Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

17. Mai 2011

Zeitpunkt verschlafen, hinterher schlauer.

Kategorie: Verrueckt

Eigentlich hätte ich es schon viel früher ahnen müssen. Aber hinterher ist es immer leicht, etwas vorherzusehen.

Diese Depressive Episode... ich hatte mich jeden Tag darauf gefreut, ins Heiabettchen zu kuscheln und zu schlafen. Quasi das Highlight des Tages, der Höhepunkt. Sich zusammenrollen und pennen. Toll. Warum bin ich da nicht schon skeptisch geworden bei diesem Rückzugs- und Ruhebedürfnis?

Ich krieche durchaus gerne ins Bett, auch wenn ich fit bin, aber daß ich geradezu darauf hinlebe, nee. Das wäre eigentlich verdächtig gewesen, so fängt eine Episode oft an. Nur- Wenn die Episode beginnt, beginnt auch das NIchtmehrmerken. Die mangelnde Aufmerksamkeit.

Hätte es denn etwas geändert, hätte ich eher etwas gemerkt? Naja, auf der Arbeit wären weniger Probleme aufgetreten. Aber Episode ist Episode, verhindern hätte ich sie nicht können. Und ich bin ja auch gut damit fertiggeworden diesmal.

[ 13 Uhr 56 ] - [ 1 Kommentar ]

16. Mai 2011

Sein, Zeit, Schmerz.

Kategorie: Verrueckt

Das Leben ist schön. Manchmal jedenfalls.

Oft geschehen aber Dinge, die sind einfach nur schlimm. Wenn zum Beispiel jemand stirbt. Oder die Existenzgrundlage zusammenzubrechen scheint. Oder.

Ich bin beschäftigt, von der Depression wegzukommen, meinen Arbeitsplatz zu retten, eine neue Wohnung zu finden, meine Liebste zu trösten, irgendwie das Leben als solches zu organisieren, versuchen an eine Zukunft im Erwerbsleben zu glauben...
Keine Zeit für salzige Wunden. Das Leben schmerzt schon genug.
Keine Zeit für salzige Wunden. Keine Zeit für Schmerz.

[ 21 Uhr 03 ] - [ 2 Kommentare ]

14. Mai 2011

Depression am Arbeitsplatz. Auch Arbeitgeber brauchen Hilfe.

Kategorie: Verrueckt

Ein Depressionskranker ist nicht zwangsläufig als Arbeitnehmer untauglich. Meine depressiven Episoden fielen bis 2005 oder 2006 nicht einmal wirklich auf. Danach gabs dann aber einen deutlichen Leistungsknick.

Ich bin nicht der einzige, der trotz Depression gerne arbeiten möchte. Natürlich ist, wie jeder chronisch Kranke auch, ein psychisch Kranker auf günstige Bedingungen am Arbeitsplatz angewiesen, die seinen individuellen Defiziten Rechnung tragen. Gehbehinderte bekommen ja auch ihren barrierefreien Arbeitsplatz. Hoffe ich jedenfalls.

Arbeitgeber von Depressionskranken können sich Unterstützung bei entsprechenden Anpassungsmaßnahmen holen, wenn sie denn wollen. Das Aktionsnetz Depression am Arbeitsplatz (von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe) zum Beispiel bietet Hilfe an. Dies kann beiden Parteien, dem Arbeitnehmer wie auch dem Arbeitgeber nützen, auch wegen geringerer Ausfälle durch Krankheit.

Zwar fragen Führungskräfte durchaus den betroffenen Arbeitnehmer, wie man ihm helfen kann, doch überfordert ihn das in der Regel, da er in seiner Situation den Überblick darüber nicht immer hat und den Blick des Vorgesetzten sowieso nicht. Daher ist sinnvoll, sich an spezialisierte Fachleute zu wenden, die wissen, wie man die Arbeitsbedingungen optimieren kann, daß sich der Arbeitnehmer gut fühlt und für seinen Betrieb die bestmögliche Leistung erbringt.

Den Arbeitnehmer unter Druck zu setzen ist hingegen nicht nur menschlich, sondern auch unternehmerisch fragwürdig. Die Kosten durch weitere Krankheitsausfälle könnten steigen, suizidgefährdete Personen sich gar das Leben nehmen. Der Imageschaden kann enorm sein.

Wesentlich friedlicher sind da gütliche Einigungen und wertschätzende Behandlung des Arbeitnehmers, indem man ihn nicht nur auf seine Schwächen reduziert, sondern, gegebenenfalls mit den Aktionsnetz, ein Konzept entwickelt, ihn sinnvoll im Betrieb eingegliedert zu belassen und seiner Fürsorgepflicht gänzlich unheuschreckenhaft nachzukommen. Profitieren werden beide.


[ 14 Uhr 30 ] - [ 4 Kommentare ]

09. Mai 2011

To-Do-Liste.

Kategorie: Verrueckt

Schwerbehinderungsantrag: erledigt, 50% gültig ab 23.3.2011
Integrationsfachdienst: bereits involviert. smile
Antrag auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben: Vorbereitet
Anwalt: aktiv
Berufliche Perspektive: für mich sehr unübersichtlich.
Private Perspektive: wie gehabt bestens. Das ist ohnehin das wichtigste.

[ 18 Uhr 24 ] - [ 1 Kommentar ]

08. Mai 2011

Selbstmord. Suizid. Freitod.

Kategorie: Verrueckt

Immer wieder höre ich zwei Extreme zum Thema Selbsttötung. Entweder betrachtet man den Freitod als die möglicherweise einzige Freiheit, die wir überhaupt haben, oder jemand besonders schlaues meint, Selbstmord sei feige.

Letztere Äußerung habe
Den Rest lesen ]

[ 23 Uhr 33 ] - [ 2 Kommentare ]

07. Mai 2011

Schrumpfgehirn.

Kategorie: Verrueckt

Des Hirnes Schrumpfung ist vollzogen.
Braucht auch mancher hierzu Drogen
hat andren Menschen gleich (weswegen?)
Gott zu wenig ausgegeben.

Letztlich sind zwar alle Gleiche,
Sinds der Hirne harte, weiche,
große kleine tief im Kopf
sterben muß ein jeder Tropf.

Doch wenn manches Menschen Hirn
sich verstrickt wie schlechter Zwirn
will man ihn meistens nicht mehr sehen.
Nimm den Koffer! Du kannst gehen!

Denn auch wenn wir alle gleich
sind wir's manchmal erst als Leich'.
Funktioniert Dein Hirn nicht gut
bist Du ungleich. Das macht Wut.

Man sieht ausschließlich Deinen Schaden.
Deshalb wirst Du abgeladen.
Ob Du was kannst ist nun egal.
Du bist am Arsch. Das ist banal.

Doch- auch ein irres Hirn kann nützen.
Wir haben einen an der Mützen.
Wir haben unsre Fähigkeiten.
Dieses sollten wir verbreiten.

[ 16 Uhr 39 ] - [ Noch kein Kommentar ]

06. Mai 2011

Natürlich wäre einiges einfacher, wenn ich tot wäre.

Kategorie: Verrueckt

Wenns zu einfach ist, dann ist es aber auch verdammt langweilig. Das ist wie mit einem Puzzle oder Rätsel: Wenns schwierig wird, wirds spannend. Tot bin ich jedenfalls noch lange genug, und auch die Depression kann mich nicht davon überzeugen, aufzugeben.

Wenn ich auch manchmal direkt oder indirekt gesagt bekomme, daß ich eigentlich überhaupt keine verwertbaren Fähigkeiten habe, was ich natürlich wenig erfreulich finde, so denke ich doch, daß ich eine Existenzberechtigung habe. Denkt meine Frau auch. Ich habe mir mein Schicksal nicht ausgesucht, ein offensichtlicher Nichtsnutz zu sein. Und abfinden werde ich mich damit auch nicht. Irgendetwas sollte sogar ich können.

Ich will mir das Leben nicht zu einfach machen.
Und anderen schon gar nicht.

[ 21 Uhr 19 ] - [ 10 Kommentare ]

05. Mai 2011

Und was kommt nun?

Kategorie: Verrueckt

Bild von Ulf, dem Depressiven.Heute habe ich wieder einmal drölfzig Fragebogen ausgefüllt. Diesmal für meinen Doktor. Der sinnt nämlich wegen meiner Konzentrationsschwierigkeiten darüber nach, ob ich eventuell auch etwas in die Richtung ADHS haben könnte. AD würde mich nicht wundern. Ein Aufmerksamkeitsdefizit hatte ich irgendwie schon immer, wenn es auch nie wirklich auffiel. Hyperaktiv jedoch bin ich nicht, eher im Gegenteil. Ich bin verträumt und träge, so daß mich meine Lehrerin in der Quinta immer Willy nannte - nach dem WIlly von Biene Maja. Damals hat mich das ein wenig geärgert, aber mittlerweile (und gerade unter diesen Vorzeichen) kann ich darüber prima grinsen.

Für mich würde das bedeuten, eine Erklärung für meine vermeintliche Schludrigkeit zu haben. Alle haben sich darüber immer geärgert. Lange ist das nicht so aufgefallen, aber ich denke durch die verstärkte Wahrnehmung nach dem berüchtigten Jahr 2007 wurde ich verstärkt darauf angesprochen. Manch einer glaubte sogar, ich hätte keinen Bock. Aber im Gegenteil.

Sollte ich aber tatsächlich eine Aufmerksamkeitsdefizitstörung haben, dann könnte man versuchen, das zu behandeln. Zumindest aber wäre ich meine nicht unerheblichen Schuldgefühle darüber los. Diese haben mich schon sehr gequält, weil die KollegInnen einiges kompensieren mußten meinetwegen. Ich hatte bislang immer das Gefühl, eine Evolutionsbremse zu sein, bei der letztlich immer wieder mangelnder Wille vermutet wurde.

Unter so etwas leide ich sehr, ich habe meinen Job immer sehr geliebt und wollte nichts lieber, als ihn ordentlich zu machen. Ich hatte immer das Gefühl, mein Hirn knüppelt mir zwischen die Beine und ich bin schuld.

Ich aber werde alles tun, um wieder auf die Beine zu kommen. Und niemand wird mir da Steine in den Weg legen können oder mir ans Bein pissen.
Ich bin nicht schuldig daran, daß ich bin wie ich bin.
Und ich tue alles, um so normal zu sein wie es geht.

[ 22 Uhr 15 ] - [ 3 Kommentare ]

30. April 2011

Behindert.

Kategorie: Verrueckt

Ich hatte keine Wahl. Nach dem Beginn (beziehungsweise dem Erkennen) der zur Zeit laufenden depressiven Episode habe ich doch das Gefühl, daß mich diese Krankheit behindert. Dadurch, daß sie immer wieder auftritt, dadurch, wie sie auftritt, dadurch, daß sie meine Existenz zu bedrohen droht, sah ich mich gezwungen, Antrag zu stellen auf Feststellung einer Schwerbehinderung. Auch wenn ich nicht zu hoffen wagte, daß da etwas bei herumkommt, leitete ich am 23. März (Auf sanften Druck von SuMu) das Nötige in die Wege.

Heute hatte ich dann den Bescheid im Briefkasten. Fünfzig Prozent Schwerbehinderung ab Antragstellung.
Bescheid über Schwerbehinderung.
Nun kann man mir nur noch kündigen, wenn das Integrationsamt zustimmt. Ich bekomme außerdem mehr Urlaub und irgendwelchge Steuervorteile.

Wenn ich wählen könnte, wäre ich aber trotzdem lieber gesund.

[ 20 Uhr 37 ] - [ Noch kein Kommentar ]

28. April 2011

Der alte Fetisch der Institutionen: Passierschein A38.

Kategorie: Verrueckt

Stapel von AntragspapierIch liebe es. Wenns darum geht, irgendeiner Einrichtung oder Behörde Geld zukommen zu lassen, ist alles ganz einfach. Will ich aber eine Leistung zurückhaben, dauert es ewig lange, nachdem erstmal seitenweise Papier eingereicht werden muß.
Zum Beispiel 15 von mir und nochmal 9 vom Doc. Großartig. Bis ich erstmal die Formulare beisammen hatte, die alle irgendwie Bezeichnungen hatten in bestem Amtsdeutsch, aber normalen Bürgern völlig unverständlich. Bis ich herausgefunden hatte, was ich denn nun brauchte. Passierschein A 38 auf der Website der DRV-Bund, die Verrückte macht. Gut, daß ich schon verrückt bin, sonst wäre ich es noch geworden.

Furchtbar. Wie soll sich da der zu Rehabilitierende zurechtfinden?

[ 13 Uhr 47 ] - [ Noch kein Kommentar ]

26. April 2011

Innere Reinigung durch äußere Entsorgung.

Kategorie: Verrueckt

Ulfs Bauteile vom Computer!Ich habe ja vor einiger Zeit begonnen, vorwiegend nicht mehr benötigte Elektronik und Bauteile zu zerlegen, zu sortieren und dann bei ebay zu verkaufen. Ich schrieb bereits, daß es mir weniger ums Geld geht als darum, daß noch brauchbare Teile weiter gebraucht und nicht enfach weggeworfen werden.

Ob sich der damit verbundene Aufwand finanziell lohnt? Geht so, viel nehme ich nicht ein damit. Aber ich befreie mich (und meine Liebste) damit von überflüssigem Ballast. Auch bei meinen Eltern lagert noch Zeug, welches nicht in unsere Bude paßt. Gestern habe ich meinen alten PC mitgenommen und zerstückelt.

Es befreit irgendwie. Ich höre auf, Dinge zu horten, die ich nicht mehr brauche. Ich befreie mich von Ballast. Irgendwie befreit das auch meine Seele, irgendwarum auch immer. Ich entrümpele.

Außerdem ist das natürlich wieder mal das, was mir mein Therapeut immer gepredigt hat, nämlich das A und O in der nicht-medikamentösen Bepressionsbehandlung: Aktivität.
Da das aber für mich in den Komplex „Aufräumen“ gehört und damit im Erfreulichkeitsspektrum in der Nähe von Bügeln, Telephonieren und Zähneziehen liegt, fühle ich mich auch noch wie ein Held. Ich hasse es und tu es trotzdem! Mann, bin ich ein Supermann!

[ 12 Uhr 23 ] - [ 1 Kommentar ]

25. April 2011

Wenn es nicht mehr weiter geht... Hilfen (nicht nur) für psychisch Kranke.

Kategorie: Verrueckt

Toll. Durchgeknallt? Nicht mehr arbeitsfähig? Den ganzen Tag frei?
Super. Du kannst jetzt den ganzen Tag Unterschichtenfernsehen gucken und zu Deiner Geisteskrankheit auch noch völlig verblöden. Die Zeit totschlagen mit Stumpfsinn, die Langeweile durch Langeweile ersetzen.

Dabei möchtest Du doch gerne irgendwie ein wenig arbeiten?

Oder aber Du bist psychisch krank, nicht grundsätzlich arbeitsunfähig und hast wegen Deiner Krankheit gerade den Job verloren?
Du weißt nicht, wie es weitergehen soll? Mußt Du Dich beruflich verändern? Wie denn? Oder gibt es noch Möglichkeiten, Deinen Beruf wie bisher auszuüben?

Dir geht es nicht gut und Du bist mit all diesen Dingen gnadenlos überfordert? Macht nichts, denn Du kannst Dir helfen lassen. Frage mal einfach in Deiner örtlichen Klapsmühle oder bei Deinem Psychiater nach, was es für Angebote gibt.

Zum Beispiel Geschützte Werkstätten, in denen man zwar nur für ein Taschengeld, aber dafür immerhin und ohne Leistungsdruck etwas sinnvolles arbeiten kann. Oder aber Unterstützung bei Umschulung und ähnlichem. Oder sonstige Maßnahmen zur Tagesstruktur.

Wenn man mit allem überfordert ist, ist es praktisch, das, was einen überfordert, abzugeben an Profis.

[ 09 Uhr 18 ] - [ 3 Kommentare ]

19. April 2011

RItalin. Auch für Erwachsene bald auf Kassenrezept.

Kategorie: Verrueckt

Methylphenidat ist das Mittel bei der Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung. Es reguliert den Neurotransmitterhaushalt, und aus rappelig wird normal, aus zerfahren wird konzentriert, aus un- wird ausgeglichen. Bei Kindern wurde das Zeug von der Krankenkasse übernommen, nicht aber bei Erwachsenen, bei denen es nicht zugelassen war, obwohl sich das ADHS nicht immer auswächst.

Es mußte Off-Label behandelt werden und damit auf Privatrezept. Auch bei Generika immer noch teuer genug, im Falle meiner Gattin, der das Leben mit dem Stoff wesentlich leichter fällt, fast 50 Euro monatlich. Doch das Leben wird jetzt wohl billiger werden: Diverse Präparate mit MPH werden jetzt auch für Erwachsene zugelassen.

Endlich.

[ 08 Uhr 24 ] - [ 1 Kommentar ]

18. April 2011

Geht es mir etwa etwas besser?

Kategorie: Verrueckt

Gestern und heute waren die Tage vergleichsweise gut. Liegt das schon am erhöhten Venlafaxin (mittlerweile 375mg)? Antrieb könnte noch etwas besser werden. Mein Computerschlachtfest paßt da noch nicht richtig rein. Diese gesteigerte Aktivität ist irgendwie nicht passend als Puzzleteil im Augenblick, denn eigentlich bin ich noch sehr gehemmt.

Es ist nicht ausgewogen. Es fühlt an wie ein Ausreißer, eine Ausnahme. Die Stimmung hingegen kann ich noch nicht einordnen. Bleibt dat jetzt so? Wäre ja schön. Wobei ich mich immer noch gräme, daß sich ein paar Leute nicht für mein Schicksal zu interessieren scheinen. Aber gut, dafür habe ich ja Familie und Freunde. Das stört mich noch. Also, mich stört, daß mich das stört. Denn wenn mich das stört, bedeutet das, daß ich noch zu dünnhäutig bin. Aber ich denke, ich bin auf einem guten Weg. Auch wenn ich nicht weiß, wohin er mich führen wird. Doch ich muß ihn ja nicht alleine gehen.

[ 22 Uhr 50 ] - [ 3 Kommentare ]

13. April 2011

Alles für lau.

Kategorie: Verrueckt

Das ehemalige Nachrichtenmagazin schreibt heute, Depressionen kosteten zweiundzwanzig Milliarden Schleifen im Jahr. Mag sein, kann sein, glaube ich gerne. Ich würde meine zwar für lau abgeben, aber irgendwie will keiner die haben. Aber das macht den Kohl auch nicht noch fetter, als er ohnehin schon ist.

Lustig sind zu derartigen Themen immer die dazugehörigen Diskussionen im Forum. Ein Haufen selbsternannter Experten drischt aufeinander ein. Jeder kennt den einzig echten und wahren Grund für diese Krankheit, die nach Meinung etlicher anderer „Experten“ überhaupt keine ist (und mit Neurotransmittern auch nichts zu tun hat). Was fehlt, sind Quellen für das nicht vorhandene Wissen. Eigene Erfahrungen? Zumindest nicht zu erkennen.

-Mobbing ist schuld. (Ich wurde noch nie gemobbt)
-Das Verheizen von ArbeitnehmerInnen durch zu ehrgeizige Chefs. (Ich hatte meine Depression schon lange bevor ich Chefs hatte)
-Die Ursachen liegen in der Kindheit. (Meine war super! Also macht Eurem Nachwuchs das Leben zur Hölle, daß es keine Depri bekommt)

Das perfekte Gegenmittel:
- Kein TV, sondern Lesen, schreiben, basteln, malen, Natur genießen, Luft atmen
- Kein Junk-Food, sondern Slow-Food, d.h. industrielles Essen ablehnen, der Zubereitung der Nahrung mehr Aufmerksamkeit schenken, d.h. aus Rohprodukten kochen, auch wenn es Zeit kostet,
- Einen S****** geben auf tolle Autos, tolle U-Elektronik, tolle Konsumgüter, die niemand braucht...sondern nur schön aussehen und nach kürzester Zeit ihren Reiz verloren haben...


Neurotransmitter kommen da nie vor. Da kommen nur Fachleute drauf, und die debattieren niemals bei SPON weit unter ihrem Niveau. Und daß die Entwicklung der depressiven Psyche viel komplizierter ist, können sich die meisten „Experten“ ohnehin nicht vorstellen.

Weia. Ich fürchte, da ist Aufklärung zwecklos.

[ 16 Uhr 33 ] - [ 6 Kommentare ]

neuere Beiträge | ältere Beiträge