Die Welt verbessern.
Kategorie: Meine unqualifizierte Meinung
Als ich jung war, also so richtig, so mit zwölf oder dreizehn, wurde ich Pazifist. Und ich wollte die Welt verbessern helfen. Natürlich durfte ich noch nicht zu irgendwelchen Friedensgruppen gehen, die waren immer relativ spät am Abend und ich dafür nach Jugenddingsbumsausgangssperreparagraph zu klein. Ich wäre dort auch wohl der
einzige in meinem Kindesalter gewesen.
Nun, im Sommer '90 kam ich achtzehnjährig und damit wehrpflichtig zwecks Beratung zur Deutschen Friedensgesellschaft. Und blieb dort. In der Hoffnung, die Welt verbessern zu können. Wir machten Bildungsveranstaltungen, Diskussionsrunden, und hin und wieder wurde ein „Kunde“ Mitglied, zumindest interessierten sich die meisten damals für das Thema Frieden, wie mir damals schien.
Nach dem Kuwait-Krieg und dem großen Ansturm auf unser Bureau und der scheinbaren Entspannung durch die erfolreiche Salamitaktik, die Menschen schrittweise an Auslands-und Kriegseinsätze der Bundeswehr zu gewöhnen, wurde der Zustrom zur Beratung weniger. Und das Interesse am Thema ließ nach. Und unsere zum Teil mit nicht schlechten ReferentInnen besetzten und ordentlich beworbenen Veranstaltungen zogen nur noch die üblichen Verdächtigen, die altbekannten Gesichter aus der Szene, an.
Frustrierend.
Dann hatten wir in unserer Gruppe Hoffnung: Attac hatte einen gewissen Erfolg. Doch was blieb übrig?
Nun kommt Occupy und hat einen gewissen Erfolg. Doch was wird übrigbleiben?
Allerdings- wie sollte ich schon die Welt verbessern können? Ich kann nur mich verändern. Und auf mein Umfeld einzuwirken versuchen. Wenn viele das tun, dann wird vielleicht die Welt vielleicht doch noch ein klein wenig besser. Zumindest ein bißken.
Du mußt die Welt verbessern wollen, nicht zu müssen glauben.
Verzapft am 23. Februar 2012, so um 14 Uhr 05
Kommentare
Was sagt Achim dazu?
23. Februar 2012 um 15 Uhr 07 (Permalink)
Si vis pacem - parabellum.
Glaube ich aber auch nicht.
Ich bin halt der Technikfreak ohne Gewissen, Waffentechnik fasziniert mich zu sehr.
Als Philanthrop weiß ich aber, dass der Mensch viel schlechtes in sich hat, warum ich auch nie enttäuscht werde.
Will sagen, ich bin anderer Meinung, bin aber froh, dass es euch gibt.
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 23. Februar 2012 um 18 Uhr 13 (Permalink)
Faszinieren tut mich auch vieles. Ich muß es aber nicht unbedingt benutzen, zumindest nicht schädlich. Wenn Dich Waffen faszinieren, läufst Du deswegen doch nicht zwangsläufig um Dich schießend durch die Gegend.
Was sagt Achim dazu?
23. Februar 2012 um 20 Uhr 21 (Permalink)
Och, für das um mich schießend durch die Gegend laufen fehlt mir nur die richtige Waffe. 
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.