Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Des Buches böse Fratze? - Facebook, Staat und Abmahnwahn.

Kategorie: Vernetzt

Zur Zeit ist Fratzebuch wieder in aller Munde bzw. in allen Visieren der doitschen DatenschützerInnen. Nicht zu Unrecht, da will ich nichts sagen. Nur wundert mich da etwas.

Die sogenannten "Like"-Buttons von Facebook werden über externen Code eingebunden. Allein schon das Einbinden von Dateien auf einem Server erzeugt einen Eintrag in dessen jeweiligem Logfile, einer Protokolldatei. Auch jede einzelne Anforderung von Euch für diese Seite, für die Seite an sich und jedes einzelne eingebundene Bild und sonstige Dings. Ob Bilder oder Dingse nun auf meinem Server liegen oder woanders merkt Ihr nicht, und habe ich ein Bild oder ein Dings von einem anderem Server, dann gibt es eben dort einen Protokolleintrag. Der Code für Like-und-so-Buttons ist so ein DINGS. Das sind aber nicht nur Bildchen, die da eingebunden werden, sondern kleine Scripte. Das wiederum ist so etwas ähnliches wie ein Programm, und das kann mehr als wie nur einen Logfile-Eintrag machen. Sozusagen eine Wanze.

Diese Buttons zur Verbreitung und Bewertung von Artikeln, so wie der Facebook-Button, lassen sich also prima zum Aushorchen nutzen. Wohl auch der Hauptzweck von Wanzen.

Und Facebook ist ja nun auch bekannt dafür, daß es Daten wie bescheuert sammelt und verarbeitet, und deshalb ist das verwerflich, verboten und zu bestrafen und soll demnächst sehr teuer werden.
Natürlich würden Google und so niemals so etwas machen wie Daten zu sammeln. Das ist ja dermaßen abwegig! Und noch nie ist jemand darauf gekommen, die könnten Daten sammeln, verknüpfen, auswerten und verwerten. Und wenn schon! Und deshalb ist der ebenso über ein DINGS eingebundene G+-Button nicht der Diskussion wert. Das ist etwas ganz anderes. Also braucht das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) sich auch nur um Facebook kümmern, nicht um Google.

Das heißt, eigentlich nicht um Facebook, sondern um diejenigen SeitenbetreiberInnen, die diese Dienste einbinden. Facebook als Bösewicht ist nicht greifbar, also halten wir uns eben an den kleinen Fischen schadlos. Mit bis zu fuffzichtausend Schleifen.

Abmahnwahn läßt grüßen.

Verzapft am 20. August 2011, so um 09 Uhr 44

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