Der Entschluß steht: Ich werde studieren!
Kategorie: Verschiedenes
Genau genommen steht dieser Entschluß schon deutlich mehr als zehn Jahre, und umgesetzt wird er als Studium im Alter. Auch wewnn ich immer eher naturwissenschaftlich orientiert war, reizt mich Germanistik sehr. Sprache finde ich faszinierend, und dadurch, daß ich mich viel mit der Musik des Mittelalters (der echten natürlich, nicht der Pseudomittelaltermusik von diesen komischen Märkten) beschäftige, werde ich oft konfrontiert mit der Mittel- und Althochdeutschen Sprache (die nichts gemein hat mit diesem gestelzten Geschwafel auf diesen komischen Märkten).
Dies wird wohl noch dreißig Jahre dauern, falls ich überhaupt noch ins Rentenalter komme, weil es irgendwann bei 120 Jahren liegen wird. Aber das Hirn will etwas zu tun haben. Und wenn ich dann 95 Jahre alt bin promoviere ich. Oder so.
Verzapft am 08. Januar 2011, so um 11 Uhr 02
Kommentare
Was sagt psychoMUELL dazu?
08. Januar 2011 um 11 Uhr 04 (Permalink)
warum planst du so weit in die Zukunft?
Was sagt ickedette dazu?
08. Januar 2011 um 11 Uhr 06 (Permalink)
Der Plan klingt gut
Ich seh dich schon mit 89 auf ner Studentendemo
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 08. Januar 2011 um 11 Uhr 09 (Permalink)
@PsychoMuell: Weil ich eine Zukunft habe!
@Ickedette: Aber für Pflastersteine bin ich definitiv zu alt dann, ich werde wohl zum Randalieren von der Diakonieschwester im Rolli geschoben.
Was sagt Wiesodenn dazu?
09. Januar 2011 um 22 Uhr 41 (Permalink)
Ich muss mich auch mal wieder mit dieser Musik beschäftigen, so als Kontrapunkt zum Metal.
Walther von der Vogelweide. Under der Linden
http://www.youtube.com/watch?v=68qbecDNr8M
Mvget ir schowen, was dem meigen
http://www.youtube.com/watch?v=4EQPVPHp5nQ
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 09. Januar 2011 um 22 Uhr 54 (Permalink)
Danke! Und für alle, die noch an Mittelaltermärkte und -musik samt deren Sprache glauben:
der Text:
Under der linden an der heide,
dâ unser zweier bette was,
dâ mugt ir vinden
schône beide gebrochen bluomen unde gras.
vor dem walde in einem tal -
tandaradei!
schöne sanc die nachtigal.
Ich kam gegangen zuo der ouwe,
dô was mîn friedel komen ê.
da wart ich enpfangen hêre frouwe,
daz ich bin sælic iemer mê.
kuster mich? wol tûsenstunt!
Tandaradei!
seht, wie rôt mir ist der munt.
Dô het er gemachet also riche
von bluomen eine bettestat.
des wird noch gelachet innecliche,
kumt iemen an daz selbe pfat.
bî den rôsen er wol mac -
Tandaradei!
merken, wâ mirz houbet lac.
Daz er bî mir læge, wessez iemen,
- nu enwelle got - sô schamt ich mich.
wes er mit mir pflæge, niemer niemen
bevinde daz wan er unt ich
und ein kleinez vogellîn!
Tandaradei!
daz mag wol getriuwe sîn.
Ist so viel schöner als das Peudozeug von heute.
Was sagt Wiesodenn dazu?
10. Januar 2011 um 11 Uhr 38 (Permalink)
Hier noch Neidhart von Reuental
http://www.youtube.com/watch?v=y4GUjmSWflw
Mayenzeit one neidt freuden geit wider streit,
sein Wiederkummen kann uns allen helffen.
Uff dem Plan one wan sicht man stan wolgethan
lichte präune plümlein bei den gelffen.
Durch das Gras sind sie schon uffgedrungen.
Und der wald manigfalt ungezahlt ist erschalt.
Daß er ward mit dem nie bas gesungen.
Ich son niet nach ihr sieht hätt ich Fried, des ich biet
ob mir jemand komm daran zu trosten.
Ich bin verzeiht meine Leid unvereit sind so breit
ich nehm noch wer mich davon erloste.
Liebesblicken kann ich schicken wilde
es ist mein Klag alle Tag und Gedag als ein Zag
Liebesblick lass mich bei Blickes Bilde.
Große Not mir entbot der mir droht auf den Tod;
das ist Hildebolt von Berenreute.
Irenfried und der Schmied werden Glied an eim Wied,
daß sie mit Gemache lan die Leute!
Berwin den mag niemand überhauzen.
Amelot, Berenbolt han vergolt daß man sollt
über mich gegeben hat zu Praußen.
Ich kam dar one var und gewahr zu ihr Schar;
ich sah was die Gatelinge täten.
Irenger und ihr mer gingen zwer hin und her
mit ihr Kapelklingen, sam sie maeten.
Do sprach ich: 'Nu wollt ich eines wetten,
das ihr gedroht und ihr geschnod würde blod wie ihr freud
niemand kund mit heres Kraft enfetten.'
Hildemar mit dem Haar, der kam dar.
Ich nahm wahr wie er mit der Schonen wollte schimpfen.
Hoch er sprang an ihr dank uff ein bank, die wars krank.
Das sollte sie ihm preisen für ihr glimpfen
das ihr beder Lieb sich muste schutten.
Mir was ant, do ich empfand daß ihr Gewand sich entbannt
und ihr kluges schapel must entrutten.
Ich klag euch her, diese mär. Seht ihr her, wartet wer!
Wie sollt sie zu diesem Ding gebaren?
Ihr nehmt sie gaum one Saum an eim Zaum in eim Baum.
Um den Schaden da sollt er bejaren.
Wollte er unter schönen Kinden walgen
Hin und her, als ein zwer, als auch er hät die Ger,
besser wär, er hing an einem Galgen.
Ich was vert nach gewert, dass ein Schwert ihm verehrt'
ein halbes Knie seiner zehn Genossen:
Enzeman lief ihn an; kaum entran er vondan.
Er het nimmer mehr kein Meidt gestoßen.
Würd ich noch zu Reuental gerochen,
ich hät Heil, Freuden teil, und wär geil, ob ein Seil
ihm hät alle Viere abgebrochen.
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 10. Januar 2011 um 11 Uhr 50 (Permalink)
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.