Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Ungeliebter Besuch.

Kategorie: Verrueckt

Manchen Besuch empfange ich gerne. Gute Freunde oder Familie zum Beispiel.
Anderer Besuch hingegen wird von mir weniger geliebt.

Wenn auch meine Depression gegenwärtig als remittiert gelten kann, wenn ich also auch weitgehend symptomarm bin, schleicht sie sich manchmal noch zu mir, die Schwarze Lady. Ihre kalte Hand greift nach mir und zieht mich in einen Strudel unerfreulicher Gedanken.

Zeit: Abends. Ort: eine Party. Alle Anwesenden kennen sich recht gut.
Du sitzt hier auf dem Sofa. Die anderen stehen alle, keiner setzt sich zu Dir, dabei wurde doch eben ausdrücklich darum gebeten, Platz zu nehmen.. Wie früher. Wie immer. Gut, eben hat jemand sich kurz zu Dir gesetzt. Kurz! Und war ziemlich schnell wieder fort, als Du versucht hast, ein Gespräch zu führen. Du langweilst anscheinend, oder nervst. Zumal Du schon wieder so komisch drauf bist. Das war sicher einfach nur aus Höflichkeit.
Und nun bist Du wieder allein. Wie immer. Alle plaudern miteinander.
Nur an Dir hat niemand Interesse. Wie früher.

Du bist eine echte Spaßbremse. Brich am besten gleich auf und laß Dich zu Hause etwas aufbauen. Immerhin bist Du zu Hause nicht Nebensache, nicht unwichtig. Was sie an Dir findet? keine Ah.......... Abrupte Unterbrechung
„Komm gefälligst mal endlich hier rüber, Du sitzt da so alleine rum! Wir wollen uns schließlich auch mal mit Dir unterhalten!“

Verzapft am 24. Januar 2011, so um 16 Uhr 03

« Voriger Artikel
Nächster Artikel»

Kommentare

Was sagt Big Al dazu?

24. Januar 2011 um 18 Uhr 34 (Permalink)

So gewinne ich durch deine Links einen kleinen Einblick in das Mysterium Depression.
Danke, Ulf.

Was sagt kall dazu?

24. Januar 2011 um 19 Uhr 24 (Permalink)

Hm, interessant. So hab ich es auch manchmal erlebt. Gespräche scheinen zu verstummen, wenn man sich nähert. Themen werden aprubt geändert, wenn man sich äußert. Man hat das _Gefühl_ unerwünscht zu sein, irgendwann meint man sicher zu sein, dass man unerwünscht ist. Meist war es dann doch nur Einbildung. Das haben wohl viele schon erlebt, manche vielleicht schon öfter. Wo ist die Grenze, wann fängt Depression, fängt Krankheit an? Wann bin ich gefährdet?

Was sagt Mao-B dazu?

25. Januar 2011 um 13 Uhr 56 (Permalink)

Tjo, die eigene Wahrnehmung verändert sich. Dinge die anderen nicht auffallen, werden schmerzhaft potenziert und setzen die oben beschriebene Gedankenkette in Gang. Übel sowas...

Was sagt Ly dazu?

25. Januar 2011 um 18 Uhr 29 (Permalink)

@ kall Unsicherheiten, Selbstwert annagen, kenne viele, richtig Problematisch wirds, wenn du dich nicht mehr über positives feedback freuen kannst, dir das ( immer wieder ) runterredest, oder es dich schlicht nicht mehr berührt, weil du von deinem negativen Selbstbild inzwischen völlig überzeugt bist.

Bei dem ganzen muss man sehen dass, allgemein gemeint, andere dich sehr sehr wahrscheinlich nicht so kritisch wahrnehmen wie du dich selbst.

Bei mir zb war es eine Überraschung irgendwann, als ich es dann endlich mal zulassen konnte, wie sehr meine Schwester auf mich steht, so richtig rundum, ach, das kann ich mir mittlerweile sowas von gefallen lassen!

Was sagt Annika dazu?

07. Mai 2013 um 10 Uhr 07 (Permalink)

Beeindruckend, wie sehr ich mich gerade wiederfinde... sad

Eigenen Senf dazugeben?

Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.

Kommentare können hier nur von Mitgliedern abgegeben werden