Vorsicht, spielende Kinder!
Kategorie: Vergangen
Schon einige Male hatte mein Zug Verspätung, weil erst spielende Kinder vom Gleis entfernt werden mussten.
Wäre ich deren Vater, ich würde denen die Hammelbeine langziehen!
Genau das hätte
ich damals auch verdient gehabt, nur erfuhr kein Erziehungsberechtigter je davon. Denn damals, vor über fünfunddreißig Jahren, als wir etwa dreizehn waren, zog niemand die Notbremse, als wir Münzen, Glasscherben und sogar Häufchen auf die Gleise der vielbefahrenen Strecke Hamburg-Münster legten.
Wir waren zwar alt genug, uns nicht überfahren zu lassen, zumal die Strecke geradeaus und weithin einsehbar war für uns. Aber daran, dass Lofkführer*innen das nicht einschätzen können, dachten wir nicht. Und deswegen möglicherweise eine Notbremsung auslösen. Die eventuell für Verletzte im Zug sorgen könnte, auf jeden Fall aber den Fahrplan ungünstig beeinflussen. Und dass wir die Räder und dergleichen beschädigen könnten auch nicht. Das hätte teuer werden können, sehr teuer.
Davon, dass wir am Neujahrsmorgen Blindgänger aufsammelten, um sie zu recyclen, will ich gar nicht erst anfangen. Zum Glück ist damals nichts passiert. Unsere Zündschnüre waren lang genug und unsere Eigenbauböller sind eher verbrannt als explodiert. Wie das aussehen kann, wenn etwas schief geht, recherchiert ihr besser selbst, aber nur, wenn ihr mit den unappetitlichen Suchergebnissen auch klarkommt.
Nicht nur wir hatten damals mehr Glück als Verstand.
Verzapft am 08. Januar 2022, so um 11 Uhr 56
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