Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

Die Kunst, ein guter Mensch zu sein.

Kategorie: Meine unqualifizierte Meinung

Ich bin kein guter Mensch. Soweit kommt's noch. Ich versuche aber, möglichst gut zu sein. Was oft genug auch in die Hose geht.

Wer ist schon gut? Vor allem: WAS ist gut? Wenn wir dem ollen Immanuel Kant seinen Kategorischen Imperativ als Grundlage unseres Handelns nehmen, dann ist das schon ein guter Ansatz. Nur- jeder versteht mit dem Verstand, der ihm gegeben wurde, und vielleicht lässt sich auch Kant missverstehen. Zumal er sich, gemessen an heutigen Maßstäben, kompliziert ausdrückt. Und die Menschheit seit damals auch nur bedingt gescheiter wurde.

Ein guter Mensch zu sein ist ein Ideal, und ein Ideal ist letztlich nichts, was man erreicht, sondern dem man möglichst nahe zu kommen anstrebt. Und als fehlbarer Mensch kann ich natürlich auch beim Versuch, gut zu sein, das Gegenteil bewirken*1. Das lässt sich wohl nie ganz vermeiden.

Ulf.Aber wenn ich eine bessere Welt haben will, dann muss ich mein bestes tun. Ich versuche, ein Kind vor dem Tod zu retten. Und andere Menschen tun mir dabei gutes, indem sie mich auf verschiedene Art unterstützen. Ich selbst verschenke ein paar CDs an eine junge, todkranke Frau, die ich nicht einmal wirklich kenne, denn jemand meint, ihr etwas gutes tun zu wollen und einen Adventskalender zu basteln- vielleicht der letzte in ihrem Leben. Es wird sie nicht gesund machen, aber dafür ein wenig glücklich.

Ich bekomme hingegen auch mal irgendwelche Geschenke, freundliche Worte, vieles mehr. Es wäre so einfach. Die Welt wäre besser, auch wenn manchmal etwas vermeintlich gutes daneben gehen sollte. Der Wille zählt auch.

Zu versuchen, einander zu helfen, wo es geht, einander zu stützen, wo nötig, oder auch sich helfen zu lassen.

Wut und Hass hingegen sind kontraproduktiv. Nur leider kann ich mich auch davon nicht freisprechen. Das bezeugen etliche wütende Blogbeiträge. Aber besser werden, konstruktiver, das ist ein Ziel.

Wirklich gut werde ich wohl nie werden. Aber ich versuche es. Ich habe ein Ideal. Und wenn ich irgendwann mal abkratzen tu, dann will ich mir sagen können: „Ich hab's zumindest versucht!“

Verzapft am 21. November 2013, so um 11 Uhr 19

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Kommentare

Was sagt Michael Drews dazu?

21. November 2013 um 16 Uhr 54 (Permalink)

Es reicht, wenn man sich immer wieder bemüht dem Anspruch näher zu kommen. Mensch sein heißt: Unvollkommen sein. Es stimmt, der kategorische Imperativ ist für manchen schwer zu verstehen. Deshalb erwähne ich in diesem Zusammenhang lieber die goldene Regel aus der Bibel. Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest. Aber selbst darum bemühen sich viele Menschen nicht mehr, denn viele meinen mehr Wert zu sein als andere Menschen.

Was sagt dawnwitch dazu?

21. November 2013 um 18 Uhr 13 (Permalink)

mein argument gegen missionierende freunde ist immer: "sollte es euren gott geben und er ist so gerecht, wie ihr behauptet, dann wird er mehr wert darauf legen, ob ich in meinem leben versucht habe das richtige zu tun (damit meine ich helfen, zuhören ect., eben dass was in meinem rahmen der möglichkeiten liegt) und ein guter mensch zu sein."

Wenn man diese messlatte anlegt, sollte dir ein platz sicher sein. wenn es den himmel gibt, meine ich. und wenn nicht, hinterlässt du menschen, die mit wärme an dich denken werden und dich vermissen.

Was sagt Michael Drews dazu?

21. November 2013 um 18 Uhr 36 (Permalink)

Wer "gegen" Freunde argumentiert hat keine Freunde.

Was sagt Ulf, der Größte, dazu?

Kommentar vom Scheff hier am 21. November 2013 um 18 Uhr 47 (Permalink)

Stimmt...

Und meine Freunde missionieren mich nicht. Damit funktioniert es sehr gut miteinander.

Was sagt oliver dazu?

22. November 2013 um 07 Uhr 23 (Permalink)

deine gutmenschlichkeit habe ich an mehreren stellen schon erfahren und werde sie auch wohl nie vergessen du solltest bei allen versuchen gut ztu sein auch nicht vergessen an dich selber zu denken und zu dir gut zu sein

aber irgendwie machst du das schon richtig smile wer dich kennt der weiss das genau

Was sagt gedankenknick dazu?

22. November 2013 um 08 Uhr 01 (Permalink)

Den "Kategorischen Imperativ" kann man auch auf einen Kindergartenspruch runterbrechen. "Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu!" Gut, kannt hat an dem Spruch noch etwas gefeilt...

...aber so verstehen ihn auch die Kleinsten. Nur unsere Legeslative macht Gesetze so, dass sie für alle Inländer gelten, ausgenommen für den, der das Gesetz gebastelt hat. Und dann wundern sich alle über Politikverdrossenheit...

Eigenen Senf dazugeben?

Es hilft, sich einen Account anzulegen und sich anständig zu betragen. Dann kannste auch kommentieren.

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