Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Filmkritik: Mandragora officinalis, Rhizom des Grauens.

Kategorie: Kultur

Ich suche Horrorfilme meist nach dem Kriterium aus: Je blöder der Name, desto lustiger*1 wird der Film sein. Sehr verlässlich verbergen sich (unfreiwillig) amüsante Horrorfilme unter Titeln, die irgendetwas „des Grauens“ oder „des Schreckens“ anpreisen. Das hat dann gleich einen Fünfzigerjahre-Sumpfding-Godzilla-Sonstwas-Charme.

Der Film „Alraune - Wurzel des Grauens“ lockte mich sehr ob der einfallslosen Betitelung sehr, zumal diese auch für das Jahr seiner Erschaffung (2010) etwas anachronistisch klingt. Wobei mir darauf zunächst eine ganze Weile im nicht vorhandenen Gehirn herumspukte, einen Schreckensfilm zu drehen mit dem Titel: „Blumenkohl - Gemüse des Grauens“. Denn Blumenkohl ist wirklich furchterregend und stinkt sogar mir.

Geschichte: Skrupelloser Reichling verheizt wiederholt erstklassige ForscherInnen, um ihm einen ahnenforschungsrelevanten Dolch seiner Vorfahren zu finden. Er stammt von den Conquistadoren ab und ist mächtig stolz darauf, was ihn gleich sympathischer macht. Der Dolch wird dann auch in einem Grab gefunden, wo er in der Brust eines spanischen Eroberers steckt. Dieser ist verständlicherweise tot, zumal er dort schon ein halbes Jahrtausend herumliegt. Der Trupp schnappt sich den Dolch, was eine schlechte Idee ist. Denn ab diesem Moment macht sich der Wald selbständig und über die Fremdlinge her.

Zu diesem Zweck benutzt er gerne Lianen (oder was das sonst sein soll). Auch, um Menschenopfer anzunehmen, welche aus gefangenen ForscherInnen bestehen. Diese werden eingewickelt wie Fliegen von der Spinne und dann in der Regel durchbohrt und auseinandergerissen. Diese Tätigkeiten sind sehr sichtbar computeranimiert und qualitativschon mehr als zehn Jahre überholt. Dagegen ist „Die Legende von Beowulf“ ein Meisterwerk!

Der Rest der Handlung ist auch nur begrenzt interessant. Die Erzählweise auch- Am Anfang stehen die Conquistadoren, und am Ende auch: der skrupellose Nachfolger derselben wird zur Beendigung des Spuks im erwähnten Grab auf den Knochen seines Ahnen mit dem Dolch erdolcht. Und alles ist wieder gut. Und Alraunen kommen gar keine vor.

Verzapft am 15. September 2012, so um 22 Uhr 29

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Kommentare

Was sagt Michael Drews dazu?

16. September 2012 um 08 Uhr 06 (Permalink)

Klingt eher nach einem üblichen Pornofilm, "der Forscher mit der Liane". Natürlich kann man jetzt sagen, das wäre meine schmutzige Phantasie! Eines sollte dem Leser aber gewiss sein, meine Phantasie ist immer schmutzig, denn ich bin Sexsüchtig und in ärztlicher Behandlung. Wie wäre es denn mal mit einer Arztszene? Natürlich mit einer Ärztin!

Was sagt Ulf, der Größte, dazu?

Kommentar vom Scheff hier am 16. September 2012 um 09 Uhr 16 (Permalink)

Ich kannte mal eine Liane. Die war allerdings keine Ärztin, konnte aber Leute einwickeln. Hat aber niemanden in zwei Teile zerrissen.

Drehst Du mit mir einen Gemüse-Splatter-Porno?

Was sagt Michael Drews dazu?

16. September 2012 um 09 Uhr 25 (Permalink)

Gerne! Mit welchem Gemüse? Möglichst jung und zart, versteht sich.

Was sagt Ulf, der Größte, dazu?

Kommentar vom Scheff hier am 16. September 2012 um 09 Uhr 33 (Permalink)

Natürlich bLumenkohl!

Was sagt shan_dark dazu?

18. September 2012 um 08 Uhr 41 (Permalink)

Macht mal - bin gespannt! Das fällt dann unter die Veganer FSK... Gemüse-Splätter gab es wohl auch noch nie.
Mein nächster Tipp wäre "Nacktschnecken-Horror" > Slugs.
http://www.moviepilot.de/movies/slugs-schnecken

Was sagt gugus dazu?

18. September 2012 um 22 Uhr 13 (Permalink)

Der Film Subhumanoid Meltdown 2 is auch nicht schlecht, es geht um ein Nuklearmutanteneichhörnchen. http://www.youtube.com/watch?v=ical5lbkOiE

Was sagt Ulf, der Größte, dazu?

Kommentar vom Scheff hier am 18. September 2012 um 22 Uhr 20 (Permalink)

Ist das sowas wie "Angriff der Killertomaten" in nicht-pflanzlich?

Eigenen Senf dazugeben?

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