Full Metal Village.
Kategorie: Kultur
Als das Opus damals im Kino lief, weil meine damalige Chefin mich darauf aufmerksam gemacht hatte, amüsierte ich mich schon sehr. Aber
nun, einmal auch selbst dortgewesen, sehe ich den Film nochmals mit anderen Augen. Ich könnte ihn immer wieder gucken.
Der Film ist kein Konzertmitschnitt. Wer das erwartet, wird enttäuscht werden. Denn dies ist überwiegend das Portrait eines echten Kuhdorfes und seiner sympathischen Eingeborenen. Urige Typen allesamt, vom geldscheffelnden, etwas großkotzigen Bauern Trede, dessen Land es ist, welches alljährlich von zehntausenden Metalheads bevölkert wird, zum Bauern Plähn, der für seine Kühe und Traktoren lebt. Und am Schluß seiner Frau eine wunderschöne Liebeserklärung macht.
Da ist die Dorfjugend, die das Festival zu schätzen weiß, weil Wacken dadurch für ein paar Tage zur Weltstadt wird. Der Pfarrer. Die Gemeinde. Die Frauen. Die Metalflüchtlinge.
Und dann kommen die Metaller. Alle irre irgendwie. Doch alle lieb- wer schon einmal in Wacken war, der weiß: je gemeiner das Outfit, desto freundlicher der Mensch.
Der beschauliche Supermarkt wird zum Großumschlagplatz für ganze Tankwagenladungen voller Bier. Die Gärten bekommen ein „Bier-“ davor.
Die Musik spielt dabei eine seltsam nebensächliche Rolle.
Ein überwiegend leise daherkommender Film, der auch mit wenig Worten sehr viel sagt über das holsteinische Idyll und die Geschichte des größten, auf jeden Fall aber wahnsinnigsten Metal-Festivals der Welt.
Verzapft am 16. Oktober 2011, so um 15 Uhr 06
Kommentare
Was sagt Piratenweib dazu?
16. Oktober 2011 um 18 Uhr 11 (Permalink)
Der Film ist einfach nur geil!
Auch irre: die Wacken Firefighters!
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