Initiative Pro Bahn: Wer keine Ahnung hat, sollte einfach mal Schweigen ist Gold.
Kategorie: Verrueckt
Die Bahnfahrer-Vereinigung Pro Bahn mag, was die Vertretung der Kundeninteressen betrifft, durchaus qualifiziert sein. Doch die Äußerungen zu dem jetzt auf der Schiene zu Tode gekommenen Torwart Robert Enke zeigen, daß die dort Verantwortlichen nicht fähig
sind, sich auch nur ansatzweise zu informieren.
Es sei verantwortungslos dem Lokführer und den anderen Fahrgästen gegenüber. Soso. Natürlich ist das auch für diese nicht ungefährlich, und die Lokführer leiden durchaus nicht unerheblich unter solchen Ereignissen. Doch jemand, der sich wegen schwerer Depressionen zu suizidieren trachtet, ist gar nicht im Stande, Verantwortung für andere, nicht einmal für sich selbst, zu übernehmen. Depression ist eine schwerwiegende psychische Krankheit, die man nicht mit Argumenten wegbekommt. Die Depression und der Wunsch zu sterben ist stärker als alle Vernunft und absolut zwingend. Deshalb gibt es auch zB das PsychKG (psychisch Kranken-Gesetz), was den zeitweisen Entzug von Freiheit (unter Auflagen) vorsieht. Geschlossene Türen, um den Kranken vor sich selbst zu schützen, bis die Behandlung anschlägt.
Den toten Tormann trifft keine Schuld. Er hätte es anders lieber gehabt.
Ich weiß das.
Ich bin selbst ein Überlebender.
Verzapft am 12. November 2009, so um 13 Uhr 27
Kommentare
Was sagt Ma Rode dazu?
12. November 2009 um 13 Uhr 40 (Permalink)
Danke für Dein Statement. So ungefähr denke ich auch ...
Was sagt psychoMUELL dazu?
12. November 2009 um 14 Uhr 11 (Permalink)
ja er hätte es ohne Depression lieber gehabt.
Was sagt psychoMUELL dazu?
12. November 2009 um 14 Uhr 38 (Permalink)
Was nützt ein PsychKG, wenn man sich nicht mitteilt? Bei Enke waren wohl keine Anzeichen zu erkennen, das dies ein PsychKG gerechtfertigt hätte .....
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 12. November 2009 um 15 Uhr 07 (Permalink)
Das PsychKG sollte auch nur veranschaulichen, daß es quasi offiziell Zustände gibt, in denen ein Mensch nicht im Stande ist, Verantwortung zu tragen.
Was sagt alphatozero dazu?
12. November 2009 um 22 Uhr 19 (Permalink)
so ein scheiss. mir tut vor allem der lokführer leid, der jetzt vielleicht ein lebenslanges trauma hat. von dem mann hört man natürlich nichts, ist ja kein "star".
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 12. November 2009 um 22 Uhr 22 (Permalink)
Vielleicht solltest Du erstmal genauer die Überschrift nachlesen.
Was sagt Dirch dazu?
12. November 2009 um 22 Uhr 51 (Permalink)
Wenn der Zugführer Pech hat, klingelt bald mindestens ein Reporter der Bild bei ihm. Und wenn er dann nicht bereit ist ein Interview zu geben, ziehen sich die Aasgeier des Blutblattes wieder irgendetwas was aus den Fingern. Und wenn er aus lauter Angst davor doch ein Interview gibt, muss er damit rechnen, von der Presse und den braven Bildzeitungslesern ob seiner "eindeutigen" Mediengeilheit zerrissen zu werden.
Die arme Sau ist doppelt bestraft.
Der unglückliche Torwart hat es in dieser Beziehung wenigstens hinter sich.
Was sagt Thomas dazu?
13. November 2009 um 13 Uhr 28 (Permalink)
@Ulf: Guter Beitrag der sehr treffend ist. Enke wollte dem Lokführer nichts Böses. Aber wie Du schon schreibst... er war nicht seiner selbst.
Nur das vergessen jene Leute, die hier nun Kritik an seinem Handeln üben.
Was sagt Mawin dazu?
15. November 2009 um 21 Uhr 00 (Permalink)
Sehr guter Beitrag.
@ Dirch: Die Bahn hält die Daten des Zugfahrers normalerweise geheim. Daher wird wahrscheinlich nicht so schnell der Zugfahrer ausfindig gemacht werden könne.
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.