leute immer mehr leisten, und das natürlich perfekt, schnell, effizient. Subjektiv nehme ich einen immer mehr steigenden Krankenstand wahr. Und nicht, daß da simuliert würde, die Leute sind wirklich krank. Das wird mit Sicherheit nicht besser, wenn man uns Arbeitnehmern den Urlaub kürzt. Dann müßten zeitgleich die Lohnfortzahlung und der Kündigungsschutz im Krankheitsfall abgeschafft werden. Denn dann werden wir endgültig verheizt.

Ich empfehle der Dame mal, um wieder auf den Teppich zu kommen, richtig zu arbeiten. Körperlich. Zum Beispiel in der Krankenpflege: Nur jedes zweite Wochenende frei, Früh-, Spät- und Nachtdienst, Feiertage arbeiten (ja, auch Ostern und Weihnachten und so). Oder in der Montanindustrie. Oder wasweißich.

Oder am besten gleich im Steinbruch.

[ 19 Uhr 01 ] - [ Noch kein Kommentar ]

17. August 2010

A. und der Schmerz des Erwachsenwerdens.

Kategorie: Vergangen

A. hatte einen seltsamen Namen und saß in der Klasse neben mir. Wir "gingen" nicht miteinander, wir waren nicht verliebt oder sonst etwas, aber wir hingen, wie man das heute so nennt, viel miteinander ab. In unserem Dunstkreis waren noch ein paar Mädels und sehr wenige Jungs, die meisten anderen waren eher Rabauken. Es war die Zeit, da wir Playmobil, Lego und Puppen in der Schublade und die unschuldigen Spiele der Kindheit sein ließen und statt dessen miteinander Tee tranken und diskutierten furchtbar erwachsen über alles mögliche und unmögliche, vor allem Politik, wie wir sie verstanden (nämlich gar nicht) und Tierschutz.

Wir gründeten eine Art Frauenbefreiungsbewegung mit dem Slogan Wlunu GfJuM, was da hieß: Wir lassen uns nicht unterdrücken - Gleichberechtigung für Jungen und Mädchen und auf unserer Handfläche stand. Wie die Unterdrückung aussah und wie die Gleichberechtigung aussehen sollte, das wußten wir selbst nicht so genau. Aber wir kämpften dafür!

Wir brachten eine Art Klassenzeitung heraus, deren Chefredakteur ich gemäß dem Peter-Prinzip war.

Wir zelteten auf einem Grundstück hinter unserer Schule - heute ist zwischen dieser und Allendorf alles bebaut, und die Stelle finde ich nicht mehr. Dort versuchten wir auch, aus einem wassergefüllten Erdloch etwas zu machen, was wir für ein Feuchtbiotop hielten. Immerhin gediehen wenigstens Mückenlarven darin.

Wie gerne würde ich A. mit dem ungewöhnlichen Vornamen noch einmal treffen, mit ihr über alte Zeiten plaudern und mich mit ihr über das, was wir erwachsen fanden totlachen, weil das damals doch naiv und unschuldig und unbeschwert war im Vergleich zu dem, was später kam, als wir wirklich erwachsen zu werden begannen.

Doch das geht nicht. Vor einigen Jahren erfuhr ich leider, daß sie eine Psychose ausgebrütet und sich das Leben genommen hatte.

[ 16 Uhr 20 ] - [ Noch kein Kommentar ]

15. August 2010

Die Faszination des Todes.

Kategorie: Vergangen

Was genau passiert nach dem letzten Atemzug habe ich noch nicht so recht ergründen können. In Augenblicken wird der lebende Mensch zu einem toten Menschen, und ich habe keine Ahnung, wie und warum. Irgendwie ist dann das Leben draußen aus ihm. Irgendwie. Wie auch immer.

Auch wenn ich mich fleißig bemüht habe, die biologischen und physiologischen Prozesse zu ergründen, schlauer bin ich nicht geworden. Und zur Metaphysik oder gar Esoterik habe ich so gar keinen Draht.

Der organisatorische Ablauf ist schnell erklärt. Den Sterbenden pflegen und betreuen und die Angehörigen gleich mit. Schmerzen und Unruhe nehmen, mit Duftlampen den desinfizierten Krankenhausodem übertünchen und eine warme Atmosphäre der Geborgenheit schaffen.

Danach verharre ich so lange im Zimmer, bis die Situation geeignet ist, den Arzt und die Patientenverwaltung zu informieren, daß ein Todesfall festzustellen ist. Wieder zurück ins Zimmer und versuchen, eventuell vorhandene Angehörige in die Sitzgruppe zu locken, am besten mit unserem Seelsorger zusammen, damit ich den Verstorbenen zurechtzuppeln kann. Soll ja gut aussehen. Fertig? Angehörige wieder reinlassen.

Nach ein paar Stunden, dem Abschied der Angehörigen und der Feststellung von Frau Doktor, daß der Betreffende wirklich tot ist (sichere Todeszeichen: Totenflecke, Leichenstarre [häßliches Wort]) kommt er in die Prosektur, raus aus dem Bett, rauf auf die Zinkwanne, rein in die Kühlung. Den Rest übernimmt der Bestatter.

So ist der Ablauf, kälter geschildert, als ich ihn handhabe.

Aber was geschieht im entscheidenden Augenblick?

Ich weiß es nicht. Noch nicht. Aber bis ich es erfahre, wird es hoffentlich noch lange dauern.

[ 17 Uhr 34 ] - [ 1 Kommentar ]

13. August 2010

Sieben auf einen Streich.

Kategorie: Vergangen

Die Kolleginnen von der Spätschicht kündigten mir gestern schon eine Horrornacht an. So schlimm war es dann nicht, ich bin mit allem fertig geworden, was zu tun war. Aber es war schon viel zu tun, etliche Schwerstkranke, viele "Kontinenzkontrollen" und ungeheuer viele Toilettengänge. Die vielen Schellen verteilten sich meist recht gut. Doch kurz vor vier klingelten gleich Sieben auf einen Streich.

Neuer Rekord.

Bloß keine Hektik- ich sehe, wer da klingelt, und kann abschätzen, was wie eilig ist. Immer der Reihe nach und das Gerenne gut organisieren, dann geht das schon.

Ich war schon ziemlich platt am Morgen. Aber zufrieden. Und nicht gestreßt. Schaun mer mal, wies heut wird.

[ 19 Uhr 48 ] - [ 2 Kommentare ]

12. August 2010

Das Auge.

Kategorie: Vergangen

Kaum ist das Gerstenkorn am Oberlid weg, kommt am Unterlid ein neues. Und dann noch auf der Innenseite! Ständig muß ich Eiter aus dem Auge entfernen, und nach dem Aufstehen ist es erstmal völlig verklebt.

Entzündetes Auge

[ 19 Uhr 05 ] - [ 4 Kommentare ]

Schwule sind Lüstlinge. Deshalb dürfen sie kein Blut spenden.

Kategorie: Vergangen

Diese obskure Regel trat nach dem Skandal in Kraft, als vor allem Bluter verseuchte Konserven aus den USA bekommen hatten, die trotz des Wissens um HIV nicht korrekt getestet worden waren.

So weit, so schlecht. Männliche Homosexuelle gelten als Risikogruppe, da sie sich angeblich besonders leicht mit dem HI-Virus anstecken. In der Tat sind manche Praktiken (die allerdings durchaus auch von Heten praktiziert werden) bei ungeschütztem Verkehr besonders gut für die Übertragung geeignet. Bei ungeschütztem Fick wohlgemerkt. Heutzutage benutzen doch wohl die meisten Pariser, und wer das nicht tut, wird es wohl wissen, daß er es nicht getan hat.

Schwule haben außerdem ein hohes Ansteckungsrisiko, weil sie promiskuitiv leben. Ja sicher. Ich kenne etliche sehr monogame Schwule. Und ich kenne viel mehr Mädels mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern, die sich vor allem auf die Pille verlassen. Und das Kondom auch schon mal "vergessen". Das ist sicherlich ein bißken riskanter, als wenn Schwule mit Lümmeltüte herummachen.

Schwule heutzutage noch als AIDSschleudern zu diffamieren ist mies- und schlimm für die PatientInnen, denen vielleicht das Blut eines Schwulen fehlt.

[ 09 Uhr 12 ] - [ 11 Kommentare ]

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