Heavy Ironing oder: Die geballte (Haus)Männlichkeit.
Kategorie: Verschiedenes
Ich habe ja jetzt Zeit für sowas. Wobei ich das Bügeln eigentlich meiner Liebsten überlasse, die das besser kann und nicht so nervt wie mich.
Naja, nerven ist gut, bügeln macht mich regelrecht aggressiv. Ein Mittel dagegen ist natürlich Musik der
entspannenderen Sorte, also Metal. Klingt absurd? Nee, gar nicht. Je aggressiver die Musik ist, desto besser entspanne ich mich, denn sie wirkt auf mich, als sauge sie meine Aggressivität auf und absorbiere sie. Früher, als 1live noch WDR 1 hieß und darauf richtige Musik kam, liefen dort immer bestimmte Sendungen des Abends, wie die "Professor Bop Show" des Münsteraner Musikwissenschaftlers Dr. Götz Alsmann, den heute die meisten von einer Sendung namens "Zimmer frei!" zu kennen scheinen. Übrigens haben wir auf derselben Schule Abitur gemacht, der Götz und icke, nämlich auf dem Schlaun-Gymnasium. Na gut, er war damit fünfzehn Jahre früher dran als ich, aber das macht ja nichts.
An irgendeinem Wochentag strahlten die im Funkhaus auch "Scream!" aus. Da gabs dann Metal mit Volkmar Kramarz oder vertretungsweise Cecilia Aguirre, zwei Stunden lang, von zehn bis Mitternacht. Ich verfolgte die meisten dieser Sendungen gemütlich im Bett. Kurz nach zehn, nach den Nachrichten und dem Verkehrsfunk, krachte es mächtig im Äther und ich schlief binnen Minuten ein.
Aber ich schweife ab. Was ich meine, Metal beruhigt mich. Aber Bügeln ist so ätzend (auch wenn iron Metall ist...), daß die Wirkung begrenzt ist. Also macht das meine Liebste, wie gesagt, die findet Bügeln sogar fast entspannend.
Na gut. Haushalt. Lebensmittel habe ich ja, wie einige von Euch wissen könnten, schon immer gerne verarbeitet. Da ich derjenige von uns beiden bin, der das nicht nur macht, weil er muß, sondern es gerne macht, gehört die Küche mir. Allerdings dann auch mit allen Konsequenzen.
Also immer fleißig putzen. Da die Küche hier eine erfreuliche und richtige Küche ist, ohne unnütze Winkel, ist das aber keine Riesenaktion.
Den Nachschub für das Bügeleisen zu besorgen ist auch recht einfach. Denn da die Waschmaschine auch trocknet, bleibt nicht viel aufzuhängen, und wenn, dann steht der Wäscheständer auf dem Balkon und nicht in einer der geringen Größe wegen vollgestopften Zimmer immer im Weg. Abgesehen davon, Wäsche aufhängen, naja, wer macht denn sowas gerne?
Überhaupt ist die Wohnung leichter zu pflegen. Die alte war wegen der vielen Ecken und Winkel zwar urchig. Aber dadurch und wegen wie erwähnt der Vollgestopftheit etwas umständlich. Und einfach etwas beiseite zu räumen ging nicht. Es gab kein BEISEITE.
Und, da ich nun nicht mehr dauermüde bin von wechselnden Schichten inklusive monatlicher Nachtwachen, da ich nun körperlich und seelisch entspannt bin mangels Arbeitsstreß- nun habe ich mehr Motivation, den Laden zu schmeißen. Weniger lästige Pflicht, mehr Bestandteil des Tagesablauf, zu dem ich mich nicht mehr aufraffen muß, weil ich das einfach so mache. Zumal ich sonst wenig ausgelastet wäre derzeit.
Mann, ich werde noch richtig spießig auf meine alten Tage.
Verzapft am 23. August 2011, so um 18 Uhr 03
Kommentare
Was sagt Claudia dazu?
24. August 2011 um 20 Uhr 10 (Permalink)
Jetzt weiß ich endlich, woher diese rattenscharfen Motive auf den Metal-Shirts immer stammen: Mit dem Bügeleisen von außen über die Beschichtung. Gemeingefährlich!
Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.