Prima Idee
Kategorie: Verrueckt
"Jeder Besuch beim Hausarzt soll zwischen fünf und zehn Euro kosten. Wer ohne Überweisung zum Facharzt geht, muss 25 Euro zahlen."
(Leonhard Hansen, Berufsfunktönär)
Ich kann es mir nicht leisten, mir meinen Facharztbesuch nicht mehr leisten zu können. Und die Krankenkasse eigentlich auch nicht- 2007 war für diese sehr teuer mit Notarzteinsätzen, Intensivstation und monatelangem Krankenhausaufenthalt.
Was soll das? Warum soll ich erst zum Hausarzt, den ich überhaupt nicht brauche, gurken, um mich von ihm dann zu meinem Psychiater überweisen zu lassen? Das ist doch unterm Strich NOCH teurer.
Vielleicht sollten die Kassen mal weniger pompöse Paläste bauen und ihre Bonzendurchfütterungsposten reduzieren.
Verzapft am 15. Mai 2009, so um 04 Uhr 06
Kommentare
Was sagt Ines dazu?
15. Mai 2009 um 07 Uhr 08 (Permalink)
"Warum soll ich erst zum Hausarzt, den ich überhaupt nicht brauche, gurken, um mich von ihm dann zu meinem Psychiater überweisen zu lassen?"
Genau das habe ich über 2 Jahre lang gemacht (auch wenns bei mir nur der Therapeut war)... wo is das Problem? Und auch jetzt mach ich das so, mit den restlichen Ärzten, die Frau so regelmässig aufsuchen muss...
Was sagt psychoMUELL dazu?
15. Mai 2009 um 08 Uhr 23 (Permalink)
das Problem ist, ich kann mir einen Weg sparen!
Was sagt MissMoney dazu?
15. Mai 2009 um 12 Uhr 32 (Permalink)
Das wäre ein Desaster. Ich muss zwei Mal die Woche zu meiner Hausärztin, zwecks Stabilisierung. Das könnte ich mir dann nicht mehr leisten, ich könnte dann lieber gleich auf einen Eichensarg sparen.
Was sagt Ly dazu?
15. Mai 2009 um 15 Uhr 21 (Permalink)
weil du das machst Ines müssen andere das nicht unbedingt auch machen.
Reine Therapeuten brauchen meistens oder aber wollen zumeist eine Überweisung, Abrechnungsgründe, Verwaltungsaufwand, oder eben Vorschriften, zumal sie, ebenso wie Fachärzte, gehalten sind, wenn bei Ihnen überhaupt gestattet, bei meinem Ex-Thera ist es gestattet, aber hat eine Approbation als Dr.med.pych. , keine Ahnung ob das einen Unterschied macht, nur an fachverwandte Ärzte zu überweisen. Ausnahmen wie die Überweisungen zum Hausarzt bestätigen die Regel.
Med. Facharzt oder hier speziell Med Psychater/Neurologen brauchen keine Überweisung, sie können einfach so die Praxisgebühr einziehen und gut ist.
Ich gehe häufiger zu Quartalsbeginn zum Facharzt, lasse mir da dann die Überweisung für den Hausarzt geben, der wiederum an alle anderen Ärzte die Frau so braucht überweisen darf, sofern das nötig ist. Oft ging ich bisher nur zum Facharzt.
Nun muss ich auch regelmässig zum Hausarzt zur Kontrolle, mind. einmal im Monat, die anvisierten Kosten wären eine Katastrophe, die Zuzahlung für die diversen Medikamente eingeschlossen, wenn die dann vieleicht auch noch an der Befreiungsregelung drehen, bei chronisch Kranken Mehrausgaben als 1% des Jahresbruttoeinkommens, dann gute nacht.
Ebenso nicht so gut finde ich die Überlegung die im Artikel ganz unten genannt wird. Und zwar weil wir eine Solidargemeinschaft sind. Da wird gesagt, erst ab dem 4. Arztbesuch im Quartal muss gezahlt werden.
Einmal hält das Geringverdiener und Arbeitslose davon ab, evtl nötige Arztbesuche zu machen, zum andren werden die Chronisch Kranken gegenüber der Solidargemeinschaft benachteiligt.
polemische Anmerkung:
Gib acht ulf, demnächst werden dann wieder stimmen laut, das es ja die chronisch erkrankten die sich auf die Schulmedizin stützen alle selbst schuld sind.
Was sagt Krokofantilein dazu?
15. Mai 2009 um 16 Uhr 22 (Permalink)
Mein Lieber :bussi:
Ich kann Deinen Ärger so gut verstehen..
irgendwo hört es auf!
find ich sinnlos, immer zuerst, zum Hausarzt zu gehen...
:bussi: Dein Krokofantilein
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 15. Mai 2009 um 17 Uhr 19 (Permalink)
@Ines: Es bedeutet für mich einen nicht unerheblichen Zeitaufwand, zu ZWEI ÄrztInnen zu jöckeln statt zu einer. Und es ist sicherlich auch nicht billiger, weil ich sowieso vom Facharzt behandelt werden MUSS. Der Hausarzt könnte sich meine teuren Medikamente nicht zu verordnen erlauben. Und zwei Ärzte sind teurer als einer.
Was sagt psychoMUELL dazu?
15. Mai 2009 um 18 Uhr 43 (Permalink)
schlimm wird es, wenn der hausarzt meint, alles behandeln zu können
Was sagt Ines dazu?
18. Mai 2009 um 06 Uhr 59 (Permalink)
@Ulf: irgendwie muss man mich missverstanden haben. Es ist ja auch für MICH ein Zeitaufwand, insbesondere da ich - vermutlich im Gegensatz zu vielen die hier mitlesen - Vollzeit arbeiten gehe, und zwar GENAU zu den Zeiten, wo Ärzte normalerweise geöffnet haben. Ich finde es überhaupt schon wahnsinnig schwer, einen Arzttermin wahrzunehmen, ohne wieder zig Stunden Überstunden dafür machen zu müssen.
Und wenn es geht, zum Facharzt zu gehen, der wiedrum zu allen anderen Ärzten weiterüberweisen kann, dann ist das ja auch in Ordnung und jeder soll das so machen, wie es ihm in den Kram passt.
Was mich jedoch tierisch nervt, ist dass man IMMER über alles erstmal ewig jammern und meckern muss, ohne dass es überhaupt erst in Sack und Tüten ist oder gar wer etwas tatsächlich dagegen unternimmt - ganz zu schweigen davon, dass es meist oft Menschen gibt, die noch viel stärker betroffen ist, als derjenige / diejenigen die sich beschweren.
Unabhängig wer wo zuerst hin muss. Ich bin mit den Preisvorstellungen ebenfalls nicht einverstanden. Da ich aus chronischen Gründen mindestens einmal im Quartal zu meinem Hausarzt muss, ist das ganze jetzt schon eine große finanzielle Belastung. Irgendwie schliesse ich mich MissMoneys Meinung mit dem Eichensarg an.
Was sagt Ly dazu?
18. Mai 2009 um 14 Uhr 00 (Permalink)
na, das gemecker ( oder gejammer ) sollte sehr wohl stattfinden bevor ! es in sack und tüten ist, weil hinterher jammern hilft nix mehr.
und darauf warten das wer sich kümmert ist auch kaum sinnvoll. da kann man oft warten auf godot.
jedenfalls muss man nicht drauf warten, es wird schon einer richten..
das heißt in gewisser weise verantwortung abgeben und ein braves lämmlein sein.
volkesstimme hat teils schon mal einfluss. wenn man die paintball-geschichte der regierung der letzten woche sieht, so ist die regierung wegen volkes stimme und massiven protest zurückgerudert. na, manchmal klappst das schon.. zudem meckern auch leute, die fachleute sind, sprich ärzte.
letztlich find ich aber deine argumentation bissel unter die gürtellinie geschossen, vieleicht ist es dir nicht bewußt..
einerseits stellst du in den raum das die leuts hier gegebenenfalls nicht vollzeit arbeiten.. im gegensatz zu dir, du kannst froh sein, glaub es mir, andererseits stellst du in den raum hier seien keine härtefälle, was dem vorangegangenen wiederspricht, weil vollzeittätigkeit in der regel ein einigermaßen brauchbares einkommen vorraussetzt, bzw es menschen gibt die mehr das recht zu jammern haben weil sie noch mehr betroffen wären.
einmal:
man muss kein betroffener sein, um sich gegen einen vorschlag zu wenden. man kann den vorschlag allein schon aus prinzipiellen erwägungen ablehnen.
dies ist meinungsbildung, hat was mit demokratie und politischem oder sozialen denken zu tun, und das recht eines jeden.
zum zweiten sind hier teilweise menschen mit chronischen erkrankungen, manche mit mehrfachen, die insofern exemplarisch aufzeigen, das der gegebene vorschlag finanziell richtig wehtun kann, und mit sozialer gerechtigkeit nu gar nix mehr zu tun hat.
aber, das wäre wie gesagt, eigentlich egal.
mfg
Ly
Was sagt Ly dazu?
18. Mai 2009 um 15 Uhr 01 (Permalink)
nimms nicht persönlich Ines, bin derzeit etwas bissig in meinen formulierungen, auch wenn es inhaltlich durchaus so gemeint ist.
lg
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.