Nackenbrecher Wacken.
Kategorie: Verreist
Dreckige Musik, dreckige Haut.
Die Schlammschlacht blieb diesmal aus in Wacken. Denn diesmal war es eine trockene Steppe, deren staubiger Grund von zehntausenden seltsamer Gestalten permanent aufgewirbelt wurde und sich an die chronisch schweißnasse Haut heftete.
Empfindlichere
Menschen waren mit Mundschutz unterwegs. Als Asthmatiker in Wacken zu sein muss nicht wirklich gut sein..
Schlamm wäre einfacher zu handhaben gewesen- der hält sich eher an die Schwerkraft. Staub ist überall und in jeder Ritze und in jedem einzenen Haar und dringt überall ein. So war ich dann doch weniger braun geworden als ich gedacht hatte.
Schweizer Kolonie oder Schmelztiegel.
Schon in den letzten Jahren fiel uns eine hohe Besiedelung des Wacken Open Air mit SchweizerInnen auf. Zunächst dachte ich ja, mir fiele das nur besonders auf wegen meiner liebsten Exileidgenossin. Aber in diesem Jahr war es offensichtlich, und auch von Zeltverleihern bekamen wir das bestätigt. Zudem wehten überall Schweizer Flaggen. Und bei unserem Zelt besonders viele.
Unsere direkten Zeltnachbarn waren allerdings Amis, mit denen wir uns schnell anfreundeten. Bei der Gelegenheit war ich wieder einmal schwer beeindruckt, wie gut sich meine Liebste verständigen kann, obgleich sie in der Schule kein Englisch und hier in Münster nur ein bissken gelernt hatte. Macht nix, einfach machen. Wenn alle wollen, dann klappt das auch. Wir hatten eine Menge Spaß mit Mike und Bernie (der ziemlich nach ZZ Top aussah).
Ein Zelt weiter waren dann wieder Schweizer aus Bern. Die vor der Abreise noch meinten, die Amis hätten ganz schon geschnarcht. Na, die können froh sein, nicht zwischen denen und uns gelegen zu haben.
Hilfsbereit und dienstbeflissen.
Das ist immer wieder schön- international, doch jeder versteht sich irgendwie. Und einer hilft dem anderen, wo es sein muss. Sofern er dazu noch irgendwie im Stande sein sollte natürlich.
Während zu den Klängen des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Wacken die Mädels auf den Tischen tanzten*1 knickte jemand um und verletzte sich irgendwie das Gelenk. Jeder, der begriff, was passiert war, versuchte, mir beim Helfen zu helfen. Zum Beispiel holte einer die Sanitäter. Die nach einer halben Stunde endlich kamen. Ohne Trage. War ja nur der Fuß. Na gut. Immerhin kamen sie auf die Idee, den Tisch umzufunktionieren.
Zum Glück war nichts ernsthaftes, und vielleicht das ganze auch nur ein Einzelfall.
Irritierend fand ich jedoch den Umgang der Security mit meinem Nietenarmband. Durch die Kontrollen zu kommen war kein Problem, allerdings sprach mich dann drinnen einer (glücklicherweise freundlich) darauf an, es sei nicht erlaubt. Und zeigte mir seine Anweisungen. Nieten über 15 Millimeter sind verboten? Meine waren kürzer. Außerdem hatte ich das Armband, da mein altes gerade kaputtgegangen war, mir dieses Armband gerade erst wenige Meter von hier gekauft! Verbotene Gegenstände offen verkaufen?!?
Er ließ es mich behalten.
Bei einer weiteren Einlasskontrolle begegnete ich einem ziemlichen Arschloch- er kackte mich fürchterlich an. Ich kackte zurück, landete bei seinem Vorgesetzten und: bekam recht. Meine Nieten waren legal. Aber sonst habe ich nichts zu meckern.
Genickbruch.
Die Organisatoren waren grausam- Motörhead und Slayer direkt hintereinander! Das wurde hart für mich, zumal bei der Hitze und da Lemmy wieder prima in Form war. Bei Slayer ging es dann richtig rund wie schon lange nicht mehr. Aber zu den Konzerten ein anderes Mal...
Teil 2
- Anm. 1: Eindrucksvoll die liebevoll lackierten und mit Ringen geschmückten Zehen an den total verdreckten Füßen!
Verzapft am 04. August 2014, so um 18 Uhr 26
Kommentare
Was sagt Wiesodenn dazu?
05. August 2014 um 21 Uhr 28 (Permalink)
Einer meiner Söhne war auch in Wacken. Zum 2. oder 3. Mal.
Wenn ich in Rente bin reise ich mit meiner Frau auch dahin.
Aber als Schweizer ohne Schweizer Flagge.
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 05. August 2014 um 21 Uhr 33 (Permalink)
Wenn Du Tickets bekommst... ich hatte keine Chance für 2015
Was sagt Wiesodenn dazu?
08. August 2014 um 20 Uhr 59 (Permalink)
Es kann aber noch ein paar Jahre dauern bis ich in Rente bin. Im Minimum noch 2.
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 08. August 2014 um 21 Uhr 12 (Permalink)
Ich bin auch noch nicht in Rente und trotzdem hingefahren!
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.