18. Mai 2010
Mein Plattenschrank.
Kategorie: Kultur
Ich weiß nicht, wie viele Tonträger ich besitze. Mehrere hundert habe ich wohl. Und deren Zusammenstellung irritiert so manchen Menschen. Gerne werde ich als Metalhead einsortiert. Ich laufe ja auch gerne mit Metallica-Shirt herum. Wenn die Menschen dann aber mitbekommen, daß ich auch ein Faible für die Musik der Renaissance und früher habe, für Free Jazz, manchmal gar Techno, (alte) Schlager, Einstürzende Neubauten und alles mögliche irre Zeugs, dann gucken sie immer ziemlich irritiert, wie das alles zusammenpaßt.
Wie paßt das überhaupt?
Das alles ist Musik. Punkt.
[ 10 Uhr 53 ] - [ 4 Kommentare ]
02. April 2010
Die Fliege. Der Fliege. Das Fliege.
Kategorie: Kultur
Ich habe da so ein paar Haßfiguren in den Medien. Zum Beispiel Udo Rindenzwerg. Oder diesen lächerlichen Gummibärchenkasper. Der muß auch noch dran glauben! Aber heute widme ich mich dem Vermarktungspfaffen Jürgen Fliege. Mit seinem widerlich gütigen Getue schleimt er sich an seine Opfer Gäste heran. Spielt öffentlich den Sorgenonkel und Tröster und Gutmenschen. Seine Vermarktungsmaschinerie bringt sogar ein eigenes Magazin hervor, damit diese Figur weiterhin sich damit finanzieren kann, so zu tun, als verbessere sie die Welt.
Dieser Pastor hielt auch die Trauerrede bei Dr. Julius Hackethal, einem irgendwann psychotisch durchgeknallten ehemaligen Arzt. Dieser Hackethal also dokterte in psychotischen Wahnvorstellungen vollig hanebüchene Bahaupungen zusammen, die mit Wissenschaft nichts mehr zu tun hatten. Doch das Volk liebte ihn, da es immer die liebt, die unmögliches versprechen.
Ihn nannte die Fliege einen "Martin Luther der Medizin". Nun war Hacki kein Reformer, sondern nur verrückt, daher drängt sich der Verdacht auf, daß er sich die Gunst seiner trauernden Anhänger sichern wollte.
Nebenbei finanziert er sich auch mit Werbung für esoterischen Schnickschnack. Und er arbeitet mit Masaru Emoto zusammen, einem selbsternannten Wissenschaftler, Spinner und Scharlatan, der seinen Doktortitel in einer Titelmühle erworben hat.
Er sorgt sich um so viele Menschen, scheint es. Auf jeden Fall sorgt er für sein Einkommen.
[ 09 Uhr 06 ] - [ 1 Kommentar ]
25. Februar 2010
Brot und Spiele: Big B(r)other.
Kategorie: Kultur
Als diese komische Sendung "Big Brother" neu war, schaute ich mir das einmal an, denn alle sprachen davon. Damals war ich noch in der Lage, Unterschichtenfernsehen zu empfangen. Ich wunderte mich sehr, wie man regelmäßig freiwillig erträgt, einem Haufen ungebildeter Idioten dabei zuzugucken, wie sie langweiliges dummes Zeug labern. Nach der Sendung hatte ich das Gefühl, mein Intelligenzquotient sei stark gesunken dadurch.
Was mich verblüfft ist, daß dieses Format zum einen nach über zehn Jahren noch nicht kaputt ist und immer noch Leute genug übrig sind, die nicht daran gestorben sind.
Und vor allem: Daß ungeheuer viele Menschen darüber bloggen, die ich ansonsten für intelligent halte. Die sich aber dennoch recht ausgiebig damit zu beschäftigen scheinen. Mir ist meine Zeit zu kostbar, ich knutsche lieber mein geliebtes Krokofantilein als mich dem römischen panem et circenses zu widmen und mich von den wichtigen Dingen des Lebens abzulenken.
Warum sollte ich irgendwelchen Birnenpflückern beim Überwachtwerden zusehen? Big Brother ist ohnehin Alltag.
[ 10 Uhr 56 ] - [ 5 Kommentare ]
21. Februar 2010
Ich bin ein harter Bube.
Kategorie: Kultur
Ich begann mich eigentlich erst mit 11 oder 12 für Musik zu interessieren. Schuld daran waren die Beatles. Eigentlich zwar Chuck Berry, denn von ihm stammt das
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[ 16 Uhr 39 ] - [ 5 Kommentare ]
23. Januar 2010
Tanz der Teufel! Teil II: Abgetanzt.
Kategorie: Kultur
Das Hotel Splendid hatte eine Bar- die wir sogar vor einem halben Jahr schon einmal besucht hatten! Dort gab es einen singenden Unterhalter namens Valentine mit einem Klavier und einer elektronischen Musikergänzungskiste. Wir saßen an einem sehr internationalen Tisch: Ein eingewanderter Österreicher mit seiner eingewanderten persischen Freundin, eine ausgewanderte echte Schweizerin und ein deutscher Deutscher und hatten eine Menge Spaß, vor allem, weil wir beobachten konnten, wie drei ziemlich aufgebrezelte "Damen" sich von einem offensichtlich wohlhabenden alten Knacker aushalten ließen. Die beiden jungen Mädels sagten nichts, während die ältere, die ganz offensichtlich nicht verwandt mit ihnen war, mit dem Greis parlierte. Die Zusammenstellung sah ziemlich nach Professionalität aus. Ich hoffe nur, der arme Alte hat nicht auf einem der Mädels einen Herzinfarkt bekommen.
Irgendwann trauten wir uns dann was: Weder mein geliebtes Krokofantilein noch ich konnten bisher tanzen. Sie ging zur Bar mit einem Zettel mit unserem Musikwunsch: My Way von Frank Sinatra und ließ es mit einem Glas Orang-Utan-Saft Valentine servieren. Ich weiß, eigentlich nimmt man dafür Bier, aber wenn Valentine trockener Alkoholiker ist? Nicht gut.
Und trauten uns sogar tatsächlich zu tanzen. Vielleicht nicht sehr gut, doch es hat Spaß gemacht. Spät in der Nacht gingen wir an der Telephonanlage vorbei über die abgewetzte Treppe ins Bett.
[ 21 Uhr 41 ] - [ Noch kein Kommentar ]
13. Januar 2010
Böse Buben und Muttersöhnchen.
Kategorie: Kultur
Ich amüsiere mich ja gerne über böse Buben. Zum Beispiel Sido, der mit seinem "Arschficksong" eine ähnliche Zielgruppe bedient wie einst die Ärzte mit ihrer Platte "Ab 18" und vor allem dem Lied "Geschwisterliebe". Vorpubertäre Texte über irgendwelche mit einem Tabu belegten Sexpraktiken, die am
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[ 10 Uhr 37 ] - [ 12 Kommentare ]
14. Dezember 2009
Verungeglompfen.
Kategorie: Kultur
Verunglimpfen ist ein schönes Wort, stellten wir gerade fest. Nur- kann man auch verglimpfen ohne un? Oder nur glimpfen?
Deutsche Sprache, schwere Sprache.
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[ 00 Uhr 42 ] - [ 2 Kommentare ]
16. November 2009
2012: Davon geht die Welt nicht unter....
Kategorie: Kultur
Seit diesem Wochenende füllt Roland Emmerich wieder die Kinosäle mit Vernichtung. Was ein häßlicher Mann aus Braunau am Inn mit seinen Kumpels vor siebzig Jahren in der Realität nicht vollenden konnte, tut er immer wieder und wieder auf der Leinwand: Er läßt die Welt untergehen. Alle Jahre wieder. Die Ursachen sind verschieden. Diesmal ist es der Maya-Kalender, der 2012 zu Ende geht, weshalb die Welt dann auch das Gleiche tut. Seltsam nur, daß andere Kalender jedes Jahr am 31.12. zu Ende gehen und die Welt trotzdem noch steht. Naja, das Kalenderende ist für mich, seit ich meine Termine elektronisch verwalte, auch kein Untergang mehr.
Was diese teutonische Zerstörungswut verursacht, die der Stuttgarter Emmerich mit schwäbischer Gründlichkeit in Szene setzt, will ich lieber nicht wissen. Mein Vater sagt immer, wer nicht durch Positives auffallen kann, fällt eben dadurch auf, daß er etwas kaputtmacht.
Ich werde 2012 nicht sehen. Ich brauche mein Gehirn noch.
[ 21 Uhr 14 ] - [ 4 Kommentare ]
05. November 2009
Die elende Legende von Beowulf.
Kategorie: Kultur
Vor etlichen Monaten, in einem Anfall von Wahnsinn, überkam mich die Idee, mal zu gucken, was denn nun Hollywood aus dem Stoff der altangelsächsischen Beowulf-Legende gemacht hat.Immerhin haben sich dafür Leute hergegeben wie Anthony Hopkins und John Malkovich. Aber auch diese konnten nicht verhindern, das selbst meine unkühnsten Erwartungen unterboten wurden.
Das ganze war sehr düster. Aber nicht das war deprimierend, sondern daß der gesamte Film nach Spielkonsole aussah (X-Box oder sowas, ich kenne mich da nicht so aus). Dem wäre die Grafik angemessen gewesen, nicht aber einem Film, in den ich eintauchen will. Auch Angelina Jolie oder wie die Tante da heißt, die ständig irgendwoher Kinder kriegt, wird durch Animation nicht erotischer.
Die Story wird ziemlich verflacht und damit eventuell an das anspruchslose Brot-und-Filme-Publikum angepaßt, welches vielleicht doch im Stande ist, sich mit derartiger Sagenklitterung zu unterhalten.
Am besten am Film hat mir jedoch gefallen, daß er irgendwann zu Ende war.
[ 10 Uhr 35 ] - [ 3 Kommentare ]
27. Juli 2009
Filmkritik: The Eye
Kategorie: Kultur
The Eye (=Das Auge) ist ein als Horrorfilm verkauftes typisch amerikanisches Machwerk von etwa eineinhalb Stunden Spielzeit, deren erste halbe Stunde schon derart langweilig vor sich hinplätschert, daß einem die Lust am Sehen vergeht. Dabei will der Film wohl eher anders die Lust am sehen verderben, nämlich weggruseln, was jedoch trotz diverser Schockeffekte statt subtileren Grusels nicht so recht geschieht.
Zu Beginn erhängt sich eine junge Frau, dabei erscheint eine Fratze. Dann passiert erstmal nicht viel, außer daß sich eine blinde Geigerin (gespielt von Jessica Alba, einer makellosen und daher langweiligen Schönheit) sich auf eine Hornhauttransplantation vorbereitet. Also die Hornhaut am Auge jetzt, nicht die an den Füßen, für letztere wäre ich ein erstklassiger Spender. Alsbald hat sie Visionen, die sie schockieren. Mich aber nicht, ich wußte, daß sowas kommen würde, vergleichbare Geschichten habe ich schon in Kindergruselbüchern gelesen. Allem Anschein nach sind es die Geister von Toten oder so. Nicht wirklich neu, die Idee. Aber ermüdend zu sehen. Natürlich hängt dies bestimmt mit der Transplantation zusammen, und die Spenderleiche oder Hinterbliebene werden gesucht. Eventuell könnte sie verflucht sein. Jedenfalls erwarte ich hier nur noch typischen McGrusel. Daher mache ich mich eher nicht die Mühe, den Kram zuende zu erleiden.
Ansonsten: Fortsetzung folgt, wenn ich mich mal wirklich langweilen will.
[ 05 Uhr 41 ] - [ Noch kein Kommentar ]
09. Juli 2009
Buddelt ihn doch einfach ein!
Kategorie: Kultur
Wenn ein Mensch stirbt, ist das üblicherweise traurig für die Angehörigen. Bei Mr Jackson plärrt nun aber die ganze Welt, als habe sie ihren Vater verloren, während seine minderjährige Tochter vor die Kamera gezerrt und gezwungen wird, vor aller Welt zu trauern anstatt im Familienkreis, den das eher etwas angegeht.
Sie kann nichts dafür, daß ihr Alter ein durchgeknallter Paradiesvogel war.
Außerdem nervt dieses Getue um die Leiche eines Musikers. Tot ist tot. Ab in die Kiste und Deckel drauf.
[ 07 Uhr 10 ] - [ 11 Kommentare ]
06. Juli 2009
Ein Zombie hing am Glockenseil (uncut)
Kategorie: Kultur
Hinter diesem vielversprechenden Titel verbirgt sich ein Film, der sogar beinahe gruselig beginnt. Ein Pater erhängt sich in einer mehr oder minder verfluchten Stadt am Arsch der Welt (also Amerikas). Dann geschehen seltsame, unheimliche Dinge und Todesfälle, die zum Teil angenehm drastisch sind. Zum Beispiel bewirkt dieser
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[ 06 Uhr 04 ] - [ 1 Kommentar ]
26. Juni 2009
Michael Jackson ist tot.
Kategorie: Kultur
Und es ist mir scheißegal.
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[ 03 Uhr 56 ] - [ 7 Kommentare ]
11. Juni 2009
Filmkritik: Cannibal Holocaust- Guten Appetit!
Kategorie: Kultur
Cannibal Holocaust ist ein wunderbarer Film, der engagiert und spannend um mehr Verständnis für Sitten, Gebräuche und vor allem die Eßkultur anderer Völker wirbt. Er besticht zunächst dadurch, daß er sogar eine Handlung hat:
Eine Gruppe Journalisten geht in den Jungle, trifft auf Einheimische und benimmt sich diesen gegenüber mehr als schlecht. Deshalb werden sie von diesen aufgegessen. Da sie natürlich irgendwann vermißt werden, forscht ein Forscher mit Assistenten nach deren Verbleib, findet dabei Filmmaterial, welches das Betragen dokumentiert, und stößt ebenso auf die ansässige Bevölkerung. Er jedoch benimmt sich empathischer und verständnisvoller und gewinnt damit deren Vertrauen und wird sogar zum Essen eingeladen. Zwar ist ganz offensichtlich für ihn der Verzehr einer rohen menschlichen Leber alles andere als ein Genuß, doch respektiert er die Kultur und das Protokoll und ißt höflich mit.
Die eigentlichen Schlachttechniken mit den steinzeitlichen Werkzeugen des Stammes und die damit verbundenen Riten werden auch in der mir vorliegenden englischen Fassung, die immerhin etliche Minuten länger ist als die deutsche Version, nicht detailliert gezeigt. Vermutlich sind sie der Zensur zum Opfer gefallen. Jedoch sieht der Zuschauer einige andere archaische und auch blutige Riten, welche leider nur unzureichend erläutert werden.
Alles in allem ist Cannibal Holocaust trotz der genannten Mängel ein unterhaltsamer, lehrreicher und engagierter Film. Er ist nicht unter 18 Jahren freigegeben, doch auch Erwachsenen würde ich diesen Film eher dann empfehlen, wenn sie auch entsprechend aufgeschlossen sind.
Prädikat: Wertvoll!
[ 04 Uhr 55 ] - [ 14 Kommentare ]
05. Juni 2009
Ich mag ihn einfach nicht.
Kategorie: Kultur
Udo Lindenberg.
Daß er eigentlich gar nicht singen kann stört mich nicht so sehr. Nur dieses Getue. Dieser Dauerflunsch, den er in seinem Gesicht festgemeißelt hat- wieso auch immer. Genauso wie sein Fressenpartner Karl Lagerfeld, der die gleiche Miene nicht verzieht und ebenso wie Lindenberg seine Sonnenbrille nicht absetzt, egal, wie finster es ist. Das ist nicht cool, das ist lächerlich. Und setzt man seinen Hut nicht in Gebäuden ab? Egal. Da hat es offenbar jemand nötig, sich als verschroben zu stilisieren.
Das schlimmste jedoch ist seine elende Betroffenheitslyrik. Wenn mal wieder ein Bürger mit Migrationshintergrund von Nazis verdroschen wird, schütteln wir uns mal eben ein Lied aus dem Ärmel, um unsere Betroffenheit zu zeigen. Dieses wird dann halbherzig und pseudomelancholisch in irgendein vorhandenes Mikrophon genölt, und irgendjemand beklatscht dieses.
Grauenhaft. Grauenhafte Musik. Grauenhafter Typ.
[ 09 Uhr 50 ] - [ 1 Kommentar ]
Wunschzettel Tee