2021: Doch mal ein Jahresrückblick...
Kategorie: Verschiedenes
Da ich in der letzten Zeit recht wenig schreibe hier könnte ich ja doch mal das Jahr zusammenfassen:
Im Februar hatte ich ja Erwerbsminderungsrente beantragt, da im September meine Berufsbildungsmaßnahme auslaufen würde und nicht nur ich feststellte, dass ich für den eigentlichen Arbeitsmarkt nicht mehr wirklich tauge. Zu wenig
belastbar, zu wenig stressresistent. Unter den Bedingungen des geschützten Arbeitsplatzes hingegen kann ich recht gut tätig sein. Die Kolleg*innen*1 sorgen deshalb für entspannte Bedingungen. Wenn ich nicht gehetzt werde, arbeite ich wesentlich schneller und genauer, und alle sind glücklich und zufrieden.
Das mit der Rente schien zunächst eine etwas längere Prozedur zu werden, zumal zum Ende meiner Maßnahme noch nicht einmal mit der Bearbeitung meines Antrags begonnen worden war. Mein Psychiater und die Sozialarbeiterin meiner Werkstatt machten Dampf.
Der LWL war schneller, und meine Weiterbeschäftigung bzw deren Finanzierung wurde rechtzeitig genehmigt, wie mir die SozArb. mitteilte. Ich selbst erhielt den Bescheid etliche Wochen später, aber das ist ja schnurz.
Was dei Rente betraf, wurde ich von etlichen Menschen darauf vorbereitet, dass solche Anträge meistens erstmal abgelehnt werden und man sich das erkämpfen muss. Das richtige für mich, der ich schon von weniger überfordert bin. Oder aber die schicken einen erst noch in eine Reha wie damals die in Saarbrücken, um meine Unfähigkeit dort festzustellen. Auf jeden Fall könnte sich sowas durchaus ein bis zweieinhalb Jahre hinziehen (und ich so lange erstmal mein Erspartes verbraten).
Passend zu Weihnachten kam dann doch der Bescheid: Volle Erwerbsminderung. Ein Stein, der vom Herzen fiel.
Mein Tagesablauf als Sozusagenrentner wird sich nicht ändern- ich habe ja meinen Werkstattplatz(( Die Gesellen hatten zunächst Angst, ich würde jetzt aufhören...) und nicht vor, mich auf die faule Haut zu legen. Mir macht das da tatsächlich Spaß.
Und sonst? Corona nervt langsam. Aber da die Alexianer das für unsereins organisieren, war der Betrieb ratzfatz durchgeimpft und später auch durchgeboostert. Nach der zweiten und nach der dritten Spritze war ich erstmal einen Tag mit Fieber im Bettchen. Und dachte, das ist wesentlich weniger unangenehm als richtig krank zu werden. Ein Gutes hatte es dennoch: Ich habe meinen Bart neu gestaltet. Das bot sich einfach an, weil das unter der Maske erstmal keiner sieht, falls es doof ist.
Viel Zeit habe ich natürlich wieder der Gitarre gewidmet. Im Durchschnitt 109 Minuten pro Tag. Und der Erzeugung wenig überzeugender elektronischer Musik. Und gelesen habe ich sehr viel. Nachholbedarf.
Ich habe Eiscreme entwickelt: Mango und Dattel.
Ich habe Musiker*innen kennengelernt, getroffen, geschrieben. Ein Konzert besucht (Heike Matthiesen in Oberhausen, sehr schöner Abend!).
Zu Weihnachten sollte ich bei unserer Abteilungsweihnachtsfeier aufspielen. Und hatte einen totalen Blackout. Als nachher nur noch zwei Leute da waren ging es dann halbwegs, und ich hatte das Instrument nicht völlig umsonst in die Werkstatt mitgeschleppt.
Was bleibt als Fazit? Natürlich habe ich meine Depression, und diese plagt mich fleißig. Aber ein paar Dinge sind doch ganz gut gelaufen, oder?
- Anm. 1: Eigentlich nur Kerls bei uns...
Verzapft am 27. Dezember 2021, so um 18 Uhr 27
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