Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

20. November 2010

Alles ist relativ. Kunst ist alles.

Kategorie: Kultur

Meine Mama empfahl, eine Ausstellung im Landesmuseum zu besuchen. Und zwar „Neue Alchemie“, welche die Kunst der Gegenwart nach Joseph Beuys behandelt.

Ich mag vielleicht banausal wirken, doch hatte ich doch manchmes Mal Schwierigkeiten, mit dem gezeigten etwas anfangen zu können. Zwar bekamen wir ein Heftchen mit Text zum besseren Verständnis zur Hand, doch half uns dies nicht recht weiter.

Was bedeuten die da oben befestigten länglichen Teile da?
Was sagt mir das?

Mir fehlt die nötige Vorbildung, dies zu verstehen. Schade manchmal.

Allerdings ist ohnehin eher Musik mein Element.

[ 16 Uhr 24 ] - [ Noch kein Kommentar ]

11. November 2010

Hunnerdfuffzehn Eurodollar.

Kategorie: Kultur

So viel habe ich schon in den nicht einmal zwei Wochen des Nicht-Rauchens von fast fünfhundert Kippen gespart. Damit habe ich schon mehr als die Hälfte zusammen, die mir die Buchbinderin von nebenan für die Sanierung und Bindung dieses Buches prophezeiht hatte.

Ich hatte es für recht viel Geld (weil selten) antiquarisch erworben. Der Zustand war jämmerlich: Zerfleddert mit Wasserschaden. Und, so Buchbinderin Frau Reitz, nur einfach zusammengeheftet, nicht einmal ein Taschenbuch, was ich zunächst erwartet hatte. Hat man früher öfter gemacht, sprach sie, die Bücher ungebunden, nur lose geheftet verkauft. Man ließ sich die dann eventuell selbst binden.

Den Wasserschaden lasse ich. Patina. Aber die vielen zerknickten Seiten lasse ich glätten, und der Einband darf ruhig aus Leder sein. Das wird natürlich nicht billig, aber dafür bekomme ich hundert Prozent sorgfältige Handarbeit (ich hatte die Dame schon durchs Schaufenster beobachtet). Das soll sich auch lohnen. Außerdem hatte ich viel schlimmeres befürchtet.

Es wird etwas dauern, wegen des Weihnachtsgeschäftes. Ich habe Zeit. Das Buch auch. Schließlich war es fast 170 Jahre ungebunden.

[ 07 Uhr 38 ] - [ 1 Kommentar ]

03. Oktober 2010

Wer ist Reinhard Jirgl?

Kategorie: Kultur

Ich. Ich bin Reinhard Jirgl:
Ich bin Reinhard Jirgl. Screenshot faz.net.

Ich vermute, ich muß da jetzt stolz drauf sein, mit einem preisgekrönten Schriftsteller gleichgestellt zu werden, von dem ich noch nie etwas gehört habe und dessen Name so klingt, als würde man einen Säugling erwürgen.

Kennen tu ich den bestimmt nicht, weil ich nicht intellektuell genug bin, sondern bei Peter Handke stehengeblieben.

Als ich beim Reizzentrum darüber las dachte ich zunächst, man müsse dafür einen Text von sich hochladen, der von irgendeiner obskuren Software "analysiert" wird.

Das Testergebnis von faz.net erhielt ich nach der Beantwortung dreier (!) Fragen. Antsprechend aussagekräftig ist das Ganze- Konzentration auf das Wesentliche eben. Ungeheuer unterhaltsame Zeitung, hinter der immer ein kluger Kopf steckt (außer mir).

[ 20 Uhr 10 ] - [ 9 Kommentare ]

02. Oktober 2010

Weichkekse. Igitt.

Kategorie: Kultur

Kürzlich wurde ich wieder mit den Weichkeksen konfrontiert. Auf gut englisch Limp Bizkit. Grauenhaft. Ich nehme lieber harte. Diese Mixtur aus Metal und HipHop, die sich Nu Metal schimpft, ist ganz furchtbar. Mit Metal hat das aber gar nix mehr zu tun, ne? Das ist Hip Hop mit Stromgitarren für kleine Jungs, die ihre Identität noch nicht gefunden haben und sich auch mal böse fühlen wollen. Obwohl sie die Hosen voll haben.

Heavy MetalThrash Metal

Vielleicht werde ich auch nur alt und habe noch nicht gemerkt, daß wieder zwanzig Jahre vorbei sind, ohne das die Welt stehengeblieben ist.

[ 18 Uhr 58 ] - [ 8 Kommentare ]

06. September 2010

Wer ist hier behindert? Yó también.

Kategorie: Kultur

Ganz großes Kino. Spanische Filme, z.B. von Pedro Almodovar, haben mich schon immer irgendwie speziell berührt. Und dieser im besonderen: "Yó también", hier laufend unter "Me too - Wer will denn schon normal sein?" mit Pablo Pineda (Wer hat den Wikipediaeintrag gemacht?) in der Hauptrolle, der sozusagen seine eigene Geschichte spielt. Der erste europäische Mensch mit Trisomie 21 (für die Prolls: dat isn Mongo) mit Universitätsabschluß entdeckt die Liebe und kämpft für die Emanzipation seiner Mitbehinderten. Wobei ich mir da immer wieder die Frage stellen mußte: Wer oder was ist hier nun behindert? Oder wird man nur behindert?

Nein, ich schreibe nichts zum Inhalt. Guckt ihn Euch gefälligst selbst an.

NEIN, da gibt es keine Zombies oder Kettensägen. Nur Gefühle. Große Gefühle. Ganz großes Kino.

[ 12 Uhr 08 ] - [ Noch kein Kommentar ]

04. September 2010

The Rolling Zombies: Fortschreitende Verwesung.

Kategorie: Kultur

Die Beatles haben es richtig gemacht: Sie haben sich rechtzeitig getrennt und sind so Legende geworden. John Lennon wurde rechtzeitig ermordet und Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jim Morrison erstickten rechtzeitig an ihrer eigenen Kotze, ehe sie von Legenden zu Witzfiguren wurden.

Die Rolling Stones hingegen gurken seit fünfzig Jahren durch die Welt. Und betreiben nur noch Selbstrecycling. Die Platten klingen seit einem Vierteljahrhundert alle gleich, und die Konzerte erwecken den Eindruck, ein Zombiemusical würde dargeboten. Neu und innovativ war einmal. Wild und gefährlich war einmal. Anstößig und obszön war einmal.

Übrig vom Mythos sind ein paar Tattergreise, die den richtigen Zeitpunkt aufzuhören verpaßt haben. Deren Publikum nicht mehr das Stadion kurz- und kleinhackt, sondern hier mal so tut, als würde die Sau rausgelassen, während der Alltag daraus besteht, den Rasen zu mähen, damit die Nachbarn in der Wohnsiedlung nicht meckern.

Ein trauriges Bild. Mutantenstadl. Musikantenstadl.

[ 17 Uhr 55 ] - [ 1 Kommentar ]

03. September 2010

Phil Collins singt wie eine gewürgte Ente.

Kategorie: Kultur

Ich konnte mit Pop noch nie viel anfangen. Aber Phil Collins "Gesang" läßt mir, wenn ich diesem ungeschützt ausgesetzt werde, regelmäßig das Steak Aufzug fahren. Dieses knödelige Gequäke klingt grausam nach Polypen. Aber nicht nur dieses unreflektiert konsumiert werdende Gejaule läßt meine Ohren bluten:

Britney Spears zum Beispiel quiekt wie ein Ferkel vor der Schlachtung, der Mannheimer Jammerlappen namens Xavier Naidoo ist nicht einmal schwerst depressiv zu ertragen. Udo Rindenzwerg Lindenberg trifft mit seinem faden Genöle noch nicht einmal die Töne seiner vertonten Betroffenheitslyrik.

An welcher obskuren Atemwegserkrankung Herbert Dröhnegeier leidet, läßt sich kaum feststellen. Er hat Meisenknödel in der Nase und Darmschleim im Kehlkopf.

Was der Pöbel sich alles als Musik verkaufen läßt, ist erbärmlich schlecht. Zum Glück wird mir, anders als in der augefuckten Rehaklinik, nicht mehr der Sender aufgezwungen (damals FFN).

Mehr gibts jetzt nicht zu lesen. Ich gehe mal kurz brechen.

[ 21 Uhr 04 ] - [ 13 Kommentare ]

11. August 2010

Der Untergang des Abendlandes - langsam, aber sicher.

Kategorie: Kultur

Alle großen Kulturen und Imperien sind bisher irgendwann untergegangen, bis bestenfalls ein Schatten ihrer selbst übrigblieb: Das pharaonische Ägypten, das alte Griechenland, das Römische Reich.

Nichts und niemand kann unbegrenzt aufsteigen. Irgendwann ist der Gipfel erreicht, der Zenith überschritten, und dann? Geht es abwärts im Sauseschritt. Das zu nicht mehr beherrschbar aufgeblähte Römische Reich war kaum noch zu kontrollieren, spaltete sich in Ost- und Weströmisches Reich und hauchte dann allmählich endgültig seinen Geist aus.

Europa geht langsam den Bach herunter: Hieß es vor sechzig Jahren noch: "Wohlstand für alle!", so müssen heute etliche zu niedrig bezahlte ArbeitnehmerInnen Nebenjobs annehmen, um sich und ihre Familien über Wasser zu halten. Mußten damals noch Arbeitskräfte aus dem Ausland "importiert" werden, heißt es nun häufig: "Ausländer raus!"

Vom Arbeitskräftemangel während des Wirtschaftswunders in die Massenarbeitslosigkeit- Massenbeschwichtigung mit Unterschichten-TV, wegsparen von Kultur und Bildung: Eines Tages wird hier wieder Barbarei herrschen wie vor zweitausend Jahren, und eine neue Epoche der Kultur beginnt. Irgendwo anders.

[ 19 Uhr 24 ] - [ Noch kein Kommentar ]

Die Rache des Benjamin Blümchen.

Kategorie: Kultur

Scan aus Lurchi-ComicNein, mit diesem dämlichen, angepaßten Elephanten, der alles kann und überall reinpaßt, sogar in Helikopter und gar Flugzeuge in der Economy Class, hat dieser Eintrag nichts zu tun. Dieser Idiot von Rüsselträger mit dem Auftrag, Kinder zu verblöden mit Cassetten, auf denen er und seine behämmerten quietschenden und kreischenden MitstreiterInnen nicht zu überhören sind, ist gar nicht zu vergleichen mit Lurchi, dem Salamander!

Lurchi, der für die Firma Salamander seit 1937 unterwegs ist, löst sämtliche Probleme mit seinen von eben dieser Firma produzierten Schuhen. Notfalls tritt er mit diesen auch mal eine Türe ein. Seine Freunde sind noch durchgeknallter und seine Abenteuer, die ihn durch Straßen, Vegetation und Kanalisation aller Herren Länder führen, erst recht.

Immer, wenn ich mit meiner Mama im Schuhhaus Darré in Gießen neue Schuhe für meine stetig wachsenden Füße kaufen ging, gab es ein neues Heftchen. Diese besitze ich zwar nicht mehr (aber einen Sammelband, den mir meine Liebste schenkte), aber noch einige Singles (für die Jugend: kleine, runde, schwarze Scheiben, die es vor CD und MP3 gab), die heute recht wertvoll sein könnten.

Schuhe trage ich heute nicht mehr. Nur Sandalen. Aber ich habe auch keine Abenteuer zu bestehen.

[ 18 Uhr 03 ] - [ 3 Kommentare ]

31. Juli 2010

Zombies unter Kannibalen (Zombi Holocaust). Eine Filmkritik.

Kategorie: Kultur

Kurze Zusammenfassung: In New York verschwinden Leichenteile und Kultgegenstände. Schuld ist der Südseekult Kito, dessen Stätte von einem nach etwas eigentümlichen Kriterien zusammengewürfelten Team zwecks Aufklärung aufgesucht wird. Dort werden Teile des Teams nicht nur von Kannibalen aufgegessen, sondern auch von
Den Rest lesen ]

[ 07 Uhr 00 ] - [ 1 Kommentar ]

29. Juli 2010

Anschauung statt Verstehen: die Weltanglotzung.

Kategorie: Kultur

Bei Menschen, die von ihrer Weltanschauung sprechen oder schreiben, habe ich zumeist den Eindruck, daß ihre Anschauung eine Ansicht ist ohne zu verstehen. Sozusagen eine Weltanglotzung. Verständnisloses Angaffen der Welt, wie der Pöbel einen Unfall mit Personenschaden begafft.

[ 10 Uhr 37 ] - [ 3 Kommentare ]

25. Juli 2010

Unruhe in Frieden, Willem!

Kategorie: Kultur

Das Willem Breuker Kollektief war die erste Jazzcombo, die ich mir freiwillig anhörte auf dem Jazzfestival in Münster, 1987 war es, glaube ich, mit fünfzehn. Eigentlich mochte ich Jazz nicht besonders, aber mein Meister (für Ulf-Nicht-Kenner: Gitarrenlehrer) hatte mir gesagt, da müsse ich hin.

Jazz live war etwas ganz anderes. Die Spielfreude zu sehen und die Kommunikation ohne Worte, nur mit Tönen zu erleben und später auch zu verstehen, das war doch elektrisierend. Dazu die Faxen, die diese Combo machte! Da wurden während des Spiels dem Schlagzeuger die Stöcke gegen (Plastik-)Baguettes ausgetauscht und sinnlose Reden in Kauderwelsch gehalten, das Publikum mußte mitmachen- danach war ich alle Jahre wieder dabei. Bis es ins Stadttheater verlegt wurde und seinen Anarcho-Charme verlor.

Freitag ist Willem Breuker gestorben. Lungenkrebs. Zu früh mit fünfundsechzig Jahren. Der Mann, der in mir die Lust auf Jazz weckte.

Amsterdamned Jazz
Hap Sap

[ 22 Uhr 12 ] - [ 1 Kommentar ]

29. Mai 2010

Ist heute abend nicht das Plärrfinale in Oslo?

Kategorie: Kultur

Wie gut, daß ich Bücher besitze. Dann kann die Glotze, die ich eigentlich selbst nie benutze, nur meine Liebste gelegentlich, ausgeschaltet bleiben. Die Musik kommt aus der Konserve, da kann ich mir aussuchen, was kommt, und muß mich nicht mit Lenas Geschmalze und schlimmerem herumärgern.

Naja, immerhin ist Ralph Siegel nicht dabei, dessen ewig gleiches Einerlei den Nervus cochlearis absterben ließ. Aber eigentlich ist das schnurz. Ich sehe ja ohnehin nicht zu bei den krampfigen Zuckungen und irren Schreien.

[ 13 Uhr 14 ] - [ 7 Kommentare ]

25. Mai 2010

Zensur! Ich hasse diesen Pfannkuchen!

Kategorie: Kultur

"Hinter mir ist schon die Frau Mutter geblieben, der Großvater auch und der Schreihälse sieben. Und ich soll dir, Katze-Miatze, nicht entlaufen?"
Und er lief, kantapper, kantapper, in den Wald hinein."


Ich habe dieses Märchen vom dicken, fetten Pfannkuchen schon als Kind gehaßt. Nicht des Inhaltes wegen, eigentlich finde ich ihn recht sympathisch. Immerhin rennt er allen davon, nur von hungrigen Waisenkindern läßt er sich am Ende aufessen. Was mich immer schon störte war dieses elende "Kantapper"! Mag sein, daß das eine Onomatopoesie für klappernde Holzpantinen ist, doof klingt es dennoch mehr als. "Hoppeldipoppel" hätte mich hingegen nicht gestört. Ich erzucke körperlich beim Erschallen dieses Wortes, und selbst mein Notebook wäre beim Schreiben fast abgestürzt, und das, obwohl ich da Linux drauf habe!

Wenn ich irgendwann mal das Märchen vom dicken, fetten Pfannkuchen vorlesen muß, dann zensiere ich scham- und gnadenlos. Weg mit "Kantapper", ich nehme lieber "Hoppeldipoppel"

[ 15 Uhr 31 ] - [ 5 Kommentare ]

23. Mai 2010

Rotkäppchen- die erste Hippietante voll auf dem Trip.

Kategorie: Kultur

Brüder Grimms Rotkappe muß das erste Hippiemädel und auf dem Trip zu ihrer Omma voll aufm Trip gewesen sein. Denn plötzlich spricht ein Wolf zu ihr und faselt ausgerechnet von Blumen.

Rotkäppchen hat optische und akustische Halluzinationen.

[ 11 Uhr 11 ] - [ Noch kein Kommentar ]

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