Qualitätsjournalismus und Motorräder sicherstellen im Losverfahren.
Kategorie: Verkohlt
Zunächst war die Welt entsetzt, da türkische Zeitungen keine Plätze im NSU-Prozess bekommen hatten. Nun lacht sich die Welt halbtot, weil durch die nunmehr erfolgte Auslosung der Presseplätze relevante Medien draußen bleiben dürfen zu Gunsten noch relevanterer, kompetenterer und qualitätsdingsigerer Medien wie EBRU TV (was fürn TV?!?) und
Brigitte.
Brigitte. Echt. Das Magazin für untervögelte Hausfrauen. Aber die Angeklagte guckt ja auch so. Gibt es dann aktuelle Diätgerichte? Zumal NSU als von AUDI absorbierter Motorenhersteller eigentlich Männersache ist. Na gut, meine Mama hatte früher ein Fahrrad von NSU, also lassen wir das mal gelten. Was die bloß mit dieser Frau mit dem unaussprechlichen Nachnamen Beate Zschäpe zu tun haben?
Nichts.
Aber die Firma NSU war mal Vorreiter in Sachen Spritsparauto. Daran sollte ich in diesem Nicht-Zusammenhang mal erinnern. Das hätten die Verbrecher der heutigen NSU bestimmt nicht gewusst. Sonst hätten sie sich vielleicht anders genannt.
Jedenfalls bedeutet Gerechtigkeit wohl auch, nicht ausschließlich die Eliten zu bevorzugen, sondern auch den Plebs. Ist das nun gut oder schlecht? RTL2-Gucker haben auch einen Anspruch auf Nachrichten, und derer gibt es sicherlich mehr als LeserInnen der FAZ.
Doch die Hauptsache sollte bleiben, dass einer Nazi-Verbrecherin der Prozess gemacht wird.
Damit alle Beteiligten zufrieden sind könnte man den Prozess ja auch in den Berliner Sportpalast verlegen. Oder sowas.
Verzapft am 30. April 2013, so um 12 Uhr 18
Kommentare
Was sagt Michael Drews dazu?
01. Mai 2013 um 13 Uhr 01 (Permalink)
Die Auslosung war ein totaler Flop, wichige deutsche Zeitungen müssen draußen bleiben. Ich hoffe die Zeitungen klagen ihr Recht ein, sofern es eine Möglichkeit gibt. Die Wochenzeitung "Die Zeit" zieht das in Erwägung.
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.