Seelenvampire.
Kategorie: Verrueckt
Ich habe mich dieses Problems zwar recht erfolgreich entledigt, doch ein Bekannter leidet (noch) unter ihnen. Passenderweise schrub Frau Violine auch jüngst über solches.
Gerade, wenn Du sensibel bist, gerade, wenn es Dir selbst gar nicht so gut geht, erwischen sie Dich am leichtesten: Die Seelenvampire, die sich von Deiner letzten Kraft noch nähren, die ihren Müll bei Dir abladen, dass Du damit fertig werden musst, die aber niemals wirklich für Dich da sind, wenn Du sie brauchst.
Ein Vampir
kann nur zu Dir hinein, wenn Du ihn dazu einlädst, und dazu bist Du schnell bereit, denn Du möchtest, dass allem Menschen schnell geholfen werde. Doch dabei übersiehst Du gerne -auch, weil Du die Wahrheit irgendwann gar nicht sehen willst, denn sich getäuscht zu haben ist schmerzhaft- dass Du nichts zurückbekommst. Dass der Energiefluss nur in eine Richtung läuft: fort von Dir, hin zum Vampir.
Da sich die Depression ihr Leiden gerne sucht, übernimmst Du diese vermeintliche Aufgabe möglicherweise bis wahrscheinlich sogar noch aktiv, und Du fütterst Vampire, die eigentlich keine sind. Denn Du übernimmst Verantwortung jenseits Deiner Zuständigkeit.
Freundschaft aber ist gegenseitig. Wenn Du nichts zurückbekommst, ist es keine Freundschaft, sondern Du wirst ausgenutzt (oder machst es selber). Für Freunde lohnt sich jeder Einsatz, denn ein Freund tut solches auch für Dich. Auch mit der Seele. Denn er lädt nicht nur seinen Müll bei Dir ab, er hilft Dir auch, Deinen eigenen Müll wegzuschaufeln, irgendwie. Manchmal ist das nicht so offensichtlich, aber wenn Du genau darauf achtest, kannst Du spüren, wer Dir guttut und wer Dich aussaugt. Und wem Du vergeben kannst und wer Dir vergibt.
Lass Vampire nicht in Dein Haus, und Seelenvampire nicht in Dein Herz.
Verzapft am 18. August 2013, so um 15 Uhr 55
Kommentare
Was sagt Nali Bakenfalter dazu?
18. August 2013 um 16 Uhr 21 (Permalink)
Sehr treffend beschrieben, diese Kraftsaugerei durch die Seelenvampire. Ich war ihr Opfer - und bin froh, dass es vorbei ist. Damalz(R) dachte ich, ich müsste und könnte jedem helfen und habe mich selbst dabei aufgegeben. Nicht gut! Allerdings erfordert es allerhand Mut, sich von Menschen, die einem nicht gut tun, loszusagen - ihre Reaktionen sind mitunter heftig und schmerzhaft. Aber lieber ein kurzer Schmerz als ein langes Elend
Was sagt Ulf, der Größte, dazu?
Kommentar vom Scheff hier am 18. August 2013 um 16 Uhr 29 (Permalink)
Besagter Bekannter schüttelt sie gerade (mühsam) ab. Nur die Gefahr, die ich auch immer wieder bei mir beachten muss, ist, dass man gerne wieder auf neue stoßen kann...
Was sagt Violine dazu?
18. August 2013 um 16 Uhr 36 (Permalink)
Man muss so aufpassen mit diesen Vampiren. Mir nichts, Dir nichts hat man sich was aufgehalst.
Mein Vater ist der Seelensauger per se. Meine Güte, was habe ich für diesen Mann gebüsst!
Was sagt Nali Bakenfalter dazu?
18. August 2013 um 17 Uhr 31 (Permalink)
Bleibt uns nur, gut auf unsere Seelen aufzupassen!
Was sagt Chrissi Flauschkrähe dazu?
18. August 2013 um 17 Uhr 34 (Permalink)
Schlimm ist, dass man es den Leuten nicht ansehen kann. Und bei Manchen kommt das schleichend. Erst sind sie noch für dich da und irgendwann wird man abserviert - oder man entdeckt, dass das Abgeladene alles ein Konstrukt aus Lügen ist. Man hat es selbst geglaubt und dann die Schmach, auf den Mist reingefallen zu sein. In HiOrgs ist das besonders schlimm, zumindest meiner Erfahrung nach. Man wird ausgenommen, in dem Glauben, was Gutes zu tun. Man hilft den Leuten, bekommt aber nix zurück. Obwohl Jeder von Denen "ich helfe!" auf seinem Shirt stehen hat - bei eigenen Problemen sind die Leute plötzlich weg. Sorry, ich blute halt nicht äusserlich, ich klappe auch nur innerlich zusammen. Mein Bruch ist tief in mir drin, nichts, was mit Mull und Verband zu richten wäre. Aber man selbst hört zu... und hilft. Und tut das immer wieder, weil das glückliche Lächeln der Seelenfresser so gut tut. Diese Anerkennung! Aber trotzdem wird man immer leerer. Und irgendwann zerbricht Irgendetwas in dir - es macht "kling" und dann kann man kaum noch aufstehen. Und wird komisch angesehen. Und gemieden. Als wäre man aussätzig! Nie wieder, sag ich mir jeden Tag! Dumm nur, dass es doch wieder passieren wird! Doch inzwischen habe ich sowas wie Mauern, die mich stützen. Einen wundervollen Mann, der mich vor solchen Schäden bewahrt, in dem ich Alles mit Ihm teile. Und einen quirligen, kleinen Jungen, der ganz viel Kraft braucht!
Was sagt Violine dazu?
18. August 2013 um 17 Uhr 45 (Permalink)
Bei so Typen muss man rigoros die Grenzen ziehen. Und wie wenig sind die damit einverstanden! Kann durchaus sein, dass die ihre Seelensaugerei vehement einfordern, als sei das was Legitimes.
Was sagt dawnwitch dazu?
18. August 2013 um 18 Uhr 49 (Permalink)
Schlimm ist aber, dass diese Vampire nicht immer nur die Kraft nehmen, sondern auch ganz gut finanziellen Schaden anrichten. Am Anfang fällt es gar nicht so sehr auf und wenn man am Ende mal zusammenrechnet, läppern sich die kleinen Sachen auch mal auf große Summen.
Ich hab den letzten (aktueller Stand) Vampir vor ein paar Monaten rausgeschmissen. Und auch wenn einem der Kopf schon lange sagt "du wirst ausgenutzt und bekommst nichts zurück", ist das Gefühl noch lange nicht bereit, den Schlussstrich zu ziehen. Wahrscheinlich auch, weil man vor sich selbst nicht zugeben kann (und will), dass mann sich so sehr in einem Menschen getäuscht hat.
Was sagt Annika dazu?
18. August 2013 um 19 Uhr 08 (Permalink)
Ich glaub, es ist zu einfach, die anderen als die Seelenvampire zu bezeichnen und ihnen aus dem Weg zu gehen. Es ist eine Grundhaltung bei MIR! Ulf, wie Du schon sagst: lad sie nicht ein!
Es gibt ohne Frage Menschen, die das immer wieder können und machen, und wenn die dann auf wen wie mich treffen, dann haben sie es natürlich leicht. Aber ich setze ihnen auch eine persönliche Haltung entgegen, die auch bei eigentlich "Nicht-Vampiren" dazu führen kann, dass die Energie verloren geht. Ich hab gerade an das System der Symbiose gedacht, das ja auch jederzeit kippen kann...
Ich muss jedenfalls erstmal merken, dass jemand saugt--das ist bei mir schon der erste schwere Schritt... die Konsequenzen zu ziehen, das ist dann fast das einfachere.
Was sagt Violine dazu?
18. August 2013 um 19 Uhr 12 (Permalink)
So Seelenvampire versuchen's bei allen. Man darf es bei sich strikt nicht zulassen. Da hat man selbst viel zu lernen an sich selbst und wie ich Umgang pflege und was ich vertrage und so.
Allerdings, wenn ich an so jemanden denke wie meinen Vater, der so dermassen aggressiv saugt... Da hat mir nur noch der Gang zum Therapeuten geholfen, um mir helfen zu lassen, mit ihm umzugehen. Mit dem Ergebnis, dass er sich nicht mehr an mich dran wagt.
Was sagt Violine dazu?
18. August 2013 um 19 Uhr 58 (Permalink)
Ich habe nochmal über das Saugen nachgedacht und Merkmale davon.
- Also, ein Merkmal ist schonmal, dass der Sauger Kraft braucht (fürs Kämpfen, also mit dem Dickschädel durch die Wand).
- Das nächste ist, dass er keine Veränderung will, sondern sein Leiden zelebrieren will.
- Dann kommt jammern statt klagen. (Irgendwo auf meinem Blog habe ich mich mal über den Unterschied in einem Posting ausgelassen.) Wer jammert, will den Status Quo nicht ändern, wer klagt aber sehr wohl.
- Die Hilflosigkeit. Sehr gut mal wieder dargestellt in einem "Monster des Alltags": http://alles-nur-psychisch.com/2013/08/10/monster-des-alltags-nr-144-die-hilflosigkeit/
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.