Fairphone 4:
Kategorie: Vernetzt
Ich hatte echt die Schnauze voll:
Ich habe keine hohen Ansprüche an die Technik meines Mobiltelephones. Und meine preisliche Schmerzgrenze liegt eigentlich deutlich unter zweihundert Euro. Mehr mag ich nicht bezahlen*1. Eigentlich.
Vor knapp eineinhalb Jahren hatte ich ein
Xiaomi für etwa 140 Tacken erworben. Und mittlerweile ist der USB-Anschluss ausgeleiert*2. Gewiss wäre das noch ein Garantiefall, aber mit Umständen und Zeitaufwand verbunden. Und wäre es kein Garantiefall, dann müsste ich überlegen, ob sich eine Reparatur preislich lohnt. Und ich habe keine Lust auf sowas.
Und da kommt das Fairphone ins Spiel. Es hat meine genannte Schmerzgrenze um ein vielfaches überschritten. Ich hoffe jedoch, dass sich das lohnt.
Ein Faktor ist das Gewissen: Das Ding ist aus fair gehandelten Rohstoffen und Recylinggedöns und mit nicht so viel Ausbeutung und Umweltverschmutzung. Das kostet natürlich auch.
Aber und vor allen Dingen: Das Gerät ist darauf ausgelegt, dass man es mal eben selbst reparieren kann. Modular aufgebaut, geschraubt, nicht verklebt und mit bestellbaren relevanten Ersatzteilen*3. An den Akku kommt man sogar ohne Schrauben, so wie früher. Einfach aufpulen. Das macht Hoffnung, es könne dann auch entsprechend länger halten, so dass sich der Preis von 580 Euro (!!!) relativieren könnte. Wenn es sechs Jahre hält ich brauche ja nicht immer das neueste) bin ich zufrieden*4
Natürlich ist es dann weniger wasserdicht als andere Geräte, aber ich schwimme ohnehin nicht gerne, und dabei muss ich schon mal gar nicht telefonieren.
Gestern wurde es geliefert. Bestellt habe ich bei einem bekannten Elektronikhändler, der es vorrätig hatte*5.
Das Smartphone in Betrieb zu nehmen war erstmal unkompliziert*6.
Ich hasse, neue Geräte einzurichten, sei es Telefon oder Computer. Auch wenn viele Apps und Einstellungen durch die Sicherung bei großen Datenkraken Google automatisch übertragen werden (sogar das Hintergrundbild mit meiner Liebsten drauf!), mit allem funktioniert das auch nicht. Sollte das Ding jetzt solange halten wie erhofft, bleibt mir der Scheiß nach meiner Rechenmethode mindestens zwei Mal erspart.
Zum Gerät:
Negativ:
- Sauteuer. Auch angesichts der gelieferten Leistungsfähigkeit, die eher einem etwas billigeren Gerät entspräche.
- Geeignete Hüllen sind auch teuer und hässlich gefärbt oder nicht gut, weil sie laut Rezensionen nicht passen, die Kamera verdecken oder am Handy festgeklebt werden müssen.
- keine Kopfhörerbuchse, dafür wird ein Adapter für USB-C gebraucht. Aber ich nutze eh Blauzahn, insofern nicht relevant für mich.
- kein kabelloses Aufladen (was ich bisher allerdings auch nie vermisst habe, zählt also auch nicht. Zumal man eh auch dafür ein Ladegerät und eine Steckdose brauchen tut.)
Positiv:
- Fairer Handel, Nachhaltigkeit, Umwelt.
- Nach Registrierung fünf statt der vorgeschriebenen zwei Jahre Garantie auf Fertigungsfehler
- Selbst reparierbar*7 und auch damit auf Langlebigkeit ausgelegt.
- Fingerabdrucksensor an ergonomisch günstiger Position (seitlich auf dem An-Aus-Schalter, beim Greifen des Telephons liegt mein linker Zeigefinger schon automatisch darauf) und zuverlässiger als bei meinem bisherigen Dingsda.
Nun bleibt nur noch abzuwarten, ob sich das Teil auch bewährt.
- Anm. 1: Und es sollte dann auch zwei Jahre mindestens halten.
- Anm. 2: Eigentlich kenne ich das so, dass eher der Stecker vom Kabel ausleiert!
- Anm. 3: Unter anderem: Der USB-C-Anschluss! Außerdem Akku,, Display Kamera, Lautsprecher und so weiter.
- Anm. 4: Ich hatte schon einmal ein -für meine Verhältnisse- teures Mobiltelefon von Lenovo, welches im Vertrag inklusive war und sonst dreihundertfuffzich gekostet hätte. Das hat tatsächlich auch vier Jahre gehalten. Daher die Berechnung.
- Anm. 5: Im Augenblick, also Februar 2022, ist das mit der Verfügbarkeit nämlich so eine Sache. Wenn ich recht verstanden habe, ist die Versorgung mit Halbleitern weltweit derzeit problematisch
- Anm. 6: Wenn man davon absieht, dass sich die Geräte immer in Details unterscheiden, so dass ich mich immer erstmal neu orientieren muss, um mich zurechtzufinden.
- Anm. 7: Die üblichen Verschleißteile auf jeden Fall.
Verzapft am 20. Februar 2022, so um 10 Uhr 51
Kommentare
Was sagt Violine dazu?
20. Februar 2022 um 14 Uhr 13 (Permalink)
Dann wollen wir das Beste hoffen, Ulf!
Aber stimmt, das Ding ist ganz schön teuer. Uiuiui.
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.