Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Vorstellung in Springerstiefeln.

Kategorie: Verschiedenes

Heute fuhr ich also nach Altenberge zum Vorstellungsgespräch. Auf Geheiß meiner Betreuerin vom IfD hatte ich mich hübsch zu machen versucht. Ich solle feste Schuhe anziehen, bloß keine Sandalen! Feste Schuhe? Mimimi! Habe ich keine, nur die für den Anzug, und die passen überhaupt nicht mehr.

Aufgeschnürte dreckige Springerstiefel.Da blieben nur noch -ausgerechnet- meine Springerstiefel, die ich ausschließlich in Wacken anziehe.

So sei es, dachte ich, und hoffte, das Verstecken des Stiefelschaftes unter den Beinen der mir aufoktoyierten LANGEN Jeans könne das kaschieren. Aber erstmal musste ich in die Stiefel hinein. Ganz losschnüren und wieder ganz zuschnüren. Klingt einfach, aber mein dicker Bauch ist durchaus sehr im Wege dabei- ich bekomme rein mechanisch keine Luft, so dass ich dauernd unterbrechen muss. Also war ich ewig beschäftigt, zehn bis fünfzehn Minuten brauchte ich heute morgen dafür. Ich war ziemlich glücklich darüber, keinen Zeitdruck zu haben.

Dann musste natürlich, wie bei jedem Hosenwechsel, das ganze Zeug eingesteckt werden. Gürtel. Patte. Mit Kette. Schlüsselbund. Mit Band. Mobiltelephonbeförderungstäschchen. Mit Karabinerhaken. Und das Telephon, auf „Lautlos“ gestellt natürlich. Dachte ich zumindest. Und nicht die Weste anziehen bitteschön, sondern eine Jacke! Ich habe mich halb totgeschwitzt! Und kein Metal-T-Shirt, aber darauf war ich schon von alleine gekommen.

Ausschnitt Nietenarmband.Das schlimmste aber war: Ich musste NACKT dort hin! Also, ohne mein Armband.

Den einen an der Bushaltestelle für die S70 kannte ich schon von meinem Druckerrepariertermin am Montag. Noch kamen wir allerdings nicht ins Gespräch, er ist nicht so eine Labertasche wie ich. Letztlich waren wir sechs BewerberInnen (eine junge Dame war noch dabei). Zum Schluss kamen meine und die Ober-Integrationsfachdienstlerin hinzu. Wir wurden durch den Betrieb, einem größeren Fahrradhersteller in der Region, der eine Integrationsabteilung eröffnen tut, geführt. Einige Gepäckträgermodelle kamen mir doch recht bekannt vor- von meinem letzten Praktikum.

Das eigentliche Bewerbungsgespräch fand dann in lockerer Runde mit allen Beteiligten statt (die haben sogar schon einen Heilpädagogen eingestellt!). Es gab keine Konkurrenzsituation. Für jeden ist ein warmes Plätzchen da, nur machen wir wohl alle vorher ein (kurzes) Praktikum zum Reinschnuppern für uns und für die Firma, die noch auf die Bewilligung wartet, das so laufen lassen zu können.

Alle Menschen wirken sehr freundlich zugewandt (natürlich wird es auch dort mal krachen). Und ein Bekannter von mir hat vor Jahren dort mal als Abteilungsleiter gearbeitet und wusste auch nur Gutes zu berichten.

Natürlich werde ich dort nicht reich werden. Aber das muss ich auch nicht.

Auf die Schuhe hat mir übrigens niemand geguckt.

Verzapft am 20. Dezember 2013, so um 15 Uhr 50

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Kommentare

Was sagt Michael Drews dazu?

20. Dezember 2013 um 15 Uhr 55 (Permalink)

Ist das dann eine feste Stelle, eine befristete Stelle, oder nur ein Praktikum.

Was sagt Ulf, der Größte, dazu?

Kommentar vom Scheff hier am 20. Dezember 2013 um 15 Uhr 58 (Permalink)

Also, vier Wochen Praktikum zum Schnuppern und dann, wenns keine Probleme gibt, feste Stelle.

Was sagt psychoMUELL dazu?

20. Dezember 2013 um 15 Uhr 59 (Permalink)

der eine Integrationsabteilung


So lange die Zuschüsse bekommen wirst du dann da arbeiten können?

Was sagt Ulf, der Größte, dazu?

Kommentar vom Scheff hier am 20. Dezember 2013 um 16 Uhr 01 (Permalink)

Der Laden expandiert ziemlich. Vielleicht sogar drüber hinaus. Nicht für alles dort braucht man eine Ausbildung.

Was sagt dasKaddy dazu?

20. Dezember 2013 um 16 Uhr 08 (Permalink)

Ich drück Dir alle Daumen und Pfoten, dass es klappt. Und bloß Bescheid geben, wenn Du dort fest angestellt bist, ja?!

Was sagt Michael Drews dazu?

20. Dezember 2013 um 17 Uhr 38 (Permalink)

Na, wenn mein Fahrrad defekt ist, weiß ich ja wer es repariert.

Was sagt Chrissi Flauschkrähe dazu?

20. Dezember 2013 um 17 Uhr 40 (Permalink)

Au fein, das sind ja wirklich schöne Nachrichten und vor Allem gute Aussichten für die dunkle Jahreszeit. Jetzt hast du etwas, was dich obenauf hält, wo du sagen kannst, das kann ich und da hab ich Spaß dran. Ich wünsche dir alles Beste und ganz viel Erfolg!!!

Was sagt kall dazu?

20. Dezember 2013 um 17 Uhr 50 (Permalink)

Das wär ja mal ein Lichtblick!

Vielleicht sollte ich mich so in 7 bis 8 jahren mal dort bewerben, um die nicht vorhandene Rente aufzubessern ...

Was sagt Achim dazu?

20. Dezember 2013 um 21 Uhr 59 (Permalink)

Den Hinweis, keine Sandalen zu tragen, finde ich im Dezember irgendwie befremdlich.
Was hat es denn damit auf sich?

Was sagt Michael Drews dazu?

20. Dezember 2013 um 22 Uhr 10 (Permalink)

Soweit ich Ulf in Saarbrücken kennenlernen durfte, trug er selbst im Dezember Sandalen, und lief auch draußen im Motorhead T-Shirt durch die Gegend. Deshalb gehe ich davon aus, dass die Dame vom Integrationsdienst Ulf so auch kennenlernt, und ihn daqrum bat ein anderes Schuhwerk bei diesem Gespräch vorzuzeigen. Im Winter Springerstiefel sorgt für weniger Verwirrung als Sandalen. Ich erlaube mir meine Gedanken dazu zu verallgemeinern. smile

Was sagt Ulf, der Größte, dazu?

Kommentar vom Scheff hier am 20. Dezember 2013 um 22 Uhr 18 (Permalink)

Ich trage derzeit in der Tat noch Sandalen und abgeschnittene Jeans und T-Shirt. Und aus Transportgründen eine sehr leichte Weste. Ist doch noch nicht kalt?

Was sagt Michael Drews dazu?

20. Dezember 2013 um 22 Uhr 25 (Permalink)

Völlig legitim, sofern es anderen nicht schadet.

Eigenen Senf dazugeben?

Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.

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